Ermittlung gegen Vater

Ciro Formisano (Foto: Rai Südtirol/Tg1)
Juridisches Nachspiel: Auch gegen den Vater der am Rittner Horn tödlich verunglückten Emily Formisano wird offenbar ermittelt.
Von Thomas Vikoler
Es waren seine Anwälte Liborio Cataliotti und Silvia Zandanel, die den besonderen Umstand nun bekanntmachten: Die Staatsanwaltschaft Bozen ermittelt demnach (auch) gegen Ciro Formisano zum Tatbestand der fahrlässigen Tötung.
Es geht um den tragischen Rodelunfall, der sich Anfang Jänner im Skigebiet Rittner Horn ereignete.
Die 38-jährige Renata Dyakowska aus Reggio Emilia verfehlte zusammen mit ihrer achtjährigen Tochter Emily die Rodelabfahrt und prallte auf der steilen Skiabfahrt gegen einen Baum.
Emily Formisano verstarb an der Unfallstelle, Renata Dyakowska Mitte Februar infolge der schweren Verletzungen im Krankenhaus von Modena.
Gegen die Mutter waren zunächst (wie gegen Siegfried Wolfsgruber, dem Präsidenten der Liftgesellschaft) Ermittlungen der Staatsanwaltschaft aufgenommen worden.
Und nun wird bekannt, dass auch gegen Ciro Formisano, dem Vater und Ehemann, ermittelt wird. Die hiesige Staatsanwaltschaft wollte die Nachricht der Anwälte aus Reggio Emilia am Dienstag nicht bestätigen.
Ciro Formisano befand sich, als sich die Tragödie auf der schwarzen Skipiste ereignete, mit seinem Sohn an der Mittelstation. Als er dort vom Tod Emilys informiert wurde, soll er gesagt haben: „Mein Engel ist gestorben, warum bin ich nicht gestorben?“
Es ist davon auszugehen, dass das Verfahren gegen den Vater ein rein formeller Schritt ist, um etwaige strafrechtliche Verantwortlichkeiten zu klären. Die es in diesem Fall wohl nicht gibt. Auch das Verfahren gegen Lift-Präsident Wolfsgruber wird aller Voraussicht nach eingestellt. Es hat sich gezeigt, dass die Beschilderung bzw. Warnung vor einer Rodelabfahrt über die Skipiste (wenn auch einsprachig) ausreichend war.
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Kommentare (7)
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kurt
Müssen jetzt noch ein paar Rechts und Staatsanwälte von dem Fall profitieren !!??.
watschi
mir wàre lieber es wùrde einmal etwas gegen diese gewalttàtige babygang in bozen unternommen
ahaa
Schàhmt euch ihr heuchlerischen Christen!Nur reine Formsache!
Dazu seit ihr nùtzlich!
Verbrecher kaum Beachtung zu schenken und jenen die auf ein bischen Gerechtigkeit hofften noch eins drauf zu hauen!
Habt ihr sowas aus der Kirche.oder ist es nur eine Arbeit.Wer ist denn euer Auftragsgeber?Der Teufel?
goggile
eine schande. wenn es gott giebt; wie wird er darueber urteilen!
die tierart mensch ist an kaelte nicht zu ueberbieten!
ollaweilleiselber
So tragisch der Tod eines unschuldigen Kindes und der Mutter auch sein mag, der Vater hat den Einsatzkräften gegenüber nicht nur die im Artikel zitierte Aussage gemacht, sondern noch mehr gesagt.
Im Übrigen war die Familie bereits seit Tagen am Rittnerhorn unterwegs.
Aber es wird halt immer die Schuld bei den Anderen gesucht.
andreas
Ich denke es gibt weniger schlimmere Situationen als die, in welcher der Vater war/ist. Was immer er in den ersten Tagen gesagt hat, es ist verständlich.
richard
„Ich würde eher sagen „es hat sich gezeigt, dass die Beschilderung bzw. Warnung vor einer Rodelabfahrt über die Skipiste NICHT ausreichend war“, sonst hätte es dieses schwere Unglück wohl nicht gegeben!“