Du befindest dich hier: Home » News » „Eine Feigenblatt-Aktion“

„Eine Feigenblatt-Aktion“

Foto: 123rf

Der HGV kritisiert die Entscheidung der Landesregierung zur Schließung von Bars und Restaurants scharf.

Im Kampf gegen Corona werden ab Sonntag wieder verschärfte Maßnahmen gelten. Einmal mehr treffe es die Gastronomie. Gleichzeitig bleibt die Politik konkrete Antworten nach angemessenen Entschädigungen weiter schuldig, kritisiert der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) in einer Presseausendung.

„Die Entscheidung der Landesregierung können wir in keinster Weise nachvollziehen, nachdem bereits die bisherigen Schließungen der Bars und Restaurants die Anzahl der Infektionen nicht nach unten gedrückt haben“, sagt HGV-Präsident Manfred Pinzger und fügt hinzu: „Wenn schon, dann sollte die Landesregierung einen harten Lockdown verhängen und alle nicht lebensnotwendigen Bereiche schließen – und nicht nur allein die Gastronomie.“

Mit der erneuten Schließung der Gastronomiebetriebe am kommenden Sonntag wird wieder ein altes Rezept aus der Schublade gezogen. Dieses hat in Südtirol bisher aber nachweislich nicht zum erhofften Erfolg geführt. „Das Infektionsgeschehen spielt sich andernorts ab. Aus epidemiologischer Sicht bringt diese Entscheidung nichts und gleicht einer Feigenblattpolitik. Vielmehr werden die Gastronomiebetriebe aber definitiv an den Rand ihrer Existenz gedrückt“, so Pinzger. Der HGV hätte sich erwartet, dass der Südtiroler Sonderweg in puncto Gastronomie politisch weiterverfolgt wird.

Weiters zeigt sich der HGV verärgert, dass mit der Ankündigung der erneuten Schließung der Gastronomiebetriebe nur vage Maßnahmen angekündigt werden, wie seitens des Landes die beiden von der Pandemie hauptbetroffenen Sektoren Gastronomie und Beherbergung unterstützt werden.

Die Betriebe, die nun wieder schließen müssen, und die Beherbergungsbetriebe, die wegen dem Ausbleiben der Gäste ebenso geschlossen sind, erwarten sich nun erst recht eine klare Aussage zu konkreten Unterstützungsmaßnahmen. Der HGV fordert von der Landesregierung diese Maßnahmen nun dringend ein und ebenso die Einbeziehung des hauptbetroffenen Sektors.

„Die Entscheidung ist deshalb dringend, weil viele Betriebe in wenigen Wochen die im Vorjahr gestundeten Kredite bedienen müssen. Wenn bis dahin nichts geschieht, sind Konkurse vorprogrammiert.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (41)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • guyfawkes

    „Das Infektionsgeschehen spielt sich andernorts ab. Aus epidemiologischer Sicht bringt diese Entscheidung nichts und gleicht einer Feigenblattpolitik.“

    Interessant wäre jetzt von Herrn Pinzger zu erfahren:
    An welcher Universität haben Sie Epidemiologie studiert?
    Auf welche Studien stützen sich Ihre Aussagen/Behauptungen?
    Was meinen Sie mit „andernorts“ (eventuell die Schulen, andere Betriebe, private Kontakte)?
    Was ist wenn die „andernorts“ ebenfalls behaupten „dass sich das Geschehen andernorts abspielt“? Keiner wills gewesen sein – dann würde es das Problem ja gar nicht geben.

    • schwarzesschaf

      Ja die Schulen sind mom das Problem, erst heute wieder eine Mutter positiv getestet und Tochter, zack ganze Klasse mit Eltern in Quarantäne und schaun wir wieviel Kinder und Eltern positiv sind nur wegen diesen Fall

  • robby

    Nicht in meinem Namen!
    Der HGV spricht nicht für mich. (wahrscheinlich auch nicht für den Großteil der Südtiroler).
    Und dass es den Hotelieren nicht so schlecht geht habe ich kürzlich anlässlich einer Inspektion bei einer BMW Werkstätte in Bayern beobachten wo ein Hotelier DREI neue BMW aus dem obersten Preissegments für sich, die Frau und die Tochter abholte.

  • esmeralda

    Restaurants und Bars geschlossen? Also wieder zuhause kochen und trinken? Na, Mahlzeit

  • pat

    bwahahaha was für eine Ignoranz in der Politik. Das bringt soo total nix. Nach nem Jahr corona ham die noch keine Ahnung. Peinlich. Ich bin nur froh, dass ich keine Bar oder Restaurant habe. Mich wundert nur, dass die Betroffenen nicht ordentlich Protestieren.

  • heinz

    Der HGV soll gefälligst still sein.
    So lange wie bei uns in Südtirol waren nirgends die Gastbetriebe geöffnet und das trotz katastrophaler Zahlen!
    Solche Verbände brauchen wir nicht in unserem Land!

  • criticus

    Wo viel getestet wird werden leider auch viele positive Ergebnisse festgestellt. Eine logische Sache! Das versteht Rom und Brüssel leider nicht. Es kann auch so weit kommen, dass sich keiner mehr testen lässt. Bin für die Öffnung der Geschäfte und Gastronomie unter Einhaltung der Sicherheitsauflagen. Man wird lernen müssen mit diesem Virus zu leben. Es wird auch soweit kommen, dass in der Gastronomie hauptsächlich geimpftes Personal angestellt wird.
    Ach ja Herr Pinzger, was wollen Sie jetzt unternehmen? Ich denke nicht viel, ihr Verband steckt leider wie die meisten Verbände in Südtirol mit der SVP unter einer Decke. Hat natürlich Vor- und Nachteile. Oder?

  • vinsch

    weshalb werden nicht Baustellen geschlossen oder Mensabetriebe, auch dort essen und trinken die Leute zusammen?? Wenn die Maßnahmen nichts wirken, weshalb hält man dann immer an denselben Schließungen fest???

  • tiroler

    Landeregierung überfordert total imd der lage nicht gewachsen. Pinzger unsymphatisch

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2022 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen