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Tourismus: quo vadis?

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Ja zum Bettenstopp und eine Absage an die Verlängerung der Piste des Flughafens: Das sind die Hauptergebnisse des neuesten AFI-Barometers.

Eine Sommersaison, die auf 80% des Vorkrisenniveaus aufschließt, grünes Licht für den Bettenstopp und eine Absage für die Verlängerung der Piste des Flughafens: das sind die drei Hauptergebnisse aus dem Sonderteil der Sommerausgabe des AFI-Barometers: „Was hervorsticht, ist vor allem die Klarheit der Tendenzen“, kommentiert AFI-Direktor Stefan Perini die Ergebnisse.

Die Sommer-Ausgabe 2021 des AFI-Barometers lenkt den Fokus auf den touristischen Aufschwung, aber auch auf die mittelfristigen Herausforderungen einer Branche, die sich immer stärker an Nachhaltigkeit und Qualität orientieren will.

Nächtigungsergebnis Sommersaison: 80% des Vorkrisenniveaus erwartet

Nach einer verpatzten Wintersaison startet der Tourismus in Südtirol wieder durch. „Wir wollten von Südtirols Arbeitnehmer/Innen wissen, wie stark die Sommersaison auf das Vorkrisenniveau aufschließen wird“, führt Matteo Antulov, der im Arbeitsförderungsinstitut das AFI-Barometer betreut, ins Thema ein. „Die Einschätzungen des Großteils der Befragten reichen von 60% bis 120% des Allzeithochs im Sommer 2019. Der Durchschnittswert beträgt 80%.

Nimmt man diesen Wert als Referenz für die Simulation der Sommersaison 2021, schließt das Tourismusjahr 2021 (November 2020 – Oktober 2021) mit einer Bilanz von -27% zum Tourismusjahr 2020 und mit -48% zum Tourismusjahr 2019. „Die Hypothek durch die letzte Wintersaison wird die Bilanz 2021 entscheidend mitprägen“, sagt AFI-Direktor Stefan Perini.

Bettenstopp: zwei Drittel der Befragten sind dafür

Mit der Pandemie hat sich der Tourismus in Südtirol von einem Extrem zum anderen bewegt: von der Diskussion über den „Overtourism“ hin zu einer Unterauslastung der Beherbergungsbetriebe.

In der zweiten Frage des Sonderteils hat das Institut die Einstellungen der Arbeitnehmer/Innen betreffend den Grundsatzbeschluss der Südtiroler Landesregierung eruiert, die Bettenanzahl von Beherbergungsbetrieben begrenzen zu wollen.

„Die Tendenz ist eindeutig“, sagt Antulov: „Zwei Drittel der Interviewten unterstütztprinzipiell das Vorhaben, die Bettenanzahl zu limitieren, ein Drittel nicht. Die vorwiegende Zustimmung zieht sich durch alle sozialen Gruppen von Arbeitnehmern, unabhängig von Geschlecht, Wohnort undTätigkeitsbereich. Besonders dafür sind die älteren Jahrgänge (über 50), während die jüngere Generation (unter 30) zurückhaltender ist.

Verlängerung der Flughafen-Landebahn: für 7 von 10 Befragten keine gute Idee

Auch die dritte Frage befasst sich mit einem aktuellen Thema: was die Arbeitnehmer/Innen von der Verlängerung der Landebahn des Flughafens Bozen auf knapp über 1.400 Meter halten. 68% der Befragten unterstützen diese Entscheidung nicht (40% sind strikt dagegen, 28% eher dagegen), 32% schon (13% sind sehr dafür, 19% eher dafür).

Auch hier zeigt sich eine deutliche Tendenz – in diesem Fall die ablehnende, erklärt Antulov: „Unsere Analysen zeigen, dass der Teil der Skeptiker, der sich bei ca. 70% einpendelt, sowohl Bozen und Leifers betrifft, die von der Entscheidung maßgeblich betroffen sind, aber auch den Rest des Landes. Unter jenen, die weniger dagegen sind, finden sich die im Hotel- und GastgewerbeBeschäftigten und die Über-50-Jährigen. Etwas überraschend sind die Unter-30-Jährigen besonders dagegen.

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Kommentare (18)

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  • sukram

    Ich bin jedes Mal über den fehlenden Weitblick der Südtiroler Bevölkerung sehr enttäuscht, wenn ich höre, dass soviel gegen unseren Flughafen sind.

    • ostern

      @sukram
      …. du siehst so weit , dass du die Realität
      nicht mehr siehst!!!!

    • tiroler

      Der Flughafen ist durch. Die Landebahn wird verlngert. Das Volk hat genau so agestimmt. Warum wird darüber noch debattiert?

      • ostern

        @Tiroler
        Das Volk hat nicht die Verlängerung des Flughafens abgestimmt,
        da liegst du ganz bestimmt falsch. Damals , bei einer Bürgerversammlung im Unterland versprach uns der Alt Landeshauptmann wortwörtlich:
        “ Bis do her und koan Meter weiter“
        Was daraus geworden ist , das haben wir alle erlebt.
        Mich würde aber interessieren, wer für die Spesen von Berufsfeuerwehr
        und Rot- und Weisskreuz aufkommen. Da ist absolutes Stillschweigen!!!
        Bin überzeugt dass hier wieder die öffentliche Hand zur Kasse gebeten wird.

  • hallihallo

    hat das afi die arbeitnehmer nicht auf befragt, was sie von all den neuen industriezonen halten ? Südlich von brixen, südilich von bozen, neumarkt,…..
    wahrscheinlich sind die arbeitnehmer der industrie dort dafür , weil das ihren bereich betrifft, während die im tourismusarbeitenden arbeitnehmer wohl eher gegen diese neuen industriegebiete sind.
    diese ganzen studien dienen eigentlich nur als vollbeschäftigungspolitik für jene die sie erstellen.

  • bernhart

    Bettenstopp, an alle Bürger unseres Landes. von den Bettenstopp ist nicht nur das Gastgewerbe betroffen alle Zulieferer, Milch — Obstbauern Gemüsebauer sogar die Holzwirtschaft hängt von Bettenstopp ab,die ganzen Arbeitsplätze.
    Bevor man solche Entscheidungen trifft sollte man das Gehirn einschalten.

  • bernhart

    Am ende des Lied hängt die gesamte Wirtschaft vom Tourismus ab.
    wer soll das alles Bezahlen wenn alles den Bach runter geht.
    Die Grünen und die Politer sich nicht, denn diese hatten den Mut in der schwierigen Zeit der Corona sich den Monatsgehalt anzupassen, wie immer hat der kleine Arbeiter und Rentner nur von Versprechen gelebt.

  • na12

    Mit dem ewigen Tourismuswachstum schießt sich Südtirol nur selbst ins Knie. Jeder sucht einsame Plätzchen und hierzulande wird man egal was die Befragung ergeben hat, ein mehr an Flughafenauslastung und Bettenauslastung anstreben. Pandemie wird es noch häufiger geben und Südtirol muss sich etwas anderes als Lebensgrundlage ausdenken als Massentourismus und Apfelplantagen. Dass die unter 30jährigen für Nachhaltigkeit im Tourismus sind, wundert mich nicht. Haben mehr Weitblick als die Oldies und Tourismusgiganten, die sich eine goldene Nase mit ihren Hochburgen verdienen.

    • hallihallo

      daß es nicht unbedingt neue betten in südtirol braucht, den kann man zustimmen.
      aber daß jeder einsame plätzchen sucht, stimmt nicht, ansonsten wären all die riesigen hotelclubs in spanien, ägyten, türkei , usw…. leer.
      inzwischen urlauben auch immer mehr südtiroler in diesen clubs, da sie die verschidensten infrastrukturen bieten, welche kleinstrukturierte hotels nicht bieten können. sicher suchen einige abgeschieden plätze , aber die meisten nicht.
      nicht umsonst arbeiten auch südtirols tourimushochburgen besser als ulten, matsch, langtaufers,….

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