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Verschwundene Rente

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Ein Rentner aus Gargazon ließ sich gutgläubig sieben Jahre lang seine Rente abknöpfen. Nun muss eine Bekannte von ihm wegen Unterschlagung vor Gericht.

von Thomas Vikoler

Die beiden, der Rentner aus Gargazon und die heute 50-jährige Frau aus Bozen kolumbianischer Herkunft, trafen sich öfter in einer Bar. Was sie dort alles beredeten ist nicht bekannt. Sicher ist, dass es bei den Gesprächen um das Postkontokorrent des Mannes ging. Und, dass er der Frau bald darauf  – das war im Oktober 2013 – die Vollmacht für dieses erteilte.

In den darauffolgenden sieben Jahren passierte laut einer Anklage der Staatsanwaltschaft Folgendes: Die Bevollmächtige hob pünktlich mit ihrer Bankomatkarte die auf dem Konto eingehende Rente des Gargazoners ab.

Von Oktober 2013 bis zum April 2020 immerhin 76.102 Euro.

Es war eine Verwandte des Rentners, die der Sache auf den Grund ging und das Konto sperren ließ. Gleichzeitig erstattete sie Strafanzeige gegen die bevollmächtigte Frau, auf die eine Anklage der Staatsanwaltschaft zum Vorwurf der Unterschlagung folgte.

Inzwischen ist das Hauptverfahren gegen die 50-Jährige eingeleitet worden. Auf Unterschlagung steht eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren.

Und wie war es möglich, dass der Rentner nichts gegen die regelmäßigen Abhebungen seiner Bekannten unternahm? Offenbar war er für längere Zeit von Zuhause abwesend und wurde schließlich wegen Nicht-Bezahlung der Miete aus der Wohnung geworfen. Er wandte sich schließlich an die nahe Verwandte mit der Feststellung, dass er keinen Platz zum Schlafen mehr habe.

Und so nahm das Strafverfahren gegen die problemlos durch die Ermittler identifizierbare Frau aus Kolumbien seinen Lauf. Grundlage für die Anklage sind die Aussagen des Mannes und die Auszüge aus seinem Kontokorrent für den Zeitraum von knapp sieben Jahren.

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