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Knoll & die Quote

Die Gemeinderatskommissionen werden weiblicher. Der Regionalrat hat ein Gesetz der Grünen gutgeheißen – zum Ärger von Sven Knoll.

Von Matthias Kofler

Der Regionalrat hat sich mit einem Gesetzentwurf der Grünen befasst, der die Geschlechtervertretung in den Gemeinderatskommissionen beinhaltete. Bislang waren die Gemeinderatskommissionen von der Verpflichtung zur Repräsentanz beider Geschlechter ausgenommen. Brigitte Foppa und Co. wollten diese Lücke schließen. „Wir tragen auch dem Umstand Rechnung, dass eventuell zu wenige Frauen im Rat vertreten sind“, betonte die Grüne. In diesem Fall müssten die betroffenen Frauen entscheiden, ob sie der jeweiligen Kommission angehören wollten.

Alessandro Urzì (FDI) teilte das Grundanliegen, warnte aber vor weiteren bürokratischen Hürden. Die SVP sei wie gestern in Rom auch hier nach links abgedriftet. Auch die Gemeinden seien gegen dieses Gesetz, sie täten sich bereits schwer, den Proporz der Sprachgruppen und der Fraktionen einzuhalten. Sven Knoll (Süd-Tiroler Freiheit) bekannte sich zur angemessenen Geschlechtervertretung, es müsse aber auch der Wählerwille respektiert werden.

Viele Abgeordnete reagierten mit Unverständnis auf die Aussagen des STF-Politikers.

Maria Elisabeth Rieder (Team K) sprach von einem veralteten Frauenbild. Sie freue sich, dass nach vielen Jahren nun ein tragfähiger Kompromiss gefunden worden sei. Es sei ein erster kleiner Schritt, der große Schritt bestehe darin, dass Frauen gemäß ihrem Anteil in der Bevölkerung in den Gemeinderat gewählt werden – daran müsse die Politik arbeiten. Magdalena Amhof (SVP) erklärte: „Politische Beteiligung soll allen möglich sein, auch den Frauen, der Mehrheit der Bevölkerung.“ Der Hinweis auf Bürokratie oder Kompetenz sei in diesem Zusammenhang traurig.

Das Gesetz der Grünen wurde mit überwältigender Mehrheit gutgeheißen. Knoll verwahrte sich gegen den Vorwurf, eine frauenfeindliche Politik zu verfolgen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (21)

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  • andreas

    Amhof sinngemäß: „… der Hinweis auf Kompetenz ist traurig“.
    Dass sie darin ein Problem sieht, ist durchaus verständlich.

    Ich bin sowieso dafür, die politische Führung nach Quoten zu ernennen um diese lästigen und kostspieligen Wahlen zu vermeiden.

    Wir brauchen jedenfalls mehr Linkshänder in der Regierung, da die Gebrauchsgegenstände primär auf Rechtshänder ausgelegt sind, diese Diskriminierung ist nicht mehr hinnehmbar.

    Auch brauchen wir das 3. Geschlecht, damit auch deren Interessen vertreten werden. Warum meinen eigentlich die Frauen eine Berechtigung auf eine Quote zu haben und das 3. Geschlecht ignorieren sie?

    Afrikaner und Asiaten brauchen wir auch im Landtag, da es nicht sein kann, dass alte weiße Frauen und Männer sich als herrschende Rasse aufführen.

  • brutus

    Das Unvermögen der Frauen Frauen zu wählen muss halt irgendwie kompensiert werden!

  • noando

    welch außergewöhnliche aktuelle situation: das forum/die kommentar-spielwiese ist sich einig. sogar einer meinung mit der stf und herrn knoll.

    ich sage auch: wo ist hier der aufschrei des chancengleichheit-südtirol? werden hier kompetente, männliche politiker-anwärter durch ein diskriminierendes gesetzt übergangen? man wird päpstlicher als der papst! es ist zum vereifeln, wie soll das bloß alles anden?

  • gorgo

    Beruhigt euch, Mädels.. Immer gleich diese männliche Hysterie.
    Bei Andreas spielen wohl zusätzlich Reste eines obskuren Alptraums letzter Nacht mit ein.
    Seh da kein Problem. Müsst halt ein wenig feiner sein mit euren Frauen, wenn es dann um Almwege oder Bauzonen geht.
    Oder noch besser, ausreichend kompetente Frauen motivieren und wählen. Oder wenigstens gleich inkompetente.

  • sepp

    ober die besten beispiele sein woll die amhof und degg das deiüberfordert sein und wieso wählen frauen nett nettfrauen weisie neidisch sein die oane der ondern obwohl sie sich jo alle aufstellen lossen kenn

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