„Klassisches Eigentor“
„Der Südtiroler Weg war ein klassisches Eigentor“: So der AGB/CGIL, der vor allem die Öffnungen nach den Weihnachtsfeiertagen zur Freude einiger Arbeitgeberverbände, für die aktuelle Situation verantwortlich macht.
Für die Gewerkschaft ist nun klar, dass der autonome Weg für die Anti-Covid-Maßnahmen mehr Nachteile als Vorteile bringt, die nebenbei nur von kurzer Dauer waren.
„Wir haben geöffnet, als der Rest von Italien geschlossen war. Eine wirklich kurzsichtige Entscheidung: Tatsächlich wird die Wintersaison ausfallen und auch der Beginn der Sommersaison ist gefährdet“, so die Generalsekretärin Cristina Masera.
Der AGB/Cgil hält den nun angekündigten Lockdown für unvermeidlich und versteht die Schwierigkeiten von Arno Kompatscher in einer Landesregierung, in der die Verteidigung von Partikularinteressen oftmals zum Nachteil der Allgemeinheit überwiegt. „Für uns muss aber die öffentliche Gesundheit ganz klar die Priorität vor allen anderen Interessen haben“, so die Gewerkschaft.
Mit Bezug auf die erste Woche der Schließung der Schulen, ist die Gewerkschaft besorgt, da kurzfristig eine Übergangslösung für die Eltern gefunden werden muss, die arbeiten müssen.
Sollte das Ristori-5– Dekret nicht rechtzeitig veröffentlicht werden, seien enorme Schwierigkeiten absehbar.
„Generell sind wir mit der Entscheidung einverstanden, die Tätigkeiten, die keine großen Bewegungen der BürgerInnen verursachen, offen zu halten, so wie etwa im Produktionssektor. Angesichts dieser neuen Verschärfung der Regeln sollten aber die Hilfen für diejenigen, die in Schwierigkeiten sind, zeitgleich beschleunigt werden“, sagt Masera.
Der AGB/Cgil, ist davon überzeugt, dass es kein Nachteil für die Autonomie ist, auch Lösungen zu übernehmen, die anderswo funktioniert haben: „Immer zu glauben, Südtirol müsse sich abheben, oder überzeugt zu sein, dass wir die Besten sind, grenzt an Arroganz und Sturheit: zwei Haltungen, die die Ausbreitung des Virus stark begünstigen“, resümiert die Generalsekretärin des AGB/Cgil.
_ _ _
Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)
Ähnliche Artikel
Kommentare (5)
Lesen Sie die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
huwe
Solange man die Menschheit nicht verpflichten die Schnauze zu bedecken, die Distanzen einzuhalten, ab dann, der Private Grund verlassen wird.
wird es nie was werden, und die Idioten die, meinen, sie wären was besseres, 5000 Euro Strafe, dann denk ich mal wird’s besser,
joachim
5.000 Euro Strafe? Ich denke der Großteil der Südtiroler besitzt nach 1 Jahr Covid keine 5.000 Euro mehr!
ille
Auweh huwe wie weltfremd bist du? Solange jedem positiven PCR Test nachgejagd wird um höhere Zahlen zu haben wird gar nichts besser.
wichtigmacher
Jo, und wos war nocher mitn Winterschlussverkauf passiert????
regen-wurm-i
Für uns muss aber die öffentliche Gesundheit ganz klar die Priorität vor allen anderen Interessen haben“, so die Gewerkschaft.
Wenn die Meinung von Gewerkschaften vertreten wird, die eigentlich um bessere Arbeitsbedingungen und Gehälter streiten sollten, anstatt vom Gesundheitswesen dann wissen wir ja wie weit wir gekommen sind….Heil Corona!!!!