Du befindest dich hier: Home » Chronik » Schwierige Kindheit

Schwierige Kindheit

Die Verteidiger des wegen Mordes verhafteten Lorys Daniel Caciula drängen auf ein Gutachten zur Klärung seiner Zurechnungsfähigkeit.

von Thomas Vikoler

Eine Einwanderung in ein fremdes Land ist für die Betroffenen nicht selten traumatisch. Auch für Gabriel Caciula, den Vater von Lorys Daniel Caciula, der in den 1990iger Jahren von Rumänien nach Südtirol kam. Er lernte eine Südtirolerin kennen, die er bald heiratete und mit der er drei Söhne hatte. Die Familie lebte zunächst in Welsberg.

Doch dann kam es zur Trennung bzw. Scheidung, in deren Folge Gabriel Caciula mit seinen Söhnen nach Rumänien zurückkehren wollte. Doch dazu kam es nicht, er und seine Kinder leben weiterhin in Südtirol.

In seinem Geständnis in der Nacht auf Sonntag berichtete der unter Mordverdacht stehende Sohn von einer sehr schwierigen Kindheit mit einem Vater, der zum Alkoholkonsum und zur Gewalt geneigt habe. Und von ständigem Streit mit der Mutter der drei Kinder.

Doch Lorys Daniel Caciula schien sich trotz der schwierigen familiären Umstände gut zu entwickeln. Er ging ins Fitness-Studio, hatte eine Freundin und eine Arbeit als Security-Mann. Seine Arbeitskollegen beschreiben ihn als zuverlässig.

Dennoch drängt die Verteidigung auf die Erstellung eines psychiatrischen Gutachtens zur Klärung der Zurechnungsfähigkeit des mutmaßlichen Täters. Dieses könnte im Rahmen eines Beweissicherungsverfahrens in Auftrag gegeben werden. Bei einer teilweisen Zurechnungsfähigkeit wäre eine Haftreduzierung von bis zu einem Drittel möglich – ein weiteres Drittel Reduzierung der hypothetischen Mindeststrafe von 21 Jahren Haft (ohne erschwerende Umstände) könnte ein verkürztes Verfahren bringen.

Am Bozner Landesgericht wurden bereits Urteile wegen vorsätzlichen Mordes von sechs Jahren Haft gesprochen.

LESEN SIE MEHR ZUM MOTIV IN DER HEUTIGEN PRINT-AUSGABE.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (6)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • pat

    Wenn ich das nur lese…. schwierige Kindheit.. *facepalm*
    anscheinend haben 99% der Mörder eine schwierige Kindheit gehabt oder sind traumatisiert oder die Armen Mörder haben psychische Probleme.. und gleich wird das ohnehin schon lächerliche Strafmaß um die Hälfte reduziert.. bwahahaha was für ein Deppenrechts-system in dem wir leben.

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2022 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen