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Früher in Rente

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Zwei Drittel der Südtiroler gehen vorzeitig in Rente – nur ein Drittel muss bis 67 arbeiten. Was die Pläne der neuen Regierung bedeuten könnten.

von Heinrich Schwarz

Mit der sogenannten Fornero-Rentenreform gingen die Voraussetzungen für den Renteneintritt deutlich nach oben. Für die Altersrente ist ab dem nächsten Jahr bereits ein Alter von 67 Jahren nötig, für die vorgezogene Rente hingegen 43 Beitragsjahre und drei Monate für die Männer bzw. 42 Beitragsjahre und drei Monate für die Frauen.

Wie der INPS-Regionaldirektor Marco Zanotelli erklärt, müssen die meisten Südtiroler aber nicht bis 67 arbeiten, um in Rente gehen zu können. Im Gegenteil: Die meisten setzen sich sogar schon viele Jahre früher zur Ruhe, weil sie die nötigen Beitragsjahre beisammen haben – vor allem die Männer. Das hänge mit dem frühen Arbeitsbeginn und der guten Wirtschaftslage zusammen.

Die Details:

Im Vorjahr gingen insgesamt 2.203 Südtiroler aus dem Privatsektor in die vorgezogene Pension – bei einem Durchschnittsalter von 60,7 Jahren. Demgegenüber erreichten 1.067 Personen die Voraussetzungen für die Altersrente. Sie waren im Schnitt 66,4 Jahre alt.

Allgemein gehen die Südtiroler im Durchschnitt mit 62,5 Jahren in Pension.

Von den Männern entfielen 1.529 auf die vorgezogene Rente (60,8 Jahre) und 607 auf die Altersrente (67,3 Jahre). Bei den Frauen war der Unterschied mit 674 (60,4 Jahre) bzw. 460 (65,1 Jahre) deutlich geringer.

Dass die Frauen eher länger arbeiten müssen, hängt zumeist damit zusammen, dass sie mehr Lücken bei den Beitragsjahren aufweisen. Diese Lücken sind aber auch bei den Männern im restlichen Italien ein Thema, wo die Arbeitslosigkeit höher ist und deshalb zumeist länger gearbeitet werden muss als in Südtirol.

Die neue italienische Regierung plant derzeit eine neuerliche Rentenreform. Für die Altersrente soll die „Quote 100“ eingeführt werden, wonach man in Rente gehen könnte, wenn Alter und Beitragsjahre die Summe von 100 ergeben, wobei ein Mindestalter von 64 Jahren gelten würde. Das käme den Südtirolern zugute, die im Alter von 64 in der Regel schon 36 Beitragsjahre beisammen haben und somit die Quote 100 erreichen würden.

Für den vorzeitigen Renteneintritt sollen laut den Plänen der Regierung 41 oder 41,5 Beitragsjahre ausreichen. Auch das hätte gerade auch für die Südtiroler eine große Auswirkung.

MEHR ÜBER DEN INPS-JAHRESBERICHT FÜR SÜDTIROL IN DER DIENSTAG-AUSGABE DER TAGESZEITUNG:

  • Die Rentenlücke: Südtirols Rentner erhalten im Schnitt 22.200 Euro, die Rentnerinnen nur 14.800 Euro.
  • Die Zahlen über die Niedrigrentner.
  • Wachsende Betriebe: Südtirols Unternehmen werden immer größer.
  • Die Baby-Gelder: Die neuen staatlichen Kinder-Maßnahmen brachten Südtirols Familien viel Geld.
  • Die Schwarzarbeiter: Im Kampf gegen die Illegalität hat die INPS in Südtirol gar einige Unregelmäßigkeiten festgestellt.
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