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Der Provinzfremde

Ist Matthias Hofer ins Fettnäpfchen getappt? Auf einem Plakat zeigt sich im Hintergrund nicht das geliebte Südtirol, sondern eine Landschaft in der Nachbarprovinz Belluno.

von Silke Hinterwaldner

Ein aufstrebender Politiker sollte nie um eine Antwort verlegen sein. Matthias Hofer gibt sich jedenfalls große Mühe.

Aber der Reihe nach: Seit einigen Tagen kursiert im Internet ein Plakat mit dem smarten Gemeindepolitiker aus Olang, der im Herbst für die SüdTiroler Freiheit in den Landtag einziehen will. Auf dem Bild zu sehen ist zum einen freilich Matthias Hofer leger mit dem Jackett über die Schulter geworfen. Daneben in großen Lettern ist zu lesen: „Einen erholsamen Sommer wünscht Matthias Hofer“. Als politische Botschaft ist dieser Spruch sicherlich etwas dünn, aber gerade an heißen Sommertagen ist das Wahlvolk vielleicht froh, nicht mit Problemen überfrachtet zu werden.

Aber, was sich im Hintergrund dieser fröhlichen Botschaft befindet, gibt dann doch sehr viele Fragen auf. Oder aber auch nicht.

Denn die abgebildete Landschaft ist weder der Pragser Wildsee noch der Kalterer See oder das Olanger Schwimmbad. Es ist vielmehr der Becco di Mezzdì in der Nachbarprovinz Belluno.

Wie kann einem heimatverbundenen Südtirolpolitiker wie Matthias Hofer so eine Peinlichkeit widerfahren? Warum hat er nicht auf ein schönes Bild aus Südtirol zurückgegriffen? Und vor allem: Was sagt er selbst zu diesem Fauxpas?

Matthias Hofer ist ganz uns gar nicht verlegen oder beschämt. Er erzählt:

„Vor einigen Wochen beim Kirchtag hatte mir jemand unter die Nase gerieben, dass meine Posts auf Facebook ohnehin wenig gelesen und gesehen werden. Das wollte ich mir nicht nachsagen lassen.“

Also, sagt Matthias Hofer, habe er die Probe aufs Exempel gemacht und gleich eine Wette abgeschlossen: Schauen, wie lange es dauert, bis jemand merkt, dass das Bild nicht aus Südtirol ist? Wer schaut genau hin?

„Das war kein peinlicher Fehler“, sagt er, „sondern eine bewusste Provokation. Deshalb sehe ich die entstandenen Diskussionen auch recht entspannt. Und überhaupt: Cortina sollte in unseren Augen eh ein Teil Tirols werden.“

Ein wenig Schmach auf facebook nimmt Matthias Hofer insofern in Kauf. In Wahlkampzeiten muss man Aufmerksamkeit erregen, mit welchen Mitteln auch immer. Und vor allem muss man eine gute Erklärung parat haben. Eben um keine Antwort verlegen sein.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (28)

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  • erich

    Doppelstaatsbürgerschaft ist schon abgedroschen, andere Themen hat die STF keine, so muss man auf Bilder oder Puzzle ausweichen.

    • tiroler

      Wo ist das Problem? Es kristallisiert sich heraus dass die STF die einzige wählbare Liste ist bei den Wahlen, nachdem bei Kölle leider zu viele Linke und Grüne dabei sind

      • besserwisser

        i tat mir do keine sorgen machen. der kandidat wird so oder anders den sprung in den landtag nicht schaffen

      • noando

        @tiroler – „die einzige wählbare liste“ nein, die spalterpartei ist für mich nicht wählbar … die plakatpartei hat zu oberflächliche ansichten; oder vllt besser gesagt, beschränkt sich auf oberflächliche aussagen um komplexe themen einfach lösbar erscheinen zu lassen, aber ohne sinnvolle lösungen bieten zu können. zudem sind sie vom braunen lager infiziert und unternehmen aktiv viel zu wenig diese zustände zu verbessern. die ladies der 7-und-etwas-prozent-liste maßen sich an für alle südtiroler im italienischen tv zu sprechen, bei österreich im namen aller südtiroler mit einzelnen parteien zu bandeln, verkauft uns die katalonische unabhängigkeitsbewegung als nachahmenswert und und und … nein, für stf habe ich die falschen geschmacksnerven … komisch dass ihnen bei der stf nie die rentenschmarotzereien von frau klotz einfallen, wo sie doch bei den blauen keinen artikel auslassen daran zu erinnern.

      • george

        Woran will ‚tiroler‘ das erkennen, dass viele Linke und Grüne darunter sind? Er leidet anscheinend an einem Komplex, der ihm alles grün u. rot erscheinen lässt, was nicht so „braun“ oder „schwarz“ wie er ist.

  • florianegger

    Ein Kandidat für das Dschungelcamp

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