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Die Maratona-Sieger

Die Sieger der langen Strecke der 34. Auflage der Maratona dles Dolomites sind Fabio Cini und Marta Maltha.

Die dem Thema der Kunst gewidmete 34. Auflage der Maratona dles Dolomites – Enel ist beendet und war nach zweijähriger Pause wieder ein großer Erfolg. Fabio Cini und Marta Maltha sind die Sieger der langen Strecke, die mit ihren 138 Kilometern und mehr als 4000 Höhenmetern die ladinischen Dolomiten umrundet.

Es sollte ein regnerischer, kalter, grauer Tag werden, aber um 6.30 Uhr begrüßte eine blasse Sonne, die nach und nach immer heller wurde, die 5615 Radfahrerinnen und Radfahrer, die bereit waren, sich der 34. Auflage der Maratona dles Dolomites-Enel zu stellen. Der Radmarathon stand dieses Jahr im Zeichen der Kunst. Eine reduzierte Teilnehmerzahl, aus den bekannten Gründen, aber es war alles perfekt überwacht:

All jene, die am Marathon teilnahmen oder mitarbeiteten, einschließlich der Tausenden von Freiwilligen, die den Erfolg des Rennens erst möglich machen, hatten den Grünen Pass, weil sie entweder geimpft oder geheilt waren oder ab Donnerstag negativ getestet wurden. Der Radmarathon fand also in völliger Sicherheit statt: Dies war von Anfang an eine Grundvoraussetzung für die Organisatoren, als sie vor drei Monaten beschlossen, dass der Radmarathon dieses Jahr endlich wieder ein vollendetes Werk werden sollte.

In der Tat, der diesjährige Radmarathon kann mit einem Kunstwerk verglichen werden, angefangen von den majestätischen Dolomiten, die sich an diesem Morgen in ihrer ganzen Pracht zeigten, über die zahlreichen Kunst-Installationen entlang der Strecke, bis hin zu den Radfahrerinnen und Radfahrern als Performance-Künstler mit einer rhythmischen Dynamik. Ebendiese Dynamik hätte weltberühmten Künstlern wie Balla, Boccioni, Depero und, warum nicht, sogar Schifano gefallen – allesamt Künstler, die die Geschwindigkeit zu einem ihrer inspirierenden Elemente gemacht haben.

„Was ist Kunst? Es ist ein Gefühl, das uns öffnet und uns bewegt. Man kann Kunst nicht lieben, denn dies würde bedeuten, das Leben nicht zu lieben. Wenn sich Mensch und Berg begegnen, entstehen stille Dialoge. Oder vielleicht sokratische Dialoge. Das ist Kunst. Möge es eine gute künstlerische Radfahrt sein, bei der wir anderen Menschen – und dadurch uns selbst – begegnen und stets mit einem Lächeln im Gesicht die Pässe rauf- und runterfahren.“

Das ist der Wunsch von Michil Costa, Präsident des Organisationskomitees der Maratona und Verfechter eines Tourismus, der nicht von Autos und Motoren beherrscht wird, sondern vielmehr im Zeichen des Schutzes einer heute zu stark verzerrten Natur steht.

Und der Radmarathon, bei dem die Straßen für den Verkehr gesperrt sind, ist ein konkretes Beispiel dafür, wie man die Dolomiten (aber durchaus auch andere Gebiete) jenseits von Verkehr, Lärm und intensiver Nutzung erleben kann. Die Radfahrerinnen und Radfahrer, beflügelt vom hellen Sonnenschein und auch von der Freude, dass der Radmarathon nach dieser langen Pause endlich wieder stattfand, machten sich mit vollem Elan auf den Weg, entschlossen, die 138 Kilometer und die über viertausend Höhenmeter der langen Strecke mit aller Begeisterung und Energie zu bewältigen, die sie aufbringen konnten.

Natürlich wählten nicht alle die lange Strecke, da drei Routen zur Auswahl standen, die seit Jahren die Maratona dles Dolomites-Enel prägen und sich durch die legendären Dolomitenpässe schlängeln: Campolongo, Pordoi, Sella, Grödner Joch, Falzarego, Giau und Valparola – alle streng für den Verkehr gesperrt. Neben der langen Strecke mit ihren 138 Kilometern und 4230 Höhenmetern gibt es die mittlere Strecke (106 Kilometer und 3130 Höhenmeter) und die Sella Ronda mit einer Länge von 55 Kilometern und 1780 Höhenmetern.

Auch dieses Jahr wurde der Radmarathon live vom zweiten RAI-Sender übertragen, der das Rennen vom Start bis zur Ankunft der Erstplatzierten der langen Strecke verfolgte. Von 6 bis 12 Uhr zeigten die Bilder nicht nur Tausende Radfahrerinnen und Radfahrer, die sich entlang der Dolomitenstraßen verteilten, sondern auch die spektakuläre landschaftliche Kulisse.

Das Rennen entschied sich auch heuer wieder auf dem Giau-Pass: Auf diesen legendären Rampen entschied Fabio Cini, die kleine Spitzengruppe anzugreifen, zu der unter anderem der dreifache Maratona-Sieger Tommaso Elettrico und Vincenzo Pisani, der immer zur Spitzengruppe gehörte, zählen. Eine kühne Aktion, denn vor der Ziellinie mussten noch der Falzarego- und Valparola-Pass bewältigt werden.

Aber Fabio Cini zögerte keinen Moment und beendete sein Werk im Alleingang in der erstaunlichen Zeit von 4h, 31′,2″, fast fünf Minuten weniger als die Zeit von Tommaso Elettrico in seinem letzten Sieg. Auf den Rängen zwei und drei folgten Vincenzo Pisani und Paolo Castelnovo, die mit mehr als fünf Minuten Rückstand ins Ziel kamen.

„Ich bin auf dem Giau losgefahren“, erklärt ein glücklicher Fabio Cini im Ziel, „und es war ein langer Weg, allein hierher zu kommen, mit vielen Gedanken, aber am Ende habe ich es geschafft, es lief wirklich gut“. Die sprichwörtliche Einsamkeit des Mannes, der allein an der Spitze steht, die sich aber auf der Ziellinie in ein breites Lächeln auflöst.

„Ich habe meine Kräfte gemanagt, ich habe meinen Kopf benutzt, ich habe den braven Jungen gespielt, wie wir in der Toskana sagen – Cini kommt aus Colle Val d’Elsa – und jetzt genieße ich den Sieg, nachdem ich in der letzten Ausgabe den zweiten Platz errungen hatte“.

Cini fährt seit knapp zehn Jahren Rad und Jahr um Jahr hat er seine Leistung stetig verbessert. „Richtig angefangen habe ich vor sieben, acht Jahren, davor hatte ich Fußball gespielt. Aber dieser Sieg ist der Sieg aller fünf- bis sechstausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer, denn wir alle nehmen uns die Zeit für das Training, auch wenn wir dafür bei Familie und Freizeit etwas kürzer treten müssen. Morgen geht es wieder zurück zur Arbeit, ob Fabrik oder Büro. Das hier muss eine Freude sein, eine Freude für uns alle, denn wir alle sind Amateure“.

Eine weitere großartige Leistung ist auch bei den Frauen zu verzeichnen, dank der Niederländerin Marta Maltha, die es nach drei zweiten Plätzen endlich geschafft hat, als Erste und allein ins Ziel zu kommen.

„Für mich ist das unglaublich, ich bin überglücklich. Ich liebe dieses Rennen, es ist so schön, es ist eine tolle Landschaft, ich wollte es wirklich mindestens einmal gewinnen. Meine Zeit ist tatsächlich erstaunlich: 5h, 17′, 17″, fünf Minuten weniger als die Siegerin der letzten Ausgabe. Die letzten beiden Male war der Giau-Pass für mich fatal, aber heute bin ich ihm sicher entgegengetreten, ich habe mir einfach gesagt, ich fahre und fahre, ohne zu viel nachzudenken, und jetzt bin ich hier, als Erste im Ziel“.

Auf der mittleren Strecke besteht das männliche Podium aus Pietro Dutto, Francesco Avanzo und Luigi Salimbeni auf den Rängen eins, zwei und drei. Bei den Frauen liegt Lisa De Cesare auf dem ersten, Olga Cappiello auf dem zweiten und Chiara Turchi auf dem dritten Platz. Die Gewinner der Sella Ronda sind Davide Ferrari, Beniamino Desiderio und Pietro Andreoletti bei den Herren und Veronica Alessandrini, Elisa Della Rosa, Vera Nicolussi Leck bei den Damen.

 

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