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„Nicht schuldfähig“

Der Mann aus Togo, der Ende Jänner in der Bozner Galvanistraße völlig durchdrehte, war laut Gutachten zum Tatzeitpunkt nicht zurechnungsfähig.

Susanna Arcabasso, Psychiaterin am Bozner Krankenhaus, ist sich ziemlich sicher: A.S., 35, litt Ende Jänner, als er frühmorgens mit einer Eisenstange in der Bozner Galileistraße für Angst und Schrecken sorgte (er zertrümmerte mehrere Fensterscheiben und Autos und ging auf die Polizei los), an einer akuten Psychose. Eine, die mit den erlittenen Traumatisierungen in seinem Herkunftsland Togo zusammenhängt.

Also, so der Befund in Arcabassos Gutachten, das sie gestern im Beweissicherungsverfahren am Landesgericht vortrug, war der Flüchtling zum Tatzeitpunkt nicht zurechnungsfähig. Folglich nicht schuldfähig.

Die Akten gehen nun an die Staatsanwaltschaft, die aller Voraussicht nach Anklage gegen A.S. wegen verschiedener Delikte erheben wird. Das Verfahren gegen ihn dürfte am Ende aber eingestellt werden.

Allerdings stuft die Psychiaterin den Mann, der inzwischen drei Monate in überwachter Freiheit im Bozner Spital verbracht hat, als sozial gefährlich ein. Besonders dann, wenn er keine Medikamente nimmt. Die in der Psychiatrischen Abteilung begonnene Therapie habe aber gut angeschlagen.

Dennoch wird A.S. in den kommenden Tagen in die psychiatrische Strafvollzugsanstalt REMS in Pergine verlegt, wo zuletzt ein Platz für ihn frei wurde.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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