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„Mangelhafte Unterstützung“

KFS-Präsidentin Angelika Mitterrutzner (Foto: Sollbauer)

Nach den Soforthilfen und der GIS-Befreiung für die Wirtschaft weist der Familienverband auf die noch immer mangelhafte finanzielle Unterstützung der Familien hin.

„Endlich an die Familien denken“, betont der Katholische Familienverband Südtirol (KFS).

Er schreibt in einer Aussendung auch im Namen der 13 in der Allianz für Familie zusammengeschlossenen Organisationen und Elterninitiativen:

„Südtirols Unternehmen zahlen in diesem Jahr weniger bis keine Immobiliensteuer (GIS), Beherbergungsbetriebe, Bars und Restaurants werden davon gänzlich befreit. Auch haben Unternehmer und Landwirte bereits Soforthilfen bekommen. Das ist gut so, aber die Landesregierung ist dringend gefordert, dabei die Familien nicht zu vergessen und ihnen beispielsweise ein Covid-19-Familiengeld zu gewähren.

Während des Lockdowns hatten die Familien die Hauptlast zu tragen. Zur außergewöhnlichen Situation, über viele Wochen auf teils engstem Raum ununterbrochen zusammenzuleben, mussten die Eltern rund um die Uhr ihre Kinder bei Laune halten und beim Unterricht begleiten, selbst Zeit für das Homeoffice freischaufeln und das vielfach mit der Sorge, wie es beruflich und finanziell überhaupt weitergeht.

Während Unternehmer und Landwirte schon lange Soforthilfen erhalten haben und nun Hotellerie und Gastgewerbe von der GIS befreit werden, warten noch immer tausende in den Lohnausgleich überstellte Arbeitnehmer auf das erste Geld. Aber selbst Familien, in denen die Eltern weiterarbeiten konnten, hatten durch die Coronavirus-Krise Mehrausgaben zu bewerkstelligen.“

Angelika Mitterrutzner, Präsidentin des KFS, gibt zu bedenken: „Allein für Papier und Druckerpatronen kommen schnell ein paar hundert Euro zusammen. Außerdem sind mir Familien bekannt, die eigens für das Homeschooling auf die Schnelle einen zusätzlichen PC kaufen mussten.“

Es sei gut so, dass die Wirtschaft in Südtirol finanziell unterstützt wird. „Und ich gönne jedem die ihm zustehende Hilfe“, so Mitterrutzner. „Wenn ich aber sehe, dass etwa Obstbauern, von denen viele zu den eigentlichen Gewinnern der Covid-19-Pandemie zählen, schon lange finanzielle Soforthilfen erhalten haben, Familien dagegen immer noch darauf warten müssen, frage ich mich schon, welchen Stellenwert die Familien in unserem Land überhaupt noch haben.“

Daher fordern der KFS und die Allianz für Familie ein sofortiges Covid-19-Familiengeld für den Großteil der Familien. „Das würde so manchen Haushalt mit Kindern sehr entlasten“, sagt Christa Ladurner, Sprecherin der Allianz für Familie.

„Wir wissen, dass die Sozialleistungen für Familien eingeführt worden sind, aber wie so oft fällt dabei die Mittelschicht durch den Rost“, so Ladurner.

Das Covid-19-Familiengeld solle ohne Bürokratie ausbezahlt werden, sondern lediglich mit einer einfachen Eigenerklärung, dass – um Spitzenverdiener richtigerweise auszuschließen – etwa das Familieneinkommen unter 70.000 Euro liegt.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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    Fragen sie doch die Frau Deeg wo die Unterstützungen bleiben. wenn man dieser zuhört, werden die Familien ja super unterstützt. Alles nur Märchenerzähler, genau wie ihre Landesregierungskollegen. Ich hoffe die Wähler vergessen nicht und präsentieren ihnen die Rechnung.

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