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„SVP täte Watschn gut“

HC Strache in Bozen

FPÖ-Chef Heinz Christian Strache zieht bei seinem Bozen-Besuch gegen LH Arno Kompatscher vom Leder: Er wünsche sich Luis Durnwalder zurück.

Von Matthias Kofler

Mangelnden Optimismus kann man Heinz Christian Strache nicht vorwerfen. „12 Mandate und mehr“ traue er dem „patriotischen Lager“, zu dem er „alle Parteien, außer die Linken und die SVP“ zähle, bei den Landtagswahlen zu, erklärte der FPÖ-Chef bei seinem Wahlkampfauftritt in Obermagdalena.

Vor den Augen der 35 Freiheitlichen Landtagskandidaten ließ Strache kein gutes Haar an der Politik von LH Arno Kompatscher: Dieser stehe für die „Willkommenskultur-Politik von Merkel“, die in Bayern am Sonntag abgewählt worden sei. Auch der SVP täte eine „Wahlwatschn gut“, zeigte sich der österreichische Sportminister überzeugt.
Südtirols Freiheitliche hingegen hätten „Tritt gefasst“ und ein „schlagkräftiges Team“ aufgebaut, bei dem sich Südtirol in guten Händen befinde.

Was den Doppelpass betrifft, äußerte sich der FPÖ-Chef zuversichtlich, mit dem Lega-Vorsitzenden Matteo Salvini alsbald eine Übereinkunft zu finden. Schließlich sei man „in 99 Prozent der Dinge“ auf einer Wellenlänge. „In jeder guten Familie gibt es mal Meinungsverschiedenheiten, doch wir wollen das Verbindende vor das Trennende stellen. Wer den österreichischen Pass bekommt, entscheiden aber wir“, stellte Strache klar. An der Kompatscher-Idee eines europäischen Passes fand der FPÖ-Politiker keinen Gefallen: Die Bürger seien dagegen, dass Europa ein „Melting Pot“ werde, in dem die verschiedenen Identitäten verloren gingen.

Am Ende seines Auftritts zog Strache noch einmal gegen LH Kompatscher vom Leder, der es – trotz mehrerer Anfragen – bislang nicht für notwendig befunden habe, ihn persönlich zu treffen. Offiziell aus terminlichen Gründen. „Ich muss akzeptieren, dass man in der Politik nicht nur Freunde hat. Doch ich denke mit Wehmut an Luis Durnwalder zurück, mit dem ich gern Mal ein Bier oder ein Glas Wein getrunken habe. Kompatscher ist wie der Söder in Bayern, der ja auch nicht besonders beliebt in der Bevölkerung ist.“

Die Freiheitlichen übergaben ihrem Gast, der bald Vater wird, zum Abschluss eine kleine Lederhose. „Ma des gfreit mi“, sagte Strache mit einem Strahlen im Gesicht.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (48)

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  • andreas

    Eine Watschn täte Strache auch gut, gut, die hat er ja vom Kurz bekommen, als er die Pressefreiheit einschränken wollte.
    Kurz hält Strache an der kurzen Leine, er darf zwar ein bisschen rumtönen, die Entscheidungen trifft aber der Wastl. Seine Aussage zum Doppelpass kann man also getrost vergessen, Strache hat in der Sache genau so viel zu bestimmen, wie der Parkplatzwächter vom DEZ.

    Was immer wieder auffällt, außer über andere herziehen und Nazilieder singen, kommt von den rechten Burschen selten etwas, außer anscheinend so weitsichtige Ideen wie das Rauchverbot aufheben oder der 12 Stunden Tag.

  • steve

    @Andreas wiedermal super zusammengefasst. Strache verkörpert das Rummaulen unserer Freiheitlichen bei dem nur Konflikte zustandekommen. Da ist mir ein Kurz mit seiner pragmatischen seriösen Politik zehnmal lieber.

  • esmeralda

    Strache möchte nicht, dass Europa ein Melting Pot wird. Das ist es doch schon seit jeher, besonders Österreich. Weiß er überhaupt, woher sein Name kommt? Tschechisch strach = „Furcht“ oder altslawisch strahu = „Schreck“ könnten der Ursprung des Familiennamens Strache sein.

  • george

    Eine „Watschn“ täte den Regierungsparteien gut, aber sicher nicht mit der „rechten Hand“. Die verdient selber eine „Watschn“.

  • florianegger

    Immerhin haben die Freiheitlichen auch Unabhängige auf ihrer Liste. Also Menschen, die nicht zuerst durch eine Parteibrille schauen.

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