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Die neue zebra

Seit wenigen Tagen ist die frisch gedruckte Ausgabe der Straßenzeitung zebra. erhältlich. Sie wird von rund 60 Verkäufer*innen angeboten.

Endlich kommen Sommergefühle auf – auch bei der Straßenzeitung zebra.

Während die zebra.Redaktion bis Schulende noch mit den Workshops „zebra. kommt in die Schule“ und „Auch so geht Medien“ durch Südtirol tourt, preist zebra.Verkäufer Emmanuel Emeribe in Bozen bereits die Juni-Ausgabe der der Straßenzeitung an. Seit gestern ist die frisch gedruckte Zeitungsausgabe bei den rund 60 Männern und Frauen, die sich im Sozialprojekt der OEW-Organisation für Eine solidarische Welt ein kleines, würdiges Einkommen zu schaffen versuchen, zu finden. Darin geht es passend zur aktuellen Gesellschaftsdebatte um das Gleichgewicht zwischen Überfluss und Minimalismus, um die Grundfrage, wo weniger mehr und wieviel wirklich nötig ist.

Die Hauptgeschichte geht der Frage nach, ob wir zu viele auf dieser Erde sind. In einem weiteren Beitrag berichten hörbeeinträchtigte Menschen ihr Leben mit der Maskenpflicht. Ein Interview mit dem Meraner Schokoladenmacher René Romen zeigt, dass weniger eindeutig mehr sein kann, für den Ex-Präsidenten der Südtiroler Architekturstiftung Carlo Calderan setzt sich Kunst erst aus dem Zusammenspiel der Disziplinen zusammen.

Um die Frage der richtigen Balance geht es auch im Workshop „Auch so geht Medien“, für den zebra.Redaktionsleiterin Lisa Frei kürzlich im Oberschulzentrum Sterzing zu Gast war. Darin thematisierte sie einen kritischen und nachhaltigen Medienkonsum, den Umgang mit Fake News und Verschwörungsgeschichten und die Frage, wie viele Quellenchecks eine gute Nachricht braucht, um glaubwürdig zu sein. Sie betont: „Wir leben derzeit in einer Welt, in der wir regelmäßig von Informationen überschwemmt werden. Da ist gute Orientierung gefragt. Gleichzeitig brauchen wir Fingerspitzengefühl – wenn wir selbst Inhalte erstellen, aber auch wenn wir im Alltag über vermeintliche Fakten und Verschwörungserzählungen diskutieren.“

Was ist zebra?

Seit 2014 gibt die OEW-Organisation für Eine solidarische Welt aus Brixen die Straßenzeitung zebra. heraus. Die aktuelle Ausgabe wird von rund 60 Verkäufer*innen angeboten. Sie kommen ursprünglich aus 12 verschiedenen Nationen, sind bei der OEW registriert und an ihren weiß-grünen zebra.Ausweisen erkennbar. Tag für Tag sind sie in ganz Südtirol unterwegs und verkaufen die Zeitung zum Preis von drei Euro. Davon fließt die Hälfte in die Produktion, eineinhalb Euro bleibt ihnen selbst. Die Inhalte der Zeitung werden von engagierten ein- und zweiheimischen Freiwilligen erarbeitet und lenken den Blick auf gute Nachrichten, auf ermutigende Geschichten, auf kleine Taten mit großer Wirkung, auf besondere Menschen in und aus Südtirol.

Der Verkauf der Straßenzeitung bietet marginalisierten Menschen, die kaum Zugang zum Arbeitsmarkt haben, eine sinnvolle Tätigkeit und eine kleine Verdienstmöglichkeit auf Augenhöhe.zebra.Verkäufer*innen betteln nicht, sondern bieten ein Produkt an, das ihnen Zugang zur Südtiroler Lebens- und Arbeitsrealität, Selbstvertrauen, Anerkennung und Würde ermöglicht.

Seit 2017 bietet das Projekt zebra.Support schnelle und unkomplizierte Hilfe für Verkäufer*innen in Notsituationen. Langjährigen Verkäufer*innen wird durch Fortbildungen und intensive Begleitung der Einstieg in die Arbeitswelt erleichtert. Das Projekt kann durch eine Spende auf das OEW-Spendenkonto bei der Raiffeisenbank Südtirol, IBAN: IT 68 S 08307 58221 000300004707, Überweisungsgrund: „zebra.Support“, unterstützt werden.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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