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„Öffnet die Oberschulen“

Die Forderungen werden vehementer: Auch die Oberschüler sollen mit 7. April in den Präsenzunterricht zurückkehren dürfen. 

von Karin Gamper

Während Grund- und Mittelschüler wieder im Präsenzunterricht sind, befindet sich die Oberstufe weiter im homeschooling. „Seit Unterrichtsbeginn im Herbst saßen die meisten OberschülerInnen nur sechs bis acht Wochen im Klassenzimmer“, weiß Heidrun Goller, die Vorsitzende des Landesbeirats der Eltern. 

Der Beirat hat deshalb eine Petition zur Rückkehr aller Schulstufen in den Präsenzunterricht lanciert. „Wir hoffen, dass noch möglichst viele Betroffene mitmachen, die Unterschriften werden wir an die Landesregierung übergeben“, sagt Goller.

Sie fordert mit Vehemenz eine Wiedereröffnung der Oberschulen am 7. April sowie die Einrichtung einer „Taskforce“, die im Bildungsressort angesiedelt wird und Vertreter aller betroffenen Kategorien einbezieht: Schüler, Eltern, Lehrer, Direktoren, Sanitätsvertreter und auch den Jugendpsychiater Andreas Conca. Denn die Situation sei besorgniserregend: „Viele Jugendliche verlassen das Haus nicht mehr, das wahre Ausmaß dieser monatelangen Isolation ist noch gar nicht absehbar“. 

Dank Nasenflügeltests ist es für Goller umsetzbar, dass alle Schulstufen ins Klassenzimmer zurückkehren, ohne die Infektionszahlen steigen zu lassen. „Die Testbereitschaft an den Oberschulen liegt bei über 90 %“, berichtet Goller. Anhand der bisherigen Erfahrungswerte aus den Grund- und Mittelschulen müsste das Südtiroler Schulwesen aus dem „Überlebensmodus“ heraus: „Es braucht endlich ein langfristiges Sicherheitskonzept, das die Weiterführung des Unterrichts bis Juni und auch im kommenden Schuljahr garantiert“. 

Rückendeckung kommt von Christa Ladurner (Forum Prävention). Sie sagt: „Die Öffnung der Oberschulen ist dringender als man meint“. Je länger das homeschooling dauert, umso dramatischer werde die Situation. „Und dies, obwohl die meisten Lehrer den Unterricht online durchaus gut gestalten“, betont Ladurner, die die Öffnung der Oberschulen am 7. April zumindest im 75-%-Modell für unausweichlich hält: „Alles andere wäre unverantwortlich“, betont sie.

„Viele Jugendlichen bewältigen diese Zeit gut, andere werden Schwierigkeiten haben“, vermutet Christa Ladurner. Im Lockdown entwickelte Essstörungen oder mediales Suchtverhalten werden sich nicht wieder automatisch legen. „Da müssen wir genauer hinschauen“, warnt sie.

Ladurner hat noch einen großen Wunsch für die Rückkehr in den Präsenzunterricht: „Es sollte jetzt bitte nicht zwei Monate lang drauflosgeprüft werden, vielen Schülern fehlen die Inhalte“.

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