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„Wie eine Seuche“

Für Schwimmbäder bedeutet die Corona-Krise deutliche Mehrkosten. Eine Gemeinde trifft es dabei umso härter: Sand in Taufers mit dem Hallenbad Cascade.

von Markus Rufin

Das Hallenschwimmbad Cascade ist eine Art Nemesis für die Gemeinde Sand in Taufers. Seit Jahren versucht die Gemeindeverwaltung die finanzielle Last, die durch das Schwimmbad entsteht, irgendwie zu reduzieren.

In den letzten Jahren gelang das zumindest teilweise. Durch die Corona-Krise hat sich die Sachlage aber deutlich geändert. Die Gemeindeverwaltung wird in ihren Planungen um Jahre zurückgeworfen.

Das bestätigt auch Bürgermeister Sigfried Steinmair: „Die Corona-Krise wird eine Riesenherausforderung für alle Schwimmbadbetreiber, für uns ist es nochmal schlimmer, weil wir ohnehin schon in einer prekären Situation sind.“

Offensichtlich wollen die Probleme mit der Cascade einfach nicht aufhören. Auch Bürgermeister Steinmair bezeichnet das Hallenbad als „eine Art Seuche“. Erst kürzlich wurde ein neuer Präsident und ein neuer Verwaltungsrat bestellt, damit hatte die Gemeindeverwaltung gehofft endlich auf dem richtigen Weg zu sein.

„Ich glaube, dass wir kurz vor dem Weg der Konsolidierung waren“, meint Steinmair. Das Schwimmbad hätte nie gewinnbringend laufen können, sehr wohl hätte man aber Kosten weiter reduzieren können. Da in den nächsten Monaten Eintrittsgelder fehlen werden, Wartungs- und Instandhaltungskosten aber dennoch gedeckt werden müssen, ist es klar, dass die Gemeindeverwaltung in Sachen Cascade zurückgeworfen wird.

Derzeit stehen vor allem Routinewartungsarbeiten und Reinigungsarbeiten an. Ohnehin hatte die Gemeinde geplant, das Schwimmbad im Mai für zwei Wochen wegen dieser Arbeiten zu schließen. Mehrkosten werden nun aber dennoch unvermeidbar sein.

Wie groß der finanzielle Schaden im Zuge der Corona-Krise sein wird, kann man derzeit nicht abschätzen. „Wir wissen nicht einmal wann und unter welchen Bedingungen wir öffnen können“, erklärt der Bürgermeister.

Steinmair geht aber davon aus, dass die Schwimmbäder frühestens Mitte Juni öffnen dürfen. Geht es nach dem Bürgermeister, sollte das Schwimmbad auch so bald als möglich geöffnet werden: „Das sind wir einfach den Familien schuldig. Ihnen wird derzeit viel abverlangt, ein Schwimmbad kann aber für Entlastung sorgen. Dafür wurde die Cascade ja auch gebaut.“

Steinmair denkt konkret an gestaffelte Eintrittspreise oder Schwimmkurse für Kinder. So hätten die Kinder für eine kurze Zeit sportliche Betätigung und die Eltern würden entlastet.

Allerdings gelte es auch, den finanziellen Aspekt nicht außer Acht zu lassen. Eine Öffnung sei nur dann möglich, wenn der Verlust nicht zu groß sei, so Steinmair.

Der Bürgermeister wünscht sich bereits jetzt, dass insbesondere die Opposition im Gemeinderat angesichts der neuen Probleme mit der Cascade besser zusammenarbeitet, denn: „Ohne jetzt irgendetwas zu bagatellisieren: Die Cascade-Affäre ist in Relation für uns ähnlich schlimm wie die Corona-Krise für die gesamte Welt.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (4)

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  • leser

    Tja das sind galt die etwas überzogenen wahlwerbungen der Svp due letztendlich über den bürger finanziert werden
    Aber beispielsweise eine thaler ausserhifer und einem berger aks starke befürworter wird es wenig stören da ihre schäfchen längst im trockenen sind
    Und der innerbuchler seine kompetenz und wirtschaftliche writsicht beteits in anderen projekten weiterbringt
    Es wird wohl auch in diesem falle das coronavirus herhalten müssen

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