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Niedrige Impfquote

Foto: lpa

Nur rund die Hälfte aller Kindergarten-, Universitäts- und Schulmitarbeiter haben sich gegen das Coronavirus impfen lassen.

von Markus Rufin

Seit dieser Woche können auch über 75-jährige mit dem AstraZeneca-Impfstoff einen Schutz gegen das Coronavirus erhalten. Damit ist der Impfstoff nun für alle Altersgruppen zugelassen.

Für die Landesregierung eine sehr positive Nachricht, wie diese am Montag, als die Altersgrenze aufgehoben wurde, mitteilte. Auch Gesundheitslandesrat Thomas Widmann betont, dass dies nun neue Möglichkeiten eröffnet: „Wir können nun einen großen Teil der Hauptrisikogruppe impfen, denn bisher hatten die 60- bis 70-jährigen nicht diese Möglichkeit, sie hätten deutlich länger warten müssen. Damit haben sich also viele Probleme gelöst.“

Durch die Änderung des Protokolls sei es nun aber möglich, bis April die wichtigsten Gruppen zu impfen, vorausgesetzt der Lieferplan wird eingehalten: „Wir bekommen im März rund 30.000 Impfdosen von AstraZeneca und insgesamt rund 30.000 Dosen von Pfizer und Moderna zusammen. Somit können wir davon ausgehen, dass noch in diesem Monat rund 20 Prozent der Bevölkerung die Erstimpfung erhalten werden.“

Die Impfungen erhalten die Personen nach Altersgruppen. Derzeit werden die Über-75-jährigen geimpft. Anschließend kommen die darunterliegenden Altersgruppen dran. Parallel dazu werden auch Personen geimpft, die als besonders fragil und gefährdet gelten.

Wichtig sei vor allem, dass man damit auch jenen Teil der Bevölkerung schütze, der den größten Anteil an Intensivpatienten (rund 80 Prozent) ausmacht. Widmann stellt sogar Lockerungen in Aussicht: „Wenn es weniger Druck auf den Intensivstationen gibt, glaube ich schon, dass wir über Lockerungen nachdenken können.“

Doch das hängt nicht nur alleine von der Lieferung der Impfdosen ab, sondern auch mit der Impfbereitschaft. Denn diese hält sich in Südtirol offenbar in Grenzen. Das wird an einer Statistik deutlich, die mit der Änderung des Impf-Protokolls zusammenhängt.

Denn am Mittwoch hatten Lehrer zum letzten Mal die Möglichkeit, sich einen Impftermin vorzumerken. Diese sind aber nicht sonderlich gefragt. Nur 11.044 Personen im Schul-, Kindergarten- und Universitätsbereich haben sich bisher impfen lassen. Insgesamt hätten über 21.000 Personen diese Möglichkeit gehabt, also waren es nur etwas mehr als 50 Prozent.

Auch Widmann bestätigt, dass das Interesse in den letzten Tagen nachgelassen hat: „Am Anfang war der Andrang bei den Lehrern noch sehr groß, letzthin kam es ins Stocken. Allerdings weiß ich nicht, wie viele Lehrer sich noch gemeldet hätten, wenn sie weiterhin die Möglichkeit hätten.“ Der Gesundheitslandesrat unterstreicht außerdem, dass die Lehrer zu einem späteren Zeitpunkt wieder die Möglichkeit erhalten werden, sich impfen zu lassen.

Dass dann das Interesse größer ist, ist alles andere als sicher, denn bereits in den nächsten Wochen hätten Ordnungskräfte, Zivilschutz und essenzielle Dienste die Möglichkeit gehabt, sich impfen zu lassen. Weil nun aber die Über-75-jährigen vorgezogen werden, wird auch diese Gruppe erst später geimpft werden. „Es ist nur logisch, dass vor einem 40-jährigen Polizisten eine fragile Person geimpft wird“, meint Widmann.

Doch kommen auch genügend „fragile Personen“ zur Impfung? Diese Frage ist angesichts der niedrigen Impfquote bei den Lehrern nicht unberechtigt. Der Gesundheitslandesrat ist aber überzeugt, dass der Andrang groß sein wird.

Für diese Annahme hat er gleich mehrere Argumente. Zum einen betont er, dass eine Impfquote von 50 Prozent nicht wenig sei, wenn man die kurze Zeit – seit Mitte Februar konnten sich Lehrer anmelden – mit einbeziehe. Zudem verweist er auf eine Umfrage, wonach sich in Südtirol 78 Prozent der Bevölkerung impfen lassen möchte, während es in Deutschland nur 68 Prozent sind.

Das wichtigste Argument ist aber der große Ansturm in den hohen Altersgruppen. Landesrat Widmann ist sich aber sicher: „Die Impfquote wird auf jeden Fall steigen, denn die Telefone im Sanitätsbetrieb laufen heiß. Sehr viele Personen wollen wissen, wann sie sich impfen lassen können. Ich bin mir sicher, dass sich viele Über-60-Jährige impfen lassen werden.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (56)

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  • steve

    Und sobald alle die Möglichkeit hatten sich impfen zu lassen: Aufsperren und die Mimöschen und Internetimpfexperten soĺlen schauen wo sie bleiben. Müssen sie ins KH Rechnung stellen!!

  • criticus

    @steve
    Bin fürs impfen, aber ehrlich gesagt würde ich mich mit „AstraZeneca“ sicherlich nicht impfen lassen! Und die KH-Rechnung sollen die PolitikerInnen bezahlen, die jahrelang die Sanität heruntergewirtschaftet haben.

    • steve

      Was Az anlangt ist es ja logisch dass wenn ich ein paar Millionen Leute impfe darunter ein paar sind die nachher sterben. In der gleichen Gruppe ohne Impfung passiert das genauso. Obs dann mehr oder gleichviele sind muss nicht das Internet bewerten sondern die zuständige Behörde!

  • sorgenfrei

    Sobald jeder theoretisch die möglichkeit hat, sich impfen zu lassen, den impfpass einführen…

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