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Patient hilft Arzt

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Wie kann die Arzt-Patienten-Beziehung verbessert werden? Ein neues Forschungsprojekt soll Lösungsansätze aufzeigen.

 von Erna Egger

„Wie können Patienten dem Arzt helfen?“

Das ist der Titel eines Forschungsprojekts, das 2017 gestartet wurde. Ziel des Projekts ist eine Verbesserung der Arzt-Patienten-Beziehung. Die Rolle der Patienten soll aufgewertet werden, um den Ärzten damit die Arbeit zu erleichtern.

Aufgrund der Studie sollen konkrete Maßnahmen für beide Zielgruppen entwickelt werden. Die Untersuchung soll außerdem Daten für eine wissenschaftliche Publikation liefern.

Das Projekt wurde in Zusammenarbeit zwischen Professor Susanne Elsen und Professor Walter Lorenz von der Freien Universität Bozen und der Südtiroler Akademie für Allgemeinmedizin (SAKAM) umgesetzt.

Die Fragestellung ist heute besonders aktuell: Eine gute Arzt-Patienten-Beziehung ist nämlich entscheidend für die Qualität der medizinischen Versorgung.

Es ist zu erwarten, dass Patienten viel mehr zu ihrer Genesung und zur Prävention beitragen und die Ressourcen des Gesundheitswesens effektiver genutzt werden könnten, wenn das Zusammenspiel zwischen Erwartungen und Gesundheitsdiensten transparenter und realistischer gestaltet werden könnte.

Am Mittwoch wurden die Ziele der Studie der Öffentlichkeit präsentiert.

Das Forschungsprojekt begann mit einer telefonischen Patientenbefragung durch das Forschungsinstitut Apollis, durchgeführt vom Forschungsteam Hermann Atz und Ulrich Becker.

In 758 Haushalten wurden insgesamt 1.049 Personen erfasst, von denen allerdings 164 in den letzten 12 Monaten nicht beim Hausarzt waren. 885 Personen waren hingegen Zielpersonen und wurden um ein Interview gebeten. 236 verweigerten, 56 waren nicht interviewfähig (krank, gebrechlich) und 87 wurden trotz mehrmaliger Versuche nicht mehr erreicht. 503 Zielpersonen wurden schlussendlich befragt, davon 226 Männer und 277 Frauen. 128 Personen gehörten der italienischen, 356 der deutschen Sprachgruppe an.

Ein Interview dauerte im Schnitt knapp zehn Minuten, und die Interviewer berichteten von einem hohen Interesse an der Thematik und einer guten Ausdauer bis zum Ende des Fragebogens.

Durchgeführt wurden diese intensiven Gespräche von Sylvia Rottensteiner und Johann Kiem, beauftragt durch das Forschungsteam.

Nach der jetzigen Patientenbefragung werden die Ärzte über einen Online-Fragebogen befragt.

Die gesamten Ergebnisse werden schließlich mit den Hausärzten diskutiert und gemeinsam mit deren Stellungnahme wird das Forschungsteam Empfehlungen formulieren.

Dadurch soll ein konstruktiver Beitrag zur gegenwärtig laufenden Reform des Gesundheitswesens in Südtirol geleistet werden.

 

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