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Klimawandel ist COVID-19 in Zeitlupe

Marc Zebisch: Je nach Temperaturanstieg ist in Südtirol ein Klima wie in Süditalien oder, im pessimistischen Fall, wie in Nordafrika mit milden, feuchten Wintern und heißen, trockenen Sommern zu erwarten.

Der Klimawandel ist so was wie COVID-19 in Zeitlupe, doch die Folgen werden katastrophaler sein, als alles, was wir derzeit mit der Coronapandemie erleben, sagt der Leiter des Instituts für Erdbeobachtung und Forscher an der Eurac Research Marc Zebisch.

Tageszeitung: Herr Zebisch, momentan redet die ganze Welt nur über Covid-19. Das viel größere Problem, der Klimawandel, ist in den Hintergrund gerückt. Ein Fehler?

Marc Zebisch:  Ich finde man sollte diese zwei Krisen nicht gegeneinander ausspielen. COVID-19 ist ohne Zweifel akut gesehen eine der größten globalen Katastrophen seit dem zweiten Weltkrieg und erfordert aktuell volle Aufmerksamkeit in der Bekämpfung sowie der Bewältigung der wirtschaftlichen und sozialen Folgeschäden.

Trotzdem geht der globale Klimawandel ungemindert weiter. Zwar gingen als Folge des globalen Lockdowns im Jahr 2020 die jährlichen Treibhausgasemissionen um ca. 5-10% zurück, die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre stieg dennoch auf ein neues Rekordniveau. Laut dem Klimaservice der Europäischen Kommission war 2020 das heißeste Jahr in Europa seit Beginn der Wetteraufzeichnung, nochmal ca. 0.4°C heißer als der bisherigen Rekordhalter 2019.

Eine aktuelle Chance sehe ich in der Bindung zumindest eines Teils der mit den COVID-19 Recovery Fonds zu Verfügung stehenden Geldern für den Umbau in Richtung einer klimaneutralen Gesellschaft. Dieses Ziel verfolgt die EU, in wieweit die Mitgliedsstaaten diese Vorgaben auch ernstnehmen steht im Moment allerdings noch in den Sternen.

Covid-19 zeigt auf, wie verletzlich die global vernetzte Gesellschaft ist. Ist die Pandemie ein Vorgeschmack auf die kommende Klimakrise?

Wenn es die Weltgemeinschaft nicht schafft, den Klimawandel auf die im Pariser Klimaabkommen vereinbarten 1.5°C zu begrenzen werden die Folgen katastrophaler sein, als alles was wir derzeit mit COVID-19 erleben. Allerdings ist der Klimawandel sowas wie COVID-19 in Zeitlupe. Hat sich die COVID-19 Krise innerhalb von wenigen Monaten von einer lokalen Krise zu einer globalen Katastrophe entwickelt und wird hoffentlich in spätestens einem Jahr auch wieder vorbei sein, so hat sich der Klimawandel vor allem in  den letzten 50 Jahren von einer kaum messbaren Erwärmung zu einer globalen Klimakrise mit deutlichen Auswirkungen entwickelt. Und selbst wenn wir es in den nächsten zwanzig Jahren schaffen würden, die Treibhausgasemissionen massiv zu senken, würden wir die Folgen der Klimawirkung noch mehr als hundert Jahre spüren. Ein zurück zum Klima der vorindustriellen Zeit (1850) gibt es nicht mehr, dazu haben wir schon zu sehr in das System Erde eingegriffen. Während wir also in der COVID-19 Krise relativ auf Sicht fahren können und wir innerhalb weniger Wochen Reaktionen auf die Maßnahmen sehen, wird das im Klimawandel Jahrzehnte bis Jahrhunderte dauern. Ein auf-Sicht-fahren oder der berühmte ‚Tanz mit dem Tiger‘ würde zu einem Tanz auf den Vulkan und ist keine Alternative.

Wenn es um den Klimawandel geht spielt das Thema globale Vernetzung und Verletzlichkeit noch eine viel größere Rolle. Zwar ist die COVID-19 Krise auch eine globale Krise, verursacht durch Effekte wie die hohe Mobilität und erfordert eine globale Koordinierung, wenn es z.B. um die Verteilung von Impfstoffen geht, gleichzeitig haben Regionen die Chance eigenverantwortlich zu handeln und so die Krise in den Griff zu bekommen. Beim Klimawandel sitzen wir alle im selben Boot. Jede Tonne CO2 die in den USA, China oder Südtirol emittiert wird hat Folgen für die ganze Welt. Und auch die Auswirkungen des Klimawandels werden sich nicht lokal begrenzen lassen. Wenn Teile Afrikas auf Grund der jahrzehntelangen Emissionen der Länder des Nordens ihre Ernährungssicherheit nicht mehr gewährleisten können wird das auch Auswirkungen auf Europa haben. Die Schlussfolgerung ist, wir alle, und vor allem die Länder des Nordens tragen die Verantwortung die Klimakrise nicht zu einer Klimakatastrophe werden zu lassen.

Südtirol hat sich in den letzten 50 Jahren (1966 – 2015) im Jahresdurchschnitt um 1,5 Grad stark erwärmt. Nach dem pessimistischsten Szenario sind bis 2050 für den Sommer mit einer weiteren Erwärmung um 1,5 Grad, bis 2100 gar um fünf Grad, zu rechnen. Werden wir ein tropisches Land?

Tropisch sicher nicht, dafür fehlen uns auch in Zukunft die Niederschläge und die ganzjährig gleichbleibenden Temperaturen. Eher erwartet wird je nach Temperaturanstieg ein Klima wie in Süditalien oder, im pessimistischen Fall, wie in Nordafrika mit milden, feuchten Wintern und heißen, trockenen Sommern.

Die Berechnungen beruhen auf mathematischen Modellen. Wie zuverlässig sind sie?

Global gesehen bilden diese Modelle sehr zuverlässig Temperaturtrends ab. In der Regel betrachtet man hier nicht einzelne Modelle, sondern Bündel von 10-20 Modellen und vergleicht diese miteinander. Die Modelle werden an dem Klima der Vergangenheit getestet und kalibriert. Die größte Unsicherheit steckt, zum Glück, in den Annahmen zu den Emissionen. Wenn die Emissionen weiter stiegen wie bisher landen wir global bis Ende des Jahrhunderts zwischen +2.6°C bis +4.7°C gegenüber der heutigen Zeit. Schaffen wir es die Emissionen auf fast Null bis Mitte des Jahrhunderts zu drücken, müssen wir noch mit ca. +0.3°C bis +0.9°C Erwärmung rechnen, können also das 1.5°C Ziel, dass ja auf die vorindustrielle Zeit bezieht knapp erreichen, denn 1.1°C Erwärmung haben wir schon! Je mehr man auf die lokale Ebene geht umso unsicherer werden die Projektionen, vor allem wenn man Niederschläge oder Extremereignisse wie Sturm oder Hagelereignisse betrachtet. Auch wenn hier die Modelle nicht mehr so gut funktionieren, gibt es doch ein zunehmend fundiertes Verständnis dafür, dass wir mit einer Verstärkung von Extremereignissen rechnen müssen.

Ein halbes Grad mehr oder weniger wird schon nicht so schlimm sein, hört man oft. Warum 1,5 Grad und nicht 2 Grad?

Hierzu hat der UN-Klimarat – IPCC – einen eigenen Bericht verfasst, aus dem unter anderem hervorgeht, dass bei 1.5°C der Meeresspiegel 10cm weniger steigen würde als bei 2°C Erwärmung. In der Folge wären 10 Millionen Menschen weniger von den Folgen betroffen. Bis zu 50% weniger Menschen wären von Wasserknappheit betroffen und der Verlust von Korallenriffen würde ‚nur‘ 70% bis 90% betragen statt 99% im Fall von 2°C.

Insgesamt wären die Schäden, und die Kosten für deren Bewältigung deutlich geringer, und wir hätten mehr Spielraum uns an die unvermeidbaren Folgen anzupassen. Das ist ähnlich wie ein COVID-19 Management, dass eigentlich nur bei sehr niedrigen Inzidenzwerten effektiv funktioniert. Ansonsten verwaltet man nur die Katastrophe.

Europa will die Treibhausemissionen bis 2050 auf netto Null bringen, Greta Thunberg sagt, das muss bis 2035 erfolgen. Wie viel Zeit bleibt uns, um die Erwärmung bei 1,5 Grad aufzuhalten?

Auf jeden Fall nur noch 10-30 Jahre, dabei kommt es auch auf die Geschwindigkeit an, mit der die Emissionen gesenkt werden. Fangen wir zu zögerlich an, werden wir das 1.5°C Ziel auch mit einer Klimaneutralität bis 2050 nicht erreichen. Auf der sichereren Seite wären wir, wenn wir die Klimaneutralität sogar früher als 2050 erreichen oder zumindest in den nächsten zehn Jahren bereits die größten Schritte in diese Richtung unternehmen. Auch das ist wie bei COVID-19. Je länger man mit den Maßnahmen wartet, umso schlimmer wird es und umso schwerer ist die Krise noch in den Griff zu bekommen. Die EU hat sich mit ihrem Ziel die Emissionen bis 2030 um 55% gegenüber 1990 zu senken ein ehrgeiziges Ziel gesetzt, für das jetzt die entsprechenden Maßnahmen einzuführen sind.

Die aktuell sichtbarste Folge der Erwärmung ist hierzulande die Gletscherschmelze. Ist sie auch die bedrohlichste?

Nein, bei Weitem nicht. Gletscher eignen sich zwar auf Grund ihrer guten Beobachtbarkeit und die Rückverfolgbarkeit ihrer Ausdehnung über hunderte Jahre als guter Indikator für die Folgen des Klimawandels, ihre Bedeutung speziell in Südtirol ist allerding relative lokal begrenzt. Hier spielen sie eine Rolle als Wasserquelle in heißen trockenen Jahren, die mit dem Klimawandel versiegen wird. Auch bringt das Abschmelzen der Gletscher eine steigende Gefahr von Muren mit sich, da im Gletschervorfeld neues Lockermaterial freigelegt wird, das z.B. bei Starkregenereignissen mobilisiert werden kann. Für andere Bergregionen weltweit wie z.B. den Anden oder dem Himalaya hat der Gletscherrückgang allerdings eine hohe Bedeutung.

Viele sehen das Auftauen des Permafrosts als massivste Bedrohung, weil die Hänge dann ins Rutschen kommen. Könnten gewisse Gebiete unbewohnbar werden?

Das Auftauen des Permafrosts findet in Regionen oberhalb 2500 m statt. Das Auftauen destabilisiert das Gelände, führt zu mehr Steinschlägen, Felsstürzen oder Rutschungen. Allerdings sind die Auswirkungen auf die höheren Lagen begrenzt und bedrohen eher hochgelegene Infrastruktur wie Schilifte, Passstraßen, Speicherbecken, Hütten oder Wanderwege. Besiedeltes Gebiet wird kaum betroffen sein.

Durch den Rückgang der Schneebedeckung im Winter verlieren die Alpen ihre Funktion als natürlicher Wasserspeicher. Was bedeutet das für uns und die Poebene, die ja auch vom Wasser aus den Alpen gespeist wird?

Ja, Schnee ist ein natürlicher Wasserspeicher. Die Menge Wasser die in Südtirol, in einem durchschnittlichen Januar in Form von Schnee gespeichert ist übersteigt das Volumen von allen Speicherbecken um ca. das 3-fache. Reduziert sich die Schneebedeckung auf Grund der Erwärmung haben wir mehr Wasser im Winter, aber weniger im Sommer. Schneearme Winter in Verbindung mit heißen Sommern haben in den letzten Jahren schon zu Dürren in Norditalien geführt. Wenn sich diese Entwicklung fortsetzt, werden sich diese Probleme verstärken. Diesem Problem ist nur durch Wassersparen beizukommen. Für weitere Speicherbecken im großen Stil fehlen geeignet Flächen, abgesehen von den massiven ökologischen Eingriffen, die das mit sich bringen würde.

Welche Folgen wird die Erwärmung auf den Skitourismus haben?

Südtirol weist eine große Schwankung zwischen Jahren mit viel Schnee, wie diesem Jahr und Jahren mit wenig Schnee auf. Das wird sich in naher Zukunft auch nicht ändern. Allerdings ‚schrumpft‘ die Skisaison von den Rändern. Schneefall, aber auch Temperaturen unter 0°C die für die Erzeugung von technischem Schnee geeignet sinf treten später ein. So wird es vor allem in tieferen Lagen unter 1800 m zunehmend dazu kommen, dass der Saisonstart nach hinten verschoben werden muss oder nur mit hohem finanziellem Aufwand gesichert werden kann. Ähnlich schaut es mit dem Ende der Saison, vor allem mit den Osterferien aus. Auf längere Sicht, also in den nächsten 30-50 Jahren werden massivere Folgen für den Skitourismus nicht ausbleiben. Dafür kann der Sommer bzw. der Ganzjahrestourimus durchaus profitieren. Warum nicht im April bei 20°C Südtirol einen Besuch abstatten? Oder im Hochsommer, wenn es dann am Mittelmeer 45°C hat?

60 Prozent der Bewässerung entfallen schon heute auf den Obstbau und der Wasserbedarf für Intensivkulturen wird bei steigenden Temperaturen weiter zunehmen. Konflikte um das Wasser scheinen vorgezeichnet.

In Südtirol wird auf absehbare Zeit im Durchschnitt weniger, aber immer noch genug Wasser zu Verfügung stehen, zumal die Niederschläge insgesamt nicht wesentlich zurückgehen werden. Problem können dort auftreten, wo wenig Wasserangebot auf einen zunehmenden Wasserbedarf, zum Beispiel durch neu eingerichtet Obstanlagen trifft, wie zum Beispiel am Ritten oder am Tschöggelberg. Durch Wassersparen und ein optimiertes, bedarfsgesteuertes Wassermanagement können hier Konflikte auch in naher bis mittlere Zukunft zumindest reduziert werden.

Auch die Milchwirtschaft ist alles andere als vorbildhaft. Sie allein produziert einen großen Anteil der Emissionen des Agrarsektors. Was lässt sich dagegen tun?

Dazu kann ich nicht viel sagen, da müssen sie Landwirtschaftsexperten fragen. Sicher würde es aus Klimaschutzsicht helfen, den Anteil an Zufütterung zu reduzieren und den Viehbestand tendenziell zu reduzieren. Aber es geht hier natürlich auch um Ernährung, also die Erfüllung eines Grundbedürfnisses.

In Südtirol produzieren wir jährlich 5,3 Tonnen CO2 Äquivalent pro Einwohner, der italienische Durch schnitt liegt bei fast sieben Tonnen. Dürfen wir uns auf die Schulter klopfen?

Zunächst mal sind das ja nur die Treibhausgasemissionen die unmittelbar in Südtirol freigesetzt werden. Die sogenannten ‚grauen Emissionen‘ sind hier nicht mit eingerechnet, Diese entstehen durch unseren Konsum von Produkten, die außerhalb Südtirols hergestellt wurden, also fast allen Produkten, oder unsere Reisen außerhalb von Südtirol, vor allem den Flugreisen.  Da kämen wir sicher auf Zahlen deutlich über 7 Tonnen. Dann hat Südtirol natürlich keine Industrie und keine Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen. Dennoch importieren wir ja Industrieprodukte und sogar Strom aus fossilen Brennstoffen, der aber nicht in das Südtiroler Budget eingerechnet wird. Die direkten Emissionen in Südtirol sind niedrig, haben sich aber in den letzten Jahren kaum verändert. Ich würde sagen: Südtirol hat eine sehr gute Ausgangsposition in Richtung Klimaneutralität, noch ist aber Zeit anzupacken. Erst wenn die Emissionen wirklich deutlich reduziert werden, können wir uns die Schulter klopfen.

Welche Auswirkungen auf die Gesellschaft wird die Klimakrise zeitigen?

Hier kann man meiner Meinung nach dem Fokus nicht nur auf Südtirol beschränken. Weltweit werden Milliarden Menschen unter dem Klimawandel zu leiden haben. Vor allem in den Regionen die heute schon unter Armut, Hunger und Naturkatastrophen leiden werden sich die Probleme verstärken. Das wird nicht ohne Folgen bleiben und kann sowohl das Potential für Konflikte, auch kriegerische Konflikte zumindest erhöhen, zu weiteren Migrationsbewegungen führen und wird insgesamt die globale Ungerechtigkeit verstärken. Was das dann genau mit Südtirol macht, kann glaube ich keiner vorhersagen. Einfacher wird es sicher nicht. Und es ist klar, dass niemand in einer solchen Welt leben will. Umso wichtiger ist es, den Klimaschutz jetzt anzugehen.

Die Vorschläge und politischen Maßnahmen gegen die Erwärmung klingen sämtlich nicht sehr gerecht. Umstieg auf Elektromobilität, starke Verteuerung von Flugreisen – das sind Rezepte, die den Reichen ziemlich egal sein können, die ärmeren Schichten aber massiv betreffen. Steuert wir auf eine weitere Spaltung der Gesellschaft zu?

Was jetzt die Maßnahmen angeht, die sie ansprechen sehe ich das Problem nicht. Das Ziel ist ja nicht, alles teurer zu machen, sondern z.B. mit einer CO2 Steuer die Kosten so zu steuern, dass z.B. Flugreisen teurer werden, Bahnfahren aber billiger. In zehn Jahren sollte es für jeden die günstigste und beste Möglichkeit sein, sich klimafreundlich zu verhalten egal ob er an Klimaschutz interessiert ist oder nicht. Global gesehen habe wir natürlich jetzt schon diese Ungerechtigkeiten, indem die Teile der Weltbevölkerung am meisten unter dem Klimawandel leiden, die am wenigsten dazu beigetragen haben.

Brauchen wir wie in der Covid-19 Krise einen Lockdown, um die Erwärmung aufzuhalten?

Das müsste dann ein Lock-down für 30 Jahre sein, und auch danach dürfte man nicht wieder so weiter machen. Nein, der Vorteil der Klimakrise ist ja, dass der Umbau der Gesellschaft und der Wirtschaft zu einer klimaneutralen, nachhaltigen Gesellschaft auch enorme Chance bietet. Für die Wirtschaft ergeben sich in den Bereichen erneuerbare Energien und Digitalisierung neue Märkte mit einem Bedarf an gut ausgebildeten Arbeitskräften. Regionale Kreisläufe stärken die heimische Wirtschaft, Elektromobilität und freier öffentlicher Nahverkehr führen zu sauberer Luft, weniger Verkehr, die Lebensqualität steigt. Wer möchte nicht in so einer Welt leben?

Klimaforschern wird oft vorgeworfen, Schreckensszenarios an die Wand zu malen. Sind Sie ein Schwarzmaler?

Ich hoffe nicht. Als Wissenschaftler bringen mich die Fakten dazu, ein alarmierendes Bild zu zeichnen, das empfinde ich als meine Pflicht, ich empfinde es aber auch als meine Verantwortung zur Diskussion über Lösungen beizutragen, im gesellschaftlichen und politischen Diskurs. Ich persönlich sehe die Chancen und möchte einfach daran glauben, dass wir die Welt noch vor einer Katastrophe bewahren können, aber eben nur, wenn wir jetzt und bestimmt handeln und nicht in einem ‚weiter so‘ mit ein paar kosmetischen Veränderungen verharren.

Interview: Heinrich Schwazer

Zur Person

Marc Zebisch ist der Leiter des Instituts für Erdbeobachtung und Forscher an der Eurac Research

 

 

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