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Kampf gegen Häufchen

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Der Landtag spricht sich gegen die Abschaffung der DNA-Datenbank für Hunde aus. Die Hintergründe. 

von Matthias Kofler 

Der II. Gesetzgebungsausschuss hat am Mittwoch einen Landesgesetzentwurf der Grünen mit dem „Maßnahmen zum Schutz der Tierwelt und zur Unterbindung des Streunens von Tieren“ begutachtet. Dieser zielt darauf ab, eine Bestimmung aus dem Landesgesetz Nr. 9 von 2000 zu streichen: nämlich die ab Jänner 2022 vorgesehene Erstellung und Registrierung eines genetischen Profils bei Hunden. Ab dem kommenden Jahr kann bei Hundebissen oder bei nicht sachgemäß entsorgtem Kot über eine DNA-Analyse der Hundebesitzer ermittelt werden. „Mit dieser gesetzlichen Neuheit geht eine Reihe von Schwierigkeiten einher“, argumentierte Riccardo Dello Sbarba. So seien längst nicht alle Hunde, die in Südtirol leben, registriert. Bei nicht registrierten Hunden handle es sich beispielsweise um alte Tiere auf entlegenen Bauernhöfen oder streunende Tiere. Zudem würden auch viele Nicht-Ansässige ihre Hunde mit nach Südtirol bringen, etwa in den Urlaub. Diese Hundehalter würden schwer bzw. überhaupt nicht belangbar sein. Der Grüne verwies weiters auf die hohen Kosten, die eine DNA-Untersuchung mit sich bringe.

Der Grünen-Antrag erhielt aber nur eine einzige Jastimme, nämlich die von Dello Sbarba. Drei Abgeordnete der SVP (Magdalena Amhof, Franz Locher und Manfred Vallazza) stimmten dagegen, während sich Peter Faistnauer (Perspektive für Südtirol) und Andreas Leiter Reber (Freiheitliche) enthielten.

Wie Ausschussvorsitzender Franz Locher berichtet, hat sich die Mehrheit gegen die Streichung ausgesprochen, weil sie die Registrierung für nützlich erachtet. „Viele Hunde gehen in Freizeitparks, Sandplätze, Spielwiesen und auf Gehsteige und verrichten dort ihr Geschäft, wo sich auch Kinder und Erwachsene aufhalten. Hundekot ist nicht nur aus Umweltgründen, sondern auch aus hygienischer Sicht ein Problem. Die Gemeinden haben lange über das Thema diskutiert und sich für die Registrierung ausgesprochen, denn nur mit Kontrollen ist man der Situation nicht gewachsen.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (35)

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  • annamaria

    Es wäre sinnvoller eine hohe Hundesteuer einzuführen, als DNA untersuchungen der Schei…, zu machen. Denn es gibt einfach zu viel Hunde, die in kleinen Wohnungen gehalten werden. Deshalb nicht due Hunde belangen sondern die Hundehalter!!!

  • vinsch

    Wir haben selbst einen Hund und ärgere mich maßlos über die Hundehaufen, die andere liegen lassen. Für mich ist diese Regelung vollkommen in Ordnung, denn wer sich einen Vierbeiner anschafft hat auch für ihn zu sorgen und dazu gehört auch die Entfernung des „Häufchens“ oder „Haufen“…

  • arnold

    Touristen von außerhalb können die Scheiße dann aber doch getrost liegen lassen wenn ich das richtig verstehe. Davon werden dann Proben entnommen und leider keine Treffer erzielt. Somit außer Spesen nichts gewesen? HM?

  • robby

    Vielleicht sollten vorher DNA Proben von den „Menschenhäufchen“ hinter jedem Eck und in den Parkanlagen Bozens genommen werden? Davor ekle ich mich weit mehr

  • florianegger

    Wegen einer weniger Hundehalter, die nicht wissen, wie man sich verhält, kommen wieder mal die Ehrlichen zum Handkuss. Als würde es nicht reichen, daß sie von der Gesellschaft in die selbe Ecke gestellt werden.

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