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„Viva la f…“

Der Trentiner Lega-Chef Alessandro Savoi und Kultur-Landesrat Mirko Bisesti sind wegen eines sexistischen Spruchs in Bedrängnis geraten.

von Artur Oberhofer

In der Redaktion von „ilDolomiti.it“ schüttelt man nur mehr mit dem Kopf: „Man kann etwas Schlimmes noch schlimmer machen.“

Genau das hat der Präsident der Trentiner Lega und Vize-Fraktionssprecher der Lega im Trentiner Landtag, Alessandro Savoi gemacht. Der bisherige Höhepunkt: Der Lega-Politiker hat die „ilDolomiti“-Redakteure auf deren Facebook-Seite als „culatoni“ beschmipft.

Was war geschehen?

Im Vorfeld des Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November hatte das Trentiner Online-Portal „ilDolomiti“ ein kompromittierendes Foto veröffentlicht, auf dem neben Lega-Chef Alessandro Savoi auch der Trentiner Bildungs-Landesrat Mirko Bisesti zu sehen sind. Die beiden Lega-Männer stehen grinsend um eine Geburtstagstorte, auf der die Sprüche zu lesen sind: „W LA LEGA – W LA F………“

Sollte wohl Viva la figa heißen!

Das Foto war auf einer Veranstaltung der Lega des Fleimstales geschossen worden, also nicht bei einer privaten Feier, sondern am Rande einer Lega-Parteiveranstaltung.

Das Online-Portal „ilDolomiti“ warf zurecht die Frage auf, ob es denn opportun sei, wenn sich der Kultur-Landesrat und der Lega-Präsident ausgerechnet am Tag gegen Gewalt an Frauen mit einer Torte und dem sexistischen Spruch „Viva la figa“ fotografieren lassen.

„ilDolomiti“ wies außerdem darauf hin, dass Kultur-Landesrat Mirko Bitesti erst wenige Tag zuvor in einer Pressekonferenz mehrere Initiativen gegen Gewalt an Frauen vorgestellt und erklärt hatte, er wolle das Thema insbesondere in die Schulen tragen, damit sich die Jugendlichen mit dem Phänomen auseinandersetzten. Edle Vorsätze – und dann lässt sich der Landesrat grinsend mit einer Torte mit der Aufschrift „Viva la figa“ abbilden …

Zumindest Alessandro Savoi, der in der regionalen Polit-Szene als trinkfester und zumal recht ungehobelter Kauz bekannt ist, hat die Sache dann noch schlimmer gemacht. Denn zuerst betitelte Savoi die Redakteure von „ilDolomiti“ auf deren Facebook-Seite als „poveracci“. In einem zweiten Eintrag nannte er sie „culatoni“.

Bezeichnend: Savoi unterlief sogar ein Fehler, denn „culattoni“ schreibt man mit zwei „tt“.

Der Aufschrei auf das Savoi-Posting war groß. So meldete sich der Präsident der Homosexuellen-Vereinigung Arcigay, Lorenzo Depreto, zu Wort. Er sprach von einem „schwerwiegenden Fall von Homophobie“, es sei nicht akzeptabel, dass ein Mitglied des Trentiner Landtags sich so ausdrücke.

Bislang haben sich Savoi und Bisesti nicht öffentlich entschuldigt.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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