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Unerwünschte Italiener

Die Landtagsopposition demonstriert heute am Brenner für eine rasche Grenzöffnung. Im Vorfeld sorgte Sven Knoll für Polemiken, weil er die italienischen Abgeordneten nicht einladen wollte.

Von Matthias Kofler

Die Landtagsopposition organisiert am heutigen Freitag gemeinsam mit den österreichischen Kollegen eine grenzüberschreitende Pressekonferenz zur Öffnung der Grenze am Brenner. Organisator Sven Knoll spricht von einer „symbolträchtigen und grenzüberschreitenden Aktion der Landtagsparteien nördlich und südlich des Brenners“. Neben der Süd-Tiroler Freiheit haben auch das Team K, die Freiheitlichen, die SPÖ, die FPÖ, die Liste Fritz und die NEOS ihre Teilnahme an der PK zugesagt. Die Parteien fordern eine „sofortige Öffnung der Grenze zwischen Nord-, Süd- und Osttirol“. Als Aufhänger dazu dient die Absage der EVTZ-Sitzung, die gestern in Innsbruck hätte stattfinden sollen und bei der die geschlossene Brennergrenze ein zentrales Thema gewesen wäre.

Die Vorbereitungen für die heutige PK verliefen aber alles andere als reibungslos. Für Unmut sorgte der Umstand, dass Sven Knoll die italienischen Landtagsabgeordneten nicht eingeladen hatte – und dies, obwohl auch sie von Anfang an für eine rasche Öffnung der österreichischen Grenze zu Italien eingetreten waren. „Es gibt eine Vereinbarung der Oppositionsparteien, wonach nur jene Abgeordneten teilnehmen, die nicht direkt in der Regierung sitzen. Es würde komisch aussehen, wenn die Vertreter des PD und der 5 Sterne am Brenner stehen und gegen die eigene Politik demonstrieren. Schließlich verbietet die Regierung in Rom den Ost- und Nordtirolern, ihre Verwandten in Südtirol zu besuchen“, argumentierte der STF-Politiker.

Die italienische Landtagsopposition zeigte für die „Ausladung“ kein Verständnis. „Wir befinden uns im Jahr 2020, doch Knoll ist scheinbar noch im Jahr 1915“, ärgerte sich PD-Chef Alessandro Huber. Und er legte gleich einen Scheit nach: „Ist Knoll nicht selbst Österreicher? Die haben ja die Grenzen geschlossen und nicht wir.“

Aus Solidarität mit ihrer italienischen Schwesterpartei sagte die SPÖ ihre Teilnahme an der PK zwischenzeitlich ab.

LESEN SIE IN DER PRINT-AUSGABE: Warum Sven Knoll am Ende nachgab und die Grünen auf „Diplomatie mit Wien“ setzen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (12)

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  • andreas

    Was will man von einem verlangen, der kontinuierlich gegen den Staat wettert, in Innsbruck sitzt, mit deutschem Kennzeichen rumfuhr/fährt, die Verkehrsstrafen nicht zahlte und dem italienischen Steuerzahler monatlich über 10.000,00 Euro kostet?

    Knoll geht es doch nur darum, sich zu profilieren und er freut sich, wenn der Wiener Wastl und der österreichische Gesundheitsminister Italien abkanzeln, er fühlt sich so bestätigt.
    Jede Wette, dass er diesen Umstand in ein paar Wochen politisch ausschlachtet, um seine Ideologie zu rechtfertigen.

    Aber gegen wen geht der Protest eigentlich?
    Italien öffnet ja am 3. Juni, es gibt also keinen Grund, PD oder M5S auszuschließen.
    Österreich diffamiert kontinuierlich Italien und der Wastl deutete an, dass er die Grenze zu Italien vielleicht den ganzen Sommer nicht öffnen will, Knoll gibt aber anscheinend Italien für alles die Schuld.
    Auf so etwas muss man auch erst kommen und die Oppositionsparteien lassen sich dafür vor den Karren spannen, eigenartig die Angelegenheit.

  • prof

    Was mich wundert ist,daß Sven Knoll nicht auch die Schützen mit Gewehr und Säbel eingeladen hat.

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