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Iberische Variationen

Jazzpräsident Klaus Widmann: Länderschwerpunkt ist heuer die iberische Halbinsel

Das Konzertprogramm des Südtirol Jazzfestival 2019 ist online. Heuer geht die Reise auf die iberische Halbinsel.

Von Nordeuropa auf die iberische Halbinsel, von Spitzbergen nach Gibraltar oder an die karge portugiesische Felsenküste bei Sagres, wo Europa endet und der nebelverhangene Atlantik beginnt: 2018 zeigte das zentrale Plakatmotiv des Südtirol Jazzfestivals ein rotes Schiff, das auf der Suche nach Neuem und Unbekanntem in einer Eislandschaft eine Fahrrinne frei bricht. Das Meer ist geblieben, aber sonst ist in diesem Jahr alles anders: Ein Sandstrand ersetzt die Eisfläche, wo das Schiff mühsam navigierte galoppieren Pferde über Azulejos – bunt bemalte Keramikfliesen, die in Portugal und Spanien Kirchen, Paläste und Bürgerhäuser schmücken.

Das Südtirol Jazzfestival begibt sich wieder auf Entdeckungstour – und besucht mit seinem Länderschwerpunkt die iberische Halbinsel. Am 28. Juni wird das Festival im Waltherhaus in Bozen eröffnet. Auf das Opening folgen bis zum 7. Juli mehr als 50 Konzerte im ganzen Land. Der Konzertkalender ist jetzt auf der Web-Seite des Festivals (www.suedtiroljazzfestival.com) einsehbar. Zahlreiche Spielstätten stehen zum ersten Mal auf dem Festivalprogramm wie das Innovations-und Gründerzentrum BASIS in Schlanders, das Hotel La Perla in Corvara, die Burg Hocheppan, das Alperia-Wasserkraftwerk in Brixen, das Hotel am Wolfsgrubener See, die Eisacktaler Kellerei in Klausen, der Ost West Country Club im Meraner Marconipark oder das neue Gebäude der Kellerei Bozen. Dazu kommen drei Hüttenkonzerte am Speikboden in Sand in Taufers und eine Jazzwanderung zum Ansitz Velseck in Tiers. Attraktive Locations für exklusive Musikerlebnisse also. Oder: Neues Hören – mit Fernsicht.

Damit gleicht das Südtirol Jazzfestival einer guten Buchhandlung. Auch dort findet der Kunde nicht nur, was er eigentlich sucht und bereits kennt, sondern er stößt auf Überraschendes und Aufregendes. Im spanischen und portugiesischen Jazz gibt es davon genug, wie den Pianisten Marco Mezquida, der von der „Asociación de Músicos de Jazz y Moderna de Cataluña”, dem Verband der Jazzmusiker Kataloniens, von 2011 bis 2013 als Musiker des Jahres ausgezeichnet wurde und in Südtirol gleich mehrere Konzerte in unterschiedlichen Besetzungen spielen wird.

Übrigens: Viele herausragende Musikerinnen und Musiker, die in den vergangenen Jahren zu Länderschwerpunkten eingeladen wurden und inzwischen zu „Stammgästen“ des Festivals geworden sind, reisen auch in diesem Jahr über den Brenner. Darunter sind der Gitarrist Reinier Baas und der Saxophonist Joris Roelofs aus Holland, die mit der mexikanischen Bassistin und Sängerin Fuensanta Méndez auftreten, die britische Band Perhaps Contraption, die französische Sängerin Leïla Martial oder das Ein-Mann-Orchester Lukas König aus Wien. Kurz gesagt: Protagonisten der innovativen europäischen Szene musizieren in Südtirol und wie sich das anhört, kann man in diesem Sommer – wieder einmal – live erleben.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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