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Heißer Herbst?

Südtirol geht mit einer alarmierend hohen Hospitalisierungsrate in den Herbst. Die Zahlen und Fakten.

von Artur Oberhofer

Es war der Biostatistiker Markus Falk, der vergangene Woche im TAGESZEITUNG-Interview Alarm schlug („Die Hütte wird brennen“).

Zwar sei jetzt ein Großteil der Bevölkerung mittels Impfung geschützt. „Aber“, so Markus Falk wörtlich, „wir starten mit deutlich höheren Inzidenzen“ in den Herbst.

Die Zahlen sind in der Tat beunruhigend.

Die Fakten: Am 6. September vergangenen Jahres wurden 800 Abstriche untersucht – nur eine Person wurde positiv auf das Coronavirus getestet.

Genau ein Jahr später wurden knapp 600 PCR- und Antigen-Tests untersucht – und 80 waren positiv.

Die 7-Tage-Inzidenz lag am 6. September 2020 bei gerade mal 8 Fällen. Jetzt, ein Jahr später, liegt dieser Wert bereits bei 98 und wird in den nächsten Tagen die 100er-Marke überschreiten. So hoch war die 7-Tage-Inzidenz zuletzt am Ende April dieses Jahres.

Anlass zur Sorge geben die Zahlen zu den hospitalisierten Patienten.

Vor genau einem Jahr waren sechs Covid-19-Patienten auf Normalstationen der Krankenhäuser untergebracht, derzeit sind es 24. Also vier Mal soviele.

Vor genau einem Jahr mussten zwei Corona-Patienten intensivmedizinisch betreut werden (und zwei Tage später waren die Intensivstationen wieder leer), derzeit gibt es in Südtirol sieben Patienten mit einem schweren Krankheitsverlauf, die intensivmedizinischer Betreuung bedürfen.

Das bedeutet: Kommt noch ein Intensivpatient dazu, ist die 10-Prozent-Marke an belegten Intensivbetten in Südtirol erreicht.

Ein weiterer Vergleichswert: Derzeit befinden sich 1.600 Personen in häuslicher Quarantäne, vor genau einem Jahr waren es „nur“ 1.144.

Die große Frage ist jetzt: Wir wirkt sich der Schulstart auf das Infektionsgeschehen aus?

Der Biostatistiker Markus Falk verweist auf Schottland, wo sich zwei Wochen nach dem Schulstart bereits 15.000 Kinder – zwei Prozent der Schüler – in Quarantäne befinden. Hinzu kommen noch die Familienmitglieder der positiv getesteten Schulkinder.

Anders in Dänemark. Es ist dies das europäische Land mit der höchsten Durchimpfungsrate.

In Dänemark gibt es drei Wochen nach Schulbeginn noch keine Probleme, da sehr viele Schüler und Studenten geimpft sind und viel getestet wird.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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