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Leere Batterien

Ulli Mair

Die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair erkundigte sich mittels einer Landtagsanfrage über die Entsorgung von Batterien und Akkumulatoren, die sowohl von technischen Geräten als auch aus dem Bereich der Elektromobilität (E-Autos, E-Roller, E-Bikes) in Südtirol anfallen.

„Derzeit wird die Elektromobilität in Form von E-Autos, E-Fahrrädern oder E-Rollern als Allheilmittel gegen den Klimawandel angepriesen. Dennoch darf nicht außer Acht gelassen werden, dass der Abbau der Rohstoffe für Batterien und Akkumulatoren eine massive Umweltzerstörung, Sklaven- und Kinderarbeit sowie ungeklärte Entsorgungsprobleme mit sich bringt“, hält die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair in einer Aussendung einleitend die Problematik fest.

„Die Elektromobilität ist vor allem mit der Schwäche der begrenzten Lebensdauer der Batterien bzw. Akkumulatoren bei den meisten Fahrzeugen behaftet. Durch das Auswechseln der Energiespeicher, die ihrerseits bei der Produktion große Mengen an Energie und seltenen Rohstoffen beanspruchen, fallen zusätzliche Mengen an Sondermüll an, welcher wiederum zusätzliche Energie benötigt, um entsorgt zu werden bzw. Rohstoffe zurückzugewinnen. Während im Jahr 2016 in Südtirol etwa 3 Tonnen an Fahrzeug-Akkus getrennt gesammelt und einer Verwertung zugeführt wurden, waren es im Jahr 2020 bereits über 30 Tonnen, was einer Verzehnfachung der Menge entspricht“, hält Ulli Mair mit Blick auf die vorliegende Auskunft des zuständigen Landesrates fest.

„Gesammelte Batterien und Akkus landen zudem im Ausland: „Die in Italien getrennt gesammelten tragbaren Batterien werden derzeit zur Behandlung exportiert, da es auf dem gesamten Staatsgebiet keine geeigneten Aufbereitungsanlagen für deren Verwertung gibt““, zitiert Ulli Mair aus der Antwort auf ihre Anfrage. „Zudem sei nicht bekannt, welche Rohstoffe, die aus der Aufbereitung rückgewonnen werden, einer weiteren Nutzung zugeführt werden“, hält die freiheitliche Landtagsabgeordnete fest.

„Klimaschutzpolitik muss ehrlich sein und sich auch mit den Schattenseiten der Elektromobilität auseinandersetzen. Fakt sind der problematische Abbau der benötigten Rohstoffe für Batterien und Akkus sowie die Belastung der Umwelt durch den Sondermüll, der ins Ausland exportiert werden muss und über dessen letztendlichen Verbleib nur spekuliert werden kann“, hält Ulli Mair fest. „Dass dabei zusätzliche große Mengen an Treibhausgasen und vor allem CO2 anfallen, ist offensichtlich. Die Elektromobilität ist nicht klimaneutral und stellt auch eine Belastung für die Umwelt dar“, so Mair.

„In Sachen Umwelt- und Klimaschutz ist eine breite Debatte notwendig, die sich mit allen Problemfeldern auseinandersetzt. Es steht außer Frage, dass die Abkehr von fossilen Energieträgern ein notwendiger Schritt zum Klimaschutz ist, aber wir dürfen nicht Fehler wiederholen, sondern von Anfang an auf die Vermeidung von Sondermüll, die Rückgewinnung von Rohstoffen und vor allem auch auf regionale Kreisläufe achten“, so die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair abschließend.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (8)

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  • alfons61

    Noch mehr E AUTOS bauen lassen und dies unterstützen bestückt mit TONNEN schwere Batterien dann wird es schon besser DAS MIT DER UMWELT.
    IDIOTEN VON UMWELTLER

    • george

      Wieso „IDIOTEN VON UMWELTLER“? Bauen diese Autos bzw. verkaufen diese Autos etwa Umweltbeauftragte bzw. Umweltschützer? Und wer kauft diese am meisten u. a. auch die E-Bikes, wo massenhaft Batterien anfallen?
      Also hört doch auf in allem den Umweltleuten die Schuld zu geben.

  • alfons61

    @george: NEIN sie bauen Sie nicht aber sie befürworten das. Und was ist der Unterschied Zwischen eine EBIKE BATTERIE und eine E AUTO BATTERIE eines tonnenschweren SUV?
    Ich habe mit Dieser Materie zu tun und eines kann ich dir versichern.
    Du hast krine Ahnung wieviel Müll eine E AUTO BATTERIE erzeugt im vergleich einer EBIKE BATTERIE.
    Das ist ein unterschied wie uwischen einen ELEFANT und eine MAUS.
    WIEVIEL MÄUSE würde es brauchen den Platz eines ELEFANTEN zu besetzen?
    Die Antwort ergibt sich wohl selbst oder?

    • george

      @alfons61
      Was bedeutet das hier: „NEIN sie bauen Sie nicht aber sie befürworten das.“
      Du stellst einfach pauschal alle als Befürworter hin, unterscheidest aber nicht in den einzelnen Bereichen und in den verschiedenen Ausrichtungen. Es solche, die einfach ja sagen, aber auch andere, die auf Stoffkreisläufe hinweisen und auch den ganzen Zyklus betrachten und nur wenn dieser erfüllt ist, das auch befürworten. Als Biologe, Chemiker und Erdwissenschaftler weiß ich etwas mehr von solchen Grundlagen und kenne auch die sozialen Probleme, die bei Erarbeitung des Ganzen häufig entstehen und nicht beachtet werden.
      Umweltmäßig ist etwas erst dann, wenn in einem ökosozialen Prozess alle Materialabläufe mit der Umwelt total vernetzt sind und alle Energie- und Stoffprozesse mit einbezieht, wo am Ende dann kein nichtverwertbarer Abfall anfällt.

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