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„Bringt viel Wertschätzung“

Hubertus von Hohenlohe mit seiner Lebensgefährtin

Die mexikanische Ski-Meisterschaft in Toblach musste nun abgesagt werden. Die Veranstaltung sei mehr als ein reines Spaß-Rennen, sagt Bürgermeister Martin Rienzner.

von Markus Rufin

Heute würde in Toblach eigentlich die mexikanische Ski-Meisterschaft beginnen. Zwei Tage lang fahren dabei Fahrer aus allen möglichen aber vor allem sportexotischen Nationen um die Wette. Doch heuer musste die Ski-Meisterschaft, die von Prinz Hubertus von Hohenlohe, der selbst Teilnehmer ist, organisiert wird, aufgrund der Pandemie abgesagt werden.

Die TAGESZEITUNG berichtete bereits letzte Woche über die Polemik, dass sich trotz der Tatsache, dass Südtirol hochrote Zone ist, in dieser Woche zahlreiche Athleten versammelt hätten. Intern hatten Gemeinde und Organisatoren bereits vor Erscheinen des Berichts dazu entschieden, die Meisterschaft abzusagen.

Bürgermeister Martin Rienzner stellt nun aber klar, dass diese Entscheidung auf keinen Fall leichtgefallen ist. Die Meisterschaft sei entgegen der Auffassung vieler Unbeteiligter keinesfalls nur ein „Jux-Rennen“. Und das gleich aus mehreren Gründen: „Es ist ein FIS-Rennen, in dem auch viele Nachwuchs-Sportler antreten, die auf dem Sprung in die Welt- oder Europacup-Teams sind. Es ist ein FIS-Rennen wie jedes andere auch.“

Zwar sei der Name der Veranstaltung außergewöhnlich. Diesen Namen hat die Veranstaltung aber nur, weil Prinz von Hohenlohe für Mexiko an den Start geht und auch bei der Weltmeisterschaft in Cortina dabei war. „Da ist er nicht der einzige“, erinnert Bürgermeister Rienzner. „Es gibt viele Athleten, vor allem aus exotischen Ski-Nationen wie Island, die auch bei der WM angetreten sind. Diese Athleten holen bei diesen Rennen ihre Punkte, damit sie bei Weltmeisterschaften starten können und auch junge Athleten aus den Landeskadern, die um jeden Punkt kämpfen, sind dabei.“

Zwar habe die Veranstaltung in Vergangenheit immer wieder mit dem außergewöhnlichen Namen gespielt und auch das Drumherum angepasst, aber sowohl sportlich als auch wirtschaftlich sei es alles andere als ein reines Spaß-Rennen.

Vor allem für die Lokal-Lifte sei die mexikanische Skimeisterschaft von großer Bedeutung, erinnert Rienzner: „Sämtliche Teilnehmer kaufen eine Jahreskarte. Es bringt also durchaus einen wirtschaftlichen Nutzen für die Liftgesellschaft. Außerdem bringt sie dem Dorf eine gewisse Wertschätzung, weil die Athleten vor Ort übernachten.“

Nichtsdestotrotz haben Veranstalter und Gemeinde im „einvernehmlichen Gespräch“ entschieden, das Rennen abzusagen, auch um Polemiken zu vermeiden. Und das obwohl die Verordnung die Veranstaltung nicht verbieten würde, unterstreicht Bürgermeister Rienzner: „Es ist kein Weltcup-Rennen und gerade in der Pandemie wäre es moralisch durchaus fragwürdig, das Rennen dennoch auszutragen. Es hat aber schon eine Bedeutung für die Sportler und für das Dorf.“

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