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„Überfordertes Personal“

Alfred Ebner

Die Rentnergewerkschaft des AGB/CGIL ist sehr besorgt über die Situation im Südtiroler Gesundheitswesen.

„Wir sind nicht nur mit einer besorgniserregenden Welle von Covid19-Infektionen konfrontiert, sondern auch mit einer ständigen Überforderung und zunehmender Resignation des Gesundheitspersonals. Dies gefährdet insbesondere die Gesundheit älterer und chronisch kranker Menschen“.

Dies erklärt der Generalsekretär der Rentnergewerkschaft LGR/SPI, Alfred Ebner.

Da die Betten mit Covid-Patienten belegt sind und immer mehr Personal in speziell dafür eingerichteten Abteilungen beschäftigt wird, ist die Ausübung der normalen Tätigkeiten gefährdet. „Menschen, die fachärztliche Untersuchungen benötigen, und solche, die an chronischen Krankheiten leiden, müssen zuwarten, manchmal mit schwerwiegenden Folgen für ihre Gesundheit“, betont Ebner.

Im Hinblick auf den Mangel an Ärzten, Krankenschwestern und -pflegern sowie Gesundheits- und Sozialarbeitern, sollte die Politik endlich darüber nachdenken, ob ein „Numerus Clausus“ für den Zugang zu den Universitätsfakultäten in diesen Bereichen weiterhin sinnvoll ist

. Kurzfristig sind nach Ansicht von Ebner jedoch außerordentliche Maßnahmen erforderlich, wie sie in der Vergangenheit für den Ausnahmezustand in Jahre 2020 ergriffen wurden, darunter die erleichterte Aufnahme von angehenden Ärzten in den Krankenhäusern.

Zu den Risiken, auf die die Rentnergewerkschaft hinweist, gehört die Gefahr einer immer stärkeren Auslagerung von privaten Gesundheitsleistungen, um das Problem der Facharztvisiten und die Wartelisten abzufedern. „Ohne die Rolle des privaten Gesundheitswesens infrage zu stellen, sind wir nicht damit einverstanden, dass schrittweise erhebliche Teile der öffentlichen Gesundheitsleistungen auf das private System übertragen werden. Entsprechende Konventionen müssen begründet sein und einen klaren zeitlichen Rahmen haben“, so der Generalsekretär weiter.

Für die Rentnergewerkschaft ist in Hinblick auf die konkrete Umsetzung der Projekte des nationalen PNRR-Aufbauplans eine Diskussion mit den Sozialpartnern erforderlich. „Für uns bleibt es vorrangig, dass das öffentliche Gesundheitswesen nicht der Logik des Profits unterworfen wird“, so Ebner abschließend.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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  • tirolersepp

    Herr Ebner gehen sie mal in ein x beliebiges Krankenhaus in Südtirol.
    Alle warten auf Covidpatienten, nix passiert, nix geht weiter, es könnte ja ein Patient kommen !

    Besser informieren Herr Ebner und nicht einen Schmarrn verzapfen !!!

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