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Kein Deal

Alexander Schiebel und Karl Bär

LR Arnold Schuler und Co. steigen am Freitag aus dem Strafprozess gegen Karl Bär aus, es gibt keinen außergerichtlichen Vergleich. Dafür sagen Stefan und Tobias Gritsch, die „sturen“ Brüder, aus.

von Thomas Vikoler

Im sogenannten Pestizidstreit gibt es keinen außergerichtlichen Vergleich zwischen Landessrat Arnold Schuler bzw. den 1.371 klagenden Bauern und dem Angeklagten im Strafprozess, dem nunmehrigen grünen Bundestagsabgeordneten Karl Bär.

Zwar gab es Verhandlungen über die Bedingungen einer Rücknahme der Strafanzeige wegen Verleumdung, letztlich kam aber keine formelle Einigung zustande. Kein Deal also, der nach den ursprünglichen Plänen eine öffentliche Diskussion über Pestizide inklusive der beschlagnahmten Spritzbüchlein hätte vorsehen sollen.

Schuler & Co. haben vor einigen Monaten die Anzeige bei der Polizei zurückgezogen. Bei der heutigen Verhandlung gegen Bär am Landesgericht vor Einzelrichter werden sie ihre Rolle als Nebenkläger aufgeben.

Im Prozess als Nebenkläger bleiben – jedenfalls nach dem Stand von Donnerstag – die beiden „sturen“ Brüder aus Naturns, die Landwirte Stefan und Tobias Gritsch.

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Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (19)

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  • criticus

    Wer hat die „sturen Brüder“ wohl aufgehetzt Herr Schuler?
    Spritzbüchlein ist wohl eher ein Märchenbüchlein. Oder?

  • andreas

    Gut so, wenn alles sauber ist, haben die Bauern ja nichts zu befürchten, wenn nicht, dann nicht.
    Den Rückzug Schulers kann man ja so gut wie ein Schuldeingeständnis werten.

    Dass in der industriellen Lebensmittelproduktion Pestizide und sonstige nicht wirklich gesunde Mittel eingesetzt werden ist klar, auch dass z.B. die Schweinebarone in Deutschland Reserveantibiotika für die Zucht verwenden und bald so gut wie keine mehr für die Menschen zur Verfügung stehen.

    Die Tieraufzucht in Deutschland oder Niederlande ist unter aller Kritik, die Böden sind mit Nitrate verseucht, in der Lombardei pflanzen sie Gemüseplantage auf verseuchten Böden, im Süden werden die Erntehelfer schlimmer wie Tiere behandelt und erschossen, wenn sie zur Polizie gehen oder die Büffelmozarella ist dioxinversucht.
    Aus Andalusien kommt Biogemüse, welches zu ca. 80% Betrug ist.

    Es wäre angebracht, europaweit massiv Lebensmittelproduzenten zu kontrollieren und bei Vergehen hohe Strafen oder Berufsverbot zu verhängen.

    Es gibt keine Rechtfertigung dafür, dass ein Teil der ca. 58 Milliarden der EU an solche Betrüger geht und diese Vergehen einfach ignoriert werden, bekannt sind sie ja.

    Auch in Südtirol kann ein Fleischverarbeiter Millionen falsch deklarierter Etiketten haben, der Namen des Unternehmens wird nicht publiziert und sie machen munter weiter….

    • rumer

      @andreas
      wir haben in Südtirol keine „industrielle“ Apfelproduktion, oder träumst du?
      Zur Info: google mal Sri Lanka, die sind ja komplett auf Bio umgestiegen, steigen jetzt aber wieder aus, nachdem sie eine Lebensmittelkrise durchmachen.
      Nur Bio= halb soviel Lebensmittel.

      • andreas

        Stimmt, habe vergessen, dass die Apfelbauern mit Frau und Magd mit blauer Schürze die Äpfel alleine plücken und auf dem Bauernmarkt verkaufen.

        Ich habe nichts gegen die industrielle Lebensmittelproduktion und halte von Bio auch nicht wirklich viel, nur sollten sie halt mit offenen Karten spielen.

        • rumer

          @andreas
          ja, das hast du vergessen. Die Bauern steigen auch selbst noch auf die Leiter. Und sie haben viele Mägde und Knechte.
          Das Wort „Industrie“ steht für ganz andere Produktionsweisen! Schau dir mal die Gewächshäuser an, in denen die Pflanzen keinen Boden mehr haben sondern nur noch eine Nährstofflösung, Oder die Start-Ups, die aus CO2 Lebensmittel produzieren. Das ist dann Industrie!

          • andreas

            Fleißige Bauern, welche 10% von Europas Apfelernte mit Knecht und Magd einbringen und dann noch die Genossenschaften, welche zu den größten Beitragsempfängern Italiens gehören….

    • gorgo

      Warum den Rückzug Schulers als Schuldeingeständnis werten?
      Vielleicht ist ihm nur klar geworden, dass so ein Prozess im Verhältnis zu den von dir zB. aufgezeigten Realität in der Lebensmittelproduktion, Südtirol in ein überdimensionales Schlaglicht im deutschsprachigen Raum setzen würde.
      Wozu man Bauern beim Schach spielen braucht, weiss auch jeder.
      Ist es eigentlich normal, dass wenn die Anzeige zurückgezogen wurde, der Prozess nur mit Nebenklägern weiterläuft? Und tragen diese die Kosten selbst, oder werden sie in solchen Fällen vom Bauernbund über eine Rechtsversicherung gedeckt?

  • tirolersepp

    Dieser Prozess war von Anfang an, einfach nur Dumm !

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