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Daumen hoch

Ein Team der Orthopädie Meran und der Handchirurgie Schlanders hat mit einem Schweizer Kollegen zwei Patientinnen eine duo-mobile Sattelgelenksprothese am Daumen implantiert.
Die Schulthess-Klinik in Zürich ist eine der führenden orthopädischen Kliniken Europas.
Primar Wilhelm Berger der Orthopädie Meran konnte den stellvertretenden Chefarzt der Handchirurgie an der Schweizer Klinik, Stephan Schindele, bereits zum zweiten Mal für die Implantation einer neuartigen Prothese nach Südtirol holen.

Gemeinsam hat das Team der Orthopädie Meran/Handchirurgie Schlanders vor wenigen Tagen mit dem Schweizer Kollegen zwei Patientinnen eine sogenannte duo-mobile Sattelgelenksprothese am Daumen implantiert.

„Die Sattelgelenksarthrose trifft vor allem Frauen in der zweiten Lebenshälfte, es handelt sich um eine degenerative Erkrankung. Sie ist eines der häufigsten Krankheitsbilder, und macht es den Betroffenen vielfach unmöglich, etwas mit dem Daumen zu greifen – Dinge, wie z.B. einen Schlüssel in die Hand nehmen oder schreiben, werden dann unmöglich“, erklärt Primar Wilhelm Berger.

Gängiger Behandlungsstandard ist meist die sogenannte Resektionsarthroplastik, welche zwar oft zu einer Besserung führt, aber doch sehr belastend ist – das sog. große Vieleckbein, wird dabei komplett entfernt.

Durch das Einsetzen einer sog. duo-mobilen Sattelgelenksprothese am Daumen, „man kann sich diese wie eine kleine Hüftprothese vorstellen“ – so Berger, erreicht man meist bessere funktionelle Ergebnisse, das heißt, mehr Kraft und Präzision am Daumen, sowie eine raschere Heilung – was wiederum eine gesteigerte Lebensqualität bedeutet.

Primar Berger, der selbst vor einigen Jahren an der Schulthess-Klinik weilte und seit damals gute Kontakte zu diesem Zentrum pflegt, freut sich, dass es gelungen ist, gleich zwei Südtiroler Patientinnen mit dieser neuartigen Prothese zu versorgen:

„Die Schulthess-Klinik ist für uns eine Referenz, an welcher wir uns orientieren. Das Team um die Spezialisten Daniel Herren und Stephan Schindele entwickelt immer wieder neue handchirurgische Implantate. So haben wir bereits 2016 einen neuartigen Oberflächenersatz für das Fingermittelgelenk eingesetzt, mit sehr gutem Erfolg. Es ist uns ein Anliegen, ständig nach besseren, modernen – aber doch ausgereiften – Behandlungsmethoden Ausschau zu halten. Demnächst planen wir diesen Gelenksersatz in einer speziellen Form der Lokalanästhesie bei wachen Patienten, welche wir bereits seit 2016 einsetzen, durchzuführen. Wir versprechen uns dadurch einen noch höheren Patientenkomfort.“

Die Sattelgelenksoperationen führten Primar Wilhelm Berger, zusammen mit Stephan Schindele aus Zürich und Markus Mariacher, Leiter der Handchirurgie Schlanders, durch.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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