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Widmanns „Fantasiezahlen“

Werner Beikircher und LR Thomas Widmann

Thomas Widmann gerät immer mehr unter Druck: Der Brunecker Intensivmediziner Werner Beikircher widerlegt die Zahlen-Spiele des Landesrates eindrucksvoll.

Zuerst in einem FB-Posting, dann im Interview mit Rai Südtirol:

Der Brunecker Intensivmediziner Werner Beikircher hat die Zahlen-Spiele von Gesundheits-Landesrat Thomas Widmann eindrucksvoll widerlegt.

Der Intensivmediziner wirft dem Landesrat vor, mit „Fantasiezahlen“ zu arbeiten.

Beikircher geht sogar so weit zu sagen, dass der Gesundheits-Landesrat mit diesen „Fantasiezahlen“ in die Meetings mit seinen Parteikollegen gegangen sei, was im Umkehrschluss so viel heißt wie: Die Entscheidungen über die Corona-Schutzmaßnahmen in Südtirol seien auf der Grundlage von falschen Zahlen gefallen. „Man hat aufgrund der ,Fantasiezahlen‘ so lange offen gelassen“, kritisiert Beikircher.

Konkret geht es um die Anzahl der Intensivbetten:

Thomas Widmann hatte in Medieninterviews immer behauptet, Südtirol verfüge im Bedarfsfall über 100 Intensivbetten für Covid-19-Patienten.

Werner Beikircher sagt dagegen:

„Niemand kann sich vorstellen, wie der Landesrat auf diese Zahl 100 kommt.

Wir werden kaum über 50 Betten kommen, die wir auch bespielen können. Es mag sein, dass wir 100 Beatmungsgeräte haben, aber wir haben nicht das nötige Personal, das 100 Intensivbetten betreuen kann. Ich kann nicht einen Facharzt für Augenheilkunde zum Intensivrespirator hinstellen.“

Für die Betreuung von 100 Intensivbetten fehlten also sowohl die Intensivmediziner als auch die Pflegekräfte.

Was bedeutet das?

Wenn in Südtirol nur rund 50 Intensivbetten betreut werden können, dann sind wir – so Beikircher – mit derzeit 35 belegten Betten bereits bei einer Auslastung von 75 bis 80 Prozent.

Mit Thomas Widmanns „Fantasiezahlen“ beträgt die Auslastung nur 30 Prozent. „Wir können herumreden, wie lange wir wollen“, so der Intensivmediziner Werner Beikircher, „aber wir können kaum mehr als 50 Betten bespielen.“

Werner Beikircher, der seit einigen Monaten in Pension ist (und sich wohl auch deswegen erlauben kann, frank und frei zu sprechen), berichtet auch über die Stimmung in den Covid-19-Stationen und in den Spitälern:

Den Gesundheits-Landesrat und dessen Zahlen-Spiele, so Beikircher, „versteht an der Front niemand mehr“.

Auch parteiintern wächst der Druck auf den Gesundheits-Landesrat.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (67)

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  • stanislaus

    Was nicht vergessen werden darf, dass es auch noch Intensivpatienten gibt die nicht an Covid erkrankt sind und die brauchen auch Intensivpflegepersonal und Intensivmediziner.
    Bei dieser Gelegenheit wäre auch noch anzumerken, dass Strategen mitunter glauben, dass man Ärzte und Krankenpfleger wie Schachfiguren von Abteilung zu Abteilung schieben kann. Auch das medizinische und pflegerische Personal auf den Covid-Normalstationen arbeitet an der Belastungsgrenze, weil die Arbeit an Patienten mit respiratorischen Problemen und Atemnot sich wesentlich von der Arbeit in anderen Abteilungen unterscheidet.

  • tirolersepp

    Herr Beikircher sind Sie nun für den Lockdown oder dagegen ???

    Sie sagen 100 Intensivbetten können wir nicht betreuen – also ist der Lockdown doch gut ?

    Was wurde dann falsch gemacht wenn der Lockdown doch da ist ?

    • schwarzesschaf

      Das der lockdown scjon viel früher fällig gewesen wäre eollte er damit sagen, nichts anderes, dabei 35 intensp. schon 75 % ausgelassten ist. Also wären wir schon bei 20 intensivpazienten fällg gewesen zu schliessen

  • gorgo

    So langsam wird der angebliche Zickzack Kurs des LH verständlich.
    Denn wenn keine verlässlichen Zahlen verfügbar sind, weder beim Testen, noch bei den Betten, bleibt wohl nichts anders, als hin und wieder abzubremsen.

  • paul1

    Das habe ich lange schon gemerkt, hier wird mit Zahlen herumgespielt, wie man sie gerade braucht. Viele gesunde Leute sind in Quarantäne oder sollen positiv getestet sein, denen einfach nichts fehlt, weder Symptome haben noch irgendwelche Anzeichen von einer Infektion haben. Gerade gestern habe ich vom Sanitätsbetrieb einen Corona Befund erhalten, obwohl ich mich in dem letzten Monat nie testen lies. Was soll man da noch glauben?

  • tirolersepp

    Herr Beikircher sind Sie nun für den Lockdown oder dagegen ???

    Sie sagen 100 Intensivbetten können wir nicht betreuen – also ist der Lockdown doch gut ?

    Was wurde dann falsch gemacht wenn der Lockdown doch da ist ?

  • criticus

    Ich möchte hier Herrn LR Widmann nicht verteidigen, aber, niemand kann die Schuld der Vorgänger bezüglich Sanität in Kürze bereinigen. Zuviel wurde in der Sanität Jahrelang heruntergespart. Das ganze Desaster hat schon bei der ehemaligen Landesrätin Frau Stocker angefangen. AbgängerInnen der Claudiana hat man damals in den Krankenhäusern 6 Monatsverträge angeboten. Die Schweizer haben damals viele SüdtirolerInnen mit guten Verträgen aufgenommen auch Deutschland. Wie sollen junge Menschen mit 6 Monatsverträge ihr Leben planen? Typisch Politik! Denken wir doch daran, was mit dem Krankenhaus Sterzing passiert wäre, wenn die Wipptaler nicht auf die Barrikaden gegangen wäre. Frau Stocker wird als Totengräberin der Sanität in die Geschichte eingehen, mit ihr auch die Politiker von damals, die dafür waren. Im besonderen die Arbeitnehmer die ihre Wähler verraten haben. Warum sind die Ärzte damals für die Sanität nicht auf die Barrikaden gegangen? Was in 2 Legislaturen heruntergeschraubt wurde, kann niemand in wenigen Jahren wieder gutmachen. Herr Beikircher, haben Sie damals gegen Schael und Stocker ihre Stimme erhoben? Ärzte hätten sich damals sollen für das Personal mehr einsetzen, heute wird die Rechnung präsentiert.

    • meintag

      Die Probleme in der Sanität waren schon Früher gelegt worden. Zu Zeiten eines Saures oder Theiner. Letzterer war oft nur mit Träumereien beschäftigt. Der derzeitige Sanitätsdirektor war sein Kofferträger und möchte weiterträumen wo es nichts zu träumen gibt. Den Herrschaften fehlt der A…. in der Hose um die Dinge anzugehen und die Tatsachen beim Namen zu nennen oder die politische Bühne ein für Allemal verlassen.

    • george

      Solange sie aus dem Topf bedienen und von deren Wohlwollen ihre Karriere aufbauen, sagen diese Herren Primäre, Mediziner und Abteilungsleiter auch nichts. Erst nachher in der Pension zu kritisieren ist zu spät und unehrlich.

  • heinz

    Der Südtiroler Sonderweg ist ein Fiasko. Widmann sollte umgehend entlassen werden!

  • nochasupergscheiter

    In den Krankenhäusern wirds halt sein wie überall in dem öffentlichen Gesellschaften….
    Leute die arbeiten…
    Und einen Haufen Leute die aus dem einen oder anderen Grund nur herumsitzen und nichts tun…
    Wie Gänsbacher so schön sagt, für die Gelder die in die sanität bei uns gesteckt werden kann man sich mehr erwarten….
    Obwohls da einen Haufen uberbezahlte Leute gibt haben die alle nichts im Griff..
    Entscheidungen will niemand treffen weil dann hätte man ja eine Verantwortung…
    Also wird einfach nichts entschieden und wenn man beim nichts entscheiden erwischt wird, wird man halt bei gleichem Gehalt hinter den Schreibtisch verbannt… Und tut noch weniger (regele magari?)

  • kritiker

    der Herr Werner Beikircher fürchtet sich vor niemandem und schon gar nicht vor dem Widman, egal ob er in Pension ist oder nicht, wie insinuiert wird.

  • wm

    Interessanterweise gehen jetzt die Krankenhäuser gut welche unsere lieben Politiker schliessen wollten vor nicht all zulanger Zeit.

  • sepp

    in der SVP muiss man amol klar sogen hobmo politiker wo man sich frogrn muiss ob dei rechnen und schreiben kenn widmann und sein direktor gehören sowieso schnellstens entlassen wos i nochn erstenlockdown schon immr gfordert hon du seinnett fähig muiss man woll long schun sechen 1500 tests verschwinden folsche masken kaffen usw do schullandesrat glei mit giehn a leben long nix tien koane ausbildung sich af kosten der bürger in leben durchschlogen seinesonderwege sich selber des gehalt erhühen schulen üffnen wo an meisten infektinen sein denlockdowon hob mo in sem zuverdanken suscht niemand und solche leute kenn weiter wurschteln

  • sepp

    überall auf den lan sein die politiker gscheider af der welt weil nirgens gibs a vettern partei wie die SVP so richtig ongfong hots bn luis do sell wor holt no a mann nett a abziech bildl wie mo sie itz hoben

  • snakeplisskien

    Der Widman ist und war immer für die Wirtschaft (über alles). Siehe letzthin z.B. die Abhörprotokolle mit den Machenschaften zur Absetzung von LR Alfreider, wo behauptet wird, dass mit Widman in der Folge alles gelaufen sei.

    Es ist wohl eindeutig, dass durch diese Zahlenspiele die Wirtschaftslobbys befriedigt werden sollten.

  • george

    ….Parteikartl, das ich allerdings nicht habe. Falsch wie meistens.

  • sepp

    no olm in amt der herr jo j sie kleben an ihre sessl wie läuse in die haar

  • sepp

    gester ba die nachriten hot den herrn scchun do kaufmann verteidigt moant jo a aso a oberschlauer sein der gehürt ob mit n widmann und zerzer

  • george

    ….Parteikartl, das ich allerdings nicht habe……Das war an den „widerlichen Stänkerer“ ’summer‘ gerichtet.

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