„Lassen Sie sich abholen“

Sven Knoll und Myriam Atz Tammerle
Der Ärger um das Verbot von ausländischen Kennzeichen: Laut Süd-Tiroler Freiheit wurde einem Meraner Grenzpendler empfohlen, sich von seiner Frau am Brenner abholen zu lassen.
„Der Irrsinn um das italienische Autokennzeichen-Dekret nimmt immer groteskere Züge an“, schreibt die Süd-Tiroler Freiheit in einer Aussendung.
Ein junger Meraner, der als Grenzpendler unter der Woche in München lebt und arbeitet und am Wochenende stets zu seiner Familie nach Südtirol heimfährt, habe sich bei der italienischen Straßenpolizei erkundigt, was er tun könne, um gesetzlich in beiden Staaten mit seinem Auto in Ordnung zu sein. „Der Lösungsvorschlag der italienischen Polizei lautet allen Ernstes: ,Lassen Sie sich von Ihrer Frau am Brenner abholen‘“, so die Süd-Tiroler Freiheit.
Das Beispiel des jungen Familienvaters aus Meran, der sich mit seinem Fall an die Süd-Tiroler Freiheit gewandt hat, offenbare den ganzen Irrsinn des italienischen Kennzeichen-Dekrets.
„Die Frau und die Kinder des Mannes“, so die Landtagsabgeordneten Sven Knoll und Myriam Atz Tammerle, „leben in einer gemeinsamen Wohnung in Meran, er selbst arbeitet von Montag bis Freitag in München, wo er zu diesem Zwecke ebenfalls mit einem Wohnsitz gemeldet ist. Laut deutschem Gesetz ist er verpflichtet, sein Auto in Deutschland anzumelden, wo er es auch für berufliche Zwecke nutzt. Sobald er am Wochenende mit seinem Auto zur Familie nach Südtirol fährt, wird er ab dem Brenner nun zum Gesetzesbrecher. Für den jungen Familienvater gibt es keine Lösung, denn wenn er das Auto in Deutschland angemeldet lässt, ist er in Südtirol illegal unterwegs, meldet er es hingegen in Italien an, verstößt er in Deutschland gegen die Gesetze.“
Der Lösungsvorschlag der italienischen Polizei, dass die Frau ihren Mann einfach am Brenner abholen soll, sei eine Frechheit und entbehre jeder Realität.
„Es zeigt sich leider wieder einmal sehr deutlich, dass die schönen Sonntagsreden vom grenzenlosen Europa und der Brennergrenze, die durch die Europaregion Tirol angeblich verschwunden sei, nur inhaltsleere Floskeln sind“, lautet das Urteil von Knoll und Atz Tammerle.
„Oder soll das etwas die viel gepriesene grenzenlose Europaregion Tirol sein, in der die Bürger nicht mehr mit Fahrzeugen aus dem ,feindlichen Ausland‘ über die Staatsgrenze fahren dürfen?“
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Kommentare (27)
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mannik
Das hat nichts mit grenzenlosem Europa zu tun, sondern mit ein paar italienischen Politikern, die einfach zu blöd sind, um die Tragweite ihrer Entscheidungen zu überblicken. Wieder ein Beweis für Satoshi Kanazawas These…
der_brottler
Ja genau, die zwei Clowns, die glauben uns zu regieren, wollen wohl wieder Schranken am Brenner aufstellen und die Lira einführen…..
Das würde zumindest kurzfristig über die eigene Inkompetenz hinwegtäuschen und ein paar arrogante Zöllner hätten wieder Arbeit
der_brottler
Die zwei Gscheiten haben keine Ahnung von Europa, warscheinlich waren die noch nie im Ausland und glauben Europa ist irgend ein Staat, und der eine hat warscheinlich schon in Trento den Personalausweis gezeigt, wie er damals nach Südtirol kam, um sich mit der Südtiroler Verräter Partei anzufreunden
meintag
Der Meraner sagt ja dass er die deutschen Gesetze einhalten muss. Er könnte die ganze Famile nachholen. Oder ist ihm München zu teuer.
pe
Ach, sind wir schon wieder bei der Option?
wisoiundnetderfranz
Er könnte ja am Brenner ein Zweitauto mit italienischer Zulassung parken und bei jeder Fahrt von einem ins andere Auto wechseln.
So schwierig dürfte das nicht sein?
Vielleicht gibt es ja sogar einen Beitrag dafür?
roadrunner
Eigentlich bestätigen die Aussagen der Stf, dass dss Gesetz in DE im Prinzip gleich ist. Nut Italien hinkt hinten nach.. 4. Absatz
der_brottler
In DE habe ich 12 Monate Zeit, um als Ansässiger ein KFZ anzumelden (so wie es vorher in I auch war)
Aber mit dem Gesetz, welches die zwei Kasper auf den Weg gebracht haben, kann ich gar nicht mal nach I einreisen.
Bin mal gespannt, was AVIS, HERZ, EUROPCAR, usw. sagen werden, wenn ich nämlich in München ein KFZ miete, dann kann ich nur bis zur Italienischen Grenze fahren (die Firmen haben ja Niederlassungen in Italien), und ich glaube kaum, dass diese Unternehmen dann Leihfahrzeuge mit Italienischem Nummerschild anbieten können, eher werden die Klage am EU Gerichtshof anstrengen, wegen klarer Wettbewerbsverzerrung.
Aber soweit haben die in Rom ja nicht gedacht, alle weltfremd und EU feindlich
roadrunner
Wenn die Firmen Niederlassungen in Italien haben ist es ja kein Problem, nur wenn sie keine haben.
pe
@roadrunner Genau umgekehrt ist es… Firmen, die Niederlassungen in Italien haben müssen ihre Fahrzeuge auch dort zulassen.
roadrunner
Nein, lies unten. Hab den Originaltext eingefügt.
Kurzum: Wenn die Leasinggesellschaft einen Sitz in Italien hat ist es ok, wenn nicht, muss der Inhaber ein Dokument ausstellen.
mannik
Eben…
marting.
wichtig ist, daß sie endlich die Drogen legalisieren. stimmts roadrunner?
der_brottler
Und das schönste ist, die Steuerhinterziehung für große Protzkisten wird mit diesen Gesetzen sowieso nicht in den Griff zu bekommen sein, diese KFZ werden weiterhin geleast (natürlich über Firmen die keine Niederlasung in Italien haben) und somit können diese dann sorglos in Italien verkehren.
Alles nur reine Schikane für Otto Normalbürger, offenbar um Cash zu machen, da die Wirtschaft unter dieser Besetzung in Rom ja langsam auf Grundeis zu gehen scheint
roadrunner
Stimmt leider nicht:
[…] Nell’ipotesi di veicolo concesso in leasing o in locazione senza conducente da parte di un’impresa costituita in un altro Stato membro dell’Unione europea o dello Spazio Shengen, che non ha stabilito in Italia una sede secondaria o altra sede effettiva, nonche‘ nell’ipotesi di veicolo concesso in comodato a un soggetto residente in Italia e legato da un rapporto di lavoro con un’impresa Ue o Shengen, a bordo del veicolo deve essere custodito un documento, sottoscritto dall’intestatario e recante data certa, dal quale risultino il titolo e la durata della disponibilita‘ del veicolo […]
noando
an den steuerwohnsitz koppeln und passt, oder? sprich, wenn der meraner seinen steuerwohnsitz in deutschland hat, deutsches kennzeichen und in italien, das italienische.
andreas
Nein passt nicht, als italienischer Staatsbürger darf er hier keinen Wagen mit deutschem Kennzeichen fahren.
Jetzt fällt mir gerade ein, hat die Karre von Knoll immer noch ein deutsches Kennzeichen?
Das war ja ein Musterbeispiel an Schlaumeierei.
Als Politiker von italienischen Steuergeldern leben und nicht die paar Euro für Versicherung und Steuer ausgeben wollen und zusätzlich die Verkehrsstrafen nicht zahlen.
guyfawkes
Das stimmt so nicht: es zählt nicht die Staatsbürgerschaft sondern der (bzw irgendein) Wohnsitz („residente in Italia da più di 60 giorni“).
markp.
@andreas
Du hast es schon vor paar Monaten geschrieben und ich widerspreche dir hier nochmals: der blaue Audi A3 von Knoll hat kein deutsches, sondern ein Innsbrucker Kennzeichen. Ob es einen Unterschied macht, ist eine andere Frage. Jedenfalls hat er das Innsbrucker Kennzeichen, weil er damals in Innsbruck studierte und hin und herpendelte auch wenn das für dich nur eine fadenscheinige Ausrede darstellt.
andreas
Ich wusste nicht, dass Knoll einen A3 hatte und noch weniger, ob das Kennzeichen von Österreich oder Deuutschland war.
Ich bezog mich nur auf die Berichterstattung, dass Knoll ein ausländisches Kennzeichen und die Strafen nicht bezahlt hat.
andreas
Wäre ich er, würde ich das Auto in Italien anmelden, in Deutschland sind die Strafen geringer und nebenbei wird es dort gar nicht großartig kontrolliert.
einereiner
@andreas
stimmt nicht. Deuschland kontrolliert auch. Und straft!
der_brottler
http://www.ansa.it/sito/notizie/politica/2019/02/17/in-radio-una-canzone-italiana-su-3-ce-una-proposta-di-legge-della-lega_3f49f95f-1da0-431a-921b-7cf4caea49c1.html
was soll der Stress, de von der Lega hobn wohl wichtigere Probleme
yannis
Vielleicht sollte der zitierte Fall sich eine DE Fahrerlaubnis besorgen bzw. den italienischen darauf umschreiben lassen und wäre somit als Tourist in IT unterwegs, Deutschen Wohnsitz dazu hat er ja.
ahaa
Salvini ràumt auf und das tut mit Sicherheit einigen weh.
Ich bin kein -Fan von dem,aber das war mal nòtig!
Fahren wie die letzte Sau,parken ùberall ,wurde ja nie gestraft.
So halt einige die ich kenne.Mir tut keiner Leid mit ihren 500 Ps Wagen!
Wenn ihr euch nicht die Steuer leisten kònnt oder wollt,kauft euch doch einen Ferrari.Der ist befreit.Das Geld bleit so dem Staat weil ihr die Ferrari ùnterstùtzt.Logisch oder? 🙂
der_brottler
Ja ja, die Aufräumer kennen wir, die hatten wir bereits vor 90 Jahren, haben damals damit begonnen ganz Europa aufzuräumen…..
markp.
@ahaa
Das Problem dabei ist nur, daß er die großen, jene mit den Protzkisten nicht Herr wird, weil die meisten sich schon mit Verträgen mit ihren Leasingpartnern rausreden und wenn es dann bis vor Brüssel geht.
Die richtigen Opfer sind andere.