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„Die Sakralität des Brotes“

Kornernte auf Plesdinaz in St. Christina. Aufnahme aus dem Jahr 1956 von Wilhelm Lutz, Archiv Museum Gherdëina

Brot spielt in der Kultur- und Religionsgeschichte eine zentrale Rolle. Ihr spürt der Ethnologe und Kulturhistoriker Siegfried de Rachewiltz in einem Vortrag nach, den er auf Einladung des Museum Gherdëina am Donnerstag, 6. Februar, um 17.00 Uhr in St. Ulrich hält, und zwar im Rahmen der Sonderausstellung „Mejes“.

Kult- und Opferbrote waren schon in der Antike bekannt und auch im Jahres- und Lebenslauf der Bauern in Tirol kommt Brot eine herausragende Rolle zu: vom Alltags- zum Festgebäck, vom „Waisatkranz“ zu „Fochaz“ und Patenbroten. Selbst Schutz vor Dämonen sollte das Brot bieten, dessen Zutaten in Gröden die Getreideäcker lieferten, die mit den vielen Mühlen im Tal die Kulturlandschaft bis herauf in die 1960er-Jahre geprägt haben. Gebacken wurde das Brot von den Grödner Bauern über Jahrhunderte im eigenen Backofen, der ein wesentlicher Bestandteil historischer Höfe war.

Der Erhaltung dieser Höfe ist das Projekt „Mejes – Bauernhöfe in Gröden: Das Gedächtnis einer Landschaft“ gewidmet, das im vergangenen Sommer vom Museum Gherdëina ins Leben gerufen worden war. Im Rahmen des Projekts läuft noch bis 23. Februar eine Ausstellung beeindruckender Schwarz-Weiß-Bilder der historischen Höfe, auch ein aufwändig gestalteter Katalog zur Ausstellung ist erschienen.

Der Vortrag zum Thema „Die Sakralität des Brotes“ ist Teil des vom Museumsverband Südtirol ins Leben gerufenen Kooperationsprojektes „Wohl bekomm’s!“, in dem der Kulturgeschichte der Ernährung in Südtirol nachgespürt wird. Er findet am Donnerstag, 6. Februar 2020, um 17.00 Uhr im Rahmen der Mejes-Ausstellung im Haus der Kultur in St. Ulrich statt. Der Eintritt zum Vortrag ist kostenlos.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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