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Bonds blaue Augen

James Bond als fischender Rentner

Diesmal gab’s die volle Dröhnung: Fast 3 Stunden mit 007 in 3D. Voll aufregend aber auch ziemlich fad.

von Renate Mumelter

Nachdem ich vorletzte Woche „Die Dohnal“ dem James Bond vorgezogen hatte, musste ich diesmal verifizieren, ob ich damit auf der richtigen Fährte war. Das geht nur im Kino. Also ab ins Plexx und wenn schon dann gleich ins dreidimensionale. Ganz nett, aber auch anstrengend, dieses 3D.

Bye, bye?

„Keine Zeit zu sterben“ war die letzte Bond-Folge mit Daniel Craig, und deshalb war es besonders spannend zu erfahren, wie der Gute dann wegkommt aus diesem Serienmodus. Er kommt weg, liegt aber nicht blutend und mit toten Augen am Boden, sondern es könnte durchaus sein, dass er auf wundersame Weise irgendwann wieder auftaucht. So hält sich der Mann Optionen offen. Bond verschwindet in seiner neuen Rolle als Vater und als Liebender, tragisch also, aber nicht besonders berührend. Die blauen Augen sind’s eher, vor allem wenn sie in den Mittelpunkt gerückt werden. 

Irgendein Nanomodus

„No Time To Die“ lebt von diesen blauen Augen, aber vor allem von wild um sich Schießenden, von Leichen haufenweise, von Blut, Qualm, Feuer und ganz aktuell von Viren in irgendeinem Nanomodus als perfiden Waffen. Dazu gibt’s wilde Fahrten, literweise Whisky, fliegende Autos, tote Autos und unauffälliges Product Placement z.B. für Nokia. Positioniert werden auch Orte wie  Sapri, Gravina in Puglia und Matera (Europäische Kulturhauptstadt 2019). Dort wurden angeblich 32.000 Liter Cola im Wert von 60.000 Euro verschüttet, um zu verhindern, dass der Stuntman mit seinem Motorrad ausrutscht. Cola klebt. Deswegen muss ich aber einen Film nicht anschauen. Auch wegen der 250 Millionen US-Dollar, die er gekostet haben soll, muss ich den Film nicht gesehen haben. 

Die üblichen Zutaten

Verstanden habe ich von „Keine Zeit zu sterben“ das, was ich bei Bond-Filmen immer verstehe: Bahnhof und das Übliche. Es gibt einen normalen Bösen, einen fiesen Bösen, einen Helden (Bond), eine Welt, die zu retten ist, schöne Frauen und diesmal ausnahmsweise nicht nur Sex und Liebe sondern sogar Familie samt bedrohtem Kleinkind mit blauen Augen. Dass das Gute gewinnt ist eh klar, ob der Held strahlend überlebt, ist diesmal nicht klar.

Was anerkannt werden muss, ist die ausgefeilte Technik. Da wurden keine Mittel gescheut, um auch im nachträglich konvertierten 3D-Modus alles aufzubieten, was Technik heute kann.

Die Dohnal

Nachhaltige Eindrücke bleiben vom Bond nicht. Da schau ich mir doch lieber „Die Dohnal“ von Sabine Derflinger an, die erfreulicherweise auch noch im Kino zusehen ist, diesmal in einer etwas günstigeren Schiene um 18h. 

48-Stunden Kurzfilme nur heute

Heute um 10, 17 und 20.30 gibt es im Filmclub die Kurzfilme von BZ48H zu sehen. Das sind Kurzfilme, die zwischen 24. und 26. September in Bozen gedreht und bearbeitet wurden. Sie sollten sich höchstens 8 Minuten lang mit Bozen beschäftigen. Die Teilnahme stand allen offen, Profis, Filmstudentînnen und Amateurînnen aus Südtirol sowie anderen italienischen Städten.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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  • perikles

    Wenn Frau Mumelter glaubt, mit besonders intellektuellen Ansprüchen in einen James Bond Film gehen zu müssen, hat sie wohl das Genre nicht verstanden. Ich war gestern auch im James Bond und habe genau das bekommen was ich von 007 erwarte: coole Action, geile Autos, schöne Frauen, brechende Knochen und einen echt guten Daniel Craig.

  • kirchhoff

    Frau Mumelter sollte sich zum x-ten mal Heidi in der Urfassung anschauen, passt eh besser zu ihrer Einstellung!

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