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„Virusträger identifizieren“

(Foto: LPA/ Unsplash)

Weil in Branzoll innerhalb weniger Tage sieben Neuinfektionen gemeldet wurden, können sich kommende Woche alle 2.800 Bürger auf Covid-19 testen lassen. Es wird zudem wieder eine Maskenpflicht im Freien eingeführt.

von Lisi Lang

In der Gemeinde Branzoll hat das Telefon gestern pausenlos geklingelt: Nachdem bekannt wurde, dass in Branzoll flächendeckende Corona-Tests durchgeführt werden sollen, waren viele Bürger verunsichert. „Man muss die Situation in Branzoll sicher genau beobachten, aber es besteht kein Grund, Alarm zu schlagen“, unterstreicht die Bürgermeisterin von Branzoll, Giorgia Mongillo.
In Branzoll wurden gestern und vorgestern zwar keine Neuinfektionen gemeldet, innerhalb der letzten Tage wurden allerdings insgesamt sieben neue Covid-Fälle verzeichnet – laut Sanitätsbetrieb „eine Häufung von nicht unbedingt miteinander zusammenhängenden Infektionsfällen“.

Die Mehrheit dieser Personen sei zwar nach einem Auslandsaufenthalt in ihrem Herkunftsland positiv getestet worden, erklärt Giorgia Mongillo, der Sanitätsbetrieb möchte sich die Situation in der Unterlandler Gemeinde jetzt aber genauer anschauen. „So will man die Infektionsketten genauer beleuchten und eine eventuelle Ausbreitung verhindern“, erläutert die Bürgermeisterin.
Der Strategieplan von Land und Sanitätsbetrieb sieht bei lokalen Häufungen von Covid-19-Infektionen flächendeckende Tests vor. Und genau das passiert nun in Branzoll. „Die Zahlen deuten darauf hin, dass etwas sein könnte und deswegen werden wir jetzt schnell reagieren, um Klarheit zu haben“, kündigt Gesundheitslandesrat Thomas Widmann an. „Wir müssen genau hinsehen und achtgeben, dass wir nicht von der grünen in die rote Stufe rutschen – nicht nur in Branzoll, sondern landesweit“.

Ab Montag können sich alle 2.800 Einwohner auf Covid-19 testen lassen. Damit ist Branzoll die erste Ortschaft nach dem Lockdown, die komplett durchgetestet wird. „Nach dem Ende des Lockdowns war klar, dass das Risiko neuer Infektionen zunehmen würde“, erklärt Widmann. „Darauf haben wir uns vorbereitet und uns so aufgestellt, dass bei Bedarf in kurzer Zeit eine Ortschaft komplett durchgetestet werden kann“.

Der Gesundheitslandesrat kündigt auch an, dass in Branzoll ab kommender Woche die Sicherheitsmaßnahmen wieder lokal verschärft werden. „Die Bürgermeisterin wird die Maskenpflicht im Freien wieder einführen“, so Widmann. Um einen zweiten Lockdown zu verhindern, sei es jetzt nämlich extrem wichtig, lokal und punktuell schnell zu reagieren. „Das Virus ist noch unter uns und wir müssen deswegen auch mit Vorsichtsmaßnahmen gleich reagieren, um Infektionsketten so schnell wie möglich zu durchbrechen“, erklärt der Gesundheitslandesrat.

Die Bürgermeisterin von Branzoll hofft, dass die Bevölkerung dieses Angebot als Chance sieht und an den PCR-Tests teilnimmt. „Für unsere Dorfgemeinschaft ist es wichtig zu wissen, wie stark das Virus zirkuliert und wer eventuell Virusträger ist“, betont Mongillo. „Wer aber verhindert ist oder beispielsweise im Urlaub, muss nicht zum Test kommen“, beantwortet Mongillo eine der vielen Fragen, die ihr gestern gestellt wurden. Es handle sich um freiwillige Tests, trotzdem sei es aber sehr wichtig, dass so viele Bürger wie möglich an den Tests teilnehmen: „Wir haben eine Verantwortung für uns und unsere Mitmenschen.“

In Branzoll werden am 10. und 11. August den ganzen Tag über und am 12. August nur am Vormittag die Abstriche für den PCR-Test genommen. Für Arbeitnehmer, welche einen Nachweis der Abwesenheit benötigen, wird eine Bestätigung ausgestellt. Die Ergebnisse der Corona-Tests werden innerhalb nächster Woche erwartet.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (4)

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  • waldhexe

    „Es ist extrem wichtig lokal und punktuell schnell zu reagieren.(nächste Woche)“
    Herr Widmann,glauben sie wirklich noch,dass die Bevölkerung sie noch ernst nimmt?Bei sieben Infektionen so in Verlegenheit zu geraten sagt eigentlich alles.
    Wenn dieses Virus wirklich so schlimm wäre,wie uns vorgegaukelt wird,dann armes Branzol.

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