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„Wie im Mittelalter“

Bischof Ivo Muser kündigte auf einer Tagung in Brixen seinen „politischen Einsatz im Wahljahr 2018″ an. Der Freiheitliche Walter Blaas ist empört: „Kirchliche Einrichtungen sind keine politischen Vorfeldorganisationen.“

Anlässlich der Seelsorgetagung in der Cusanusakademie Brixen am 19. September kündigte der Bischof der Diözese Bozen-Brixen den politischen Einsatz im Wahljahr 2018 an. Der freiheitliche Landtagsabgeordnete Walter Blaas fordert unmissverständlich die Einhaltung der Trennung zwischen Kirche und Staat. Eine Einmischung seitens des Bischofs oder der kirchlichen Vereine, welche großzügig durch Steuergelder unterstützt werden, werde nicht geduldet.

„Wir Freiheitliche stehen ganz klar für Säkularismus und die Trennung von Kirche und Staat, welche die geltenden Gesetze garantiert. Ein Jahr vor den Wahlen versucht der Bischof in einer etwas holprigen Art und Weise den kirchlichen Einsatz in politischen Angelegenheiten zu rechtfertigen. Dem ist eine klare Absage zu erteilen, denn die Zeiten, in den die Fürstbischöfe Politik betrieben haben, sind vorbei“, unterstreicht der freiheitliche Landtagsabgeordnete Walter Blaas in einer Aussendung.

„Katholische Vereine und Verbände werden in Südtirol berechtigterweise zur Erfüllung wichtiger gesellschaftlicher Dienste mit Steuergeldern unterstützt. Dem gegenüber steht nicht nur die moralische Pflicht dieser Organisationen eine politisch neutrale Haltung einzunehmen, sondern auch sich von jeglicher Parteinahme zurückzuhalten“, argumentiert der freiheitliche Landtagsabgeordnete. „Kirchliche Vorgaben, was eine gute Politik sei und was nicht, gehören genauso ins Mittelalter wie die Bevormundung der Gläubigen, die sich selber nach besten Wissen und Gewissen entscheiden können“, betont Blaas.

„Die Politik mischt sich schließlich auch nicht in die seelsorgerischen Angelegenheiten der Kirche ein oder erteilt Ratschläge wie zum Beispiel beim kirchlichen Rollenbild von Mann und Frau, wo eine erhebliche Ungleichheit herrscht. Auch wie das „Gastrecht“ gegenüber „Flüchtlingen“ in Südtirol gestaltet wird, ist ausschließliche Aufgabe der Politik. Schließlich schweigt die Kirche auch beharrlich, wenn dieses Gastrecht von Illegalen, Asylanten und Wirtschaftsmigranten missbraucht und mit Füßen getreten wird. Sie schweigt, wenn sich die einheimischen Frauen nicht mehr sicher fühlen auf den Straßen unserer Heimat und sie schweigt zu den ganzen negativen Auswirkungen der „Willkommenskultur““, hält Blaas fest.

„In diesem Sinne soll sich der Bischof und die Kirche auf ihrer eigenen Aufgaben und Baustellen konzentrieren, wie dies auch die Politik tut. Eine Einmischung oder Parteinahme wird jedenfalls nicht geduldet und entbehrt jeglicher Grundlage der Rechtfertigung“, so Walter Blaas abschließend.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (24)

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  • andreas69

    Sehr dumm, sich öffentlich gegen den Bischof zu stellen. Sie treten von Fettnäpfchen in Fettnäpfchen.

    • andreas

      Blaas hat Recht und ich glaube ich habe noch nie in meinem Leben einem Freiheitlichen, außer Tinkhauser, Recht gegeben.
      Bevor sich diese Altherrenrighe von Fundamentalisten in öffentliche Angelegenheiten einmischt, sollen sie mal ihre eigenen Vergehen auflisten.
      Es gibt keine andere Institution, welche für mehr Verbrechen und Unmenschlichkeiten verantwortlich ist, als die katholische Kirche, nicht mal die Mafia.

      • zusagen

        Du kannst dich ja mit Herrn Blaas zusammen tun und dich für ein Verbot dieser Altherrenriege stark machen, wenn sie tatsächlich nur dieser Verbrecherverein ist. Nur solltet ihr euch dann aber auch nicht auf christliche Werte berufen, nur weil es euch gerade mal genehm ist und ihr damit punkten könnt. Es ist halt leider auch dieser Verein, ohne den es diese christlichen Werte, in unseren Köpfen, wie sie uns eingetrichtert wurden und von denen wir so gerne schwärmen, es so gar nicht einmal gäbe

        • brutus

          …das hat Kirche mit Glauben zu tun?

        • andreas

          @zusagen
          Die „ehrenwerte Familie“ hat auch Werte, macht das aber ihre Taten besser?
          Es war Papst Benedikt, welcher 15 Jahre Misshandlungen von Kindern in den USA verschwiegen und vertuscht hat.
          Auch forderte dieser, dass die Misshandlungen von ihnen selbst geregelt werden und entzog sie der weltlichen Gerichtsbarkeit.
          Einer nennt es Schweigegelübde, der andere halt Omertá.

          Nur über diese Verbrechen hinwegsehen, weil man ein paar Vorteile hat, ist entweder Dummheit oder Heuchelei.
          Von der Kanzel zu predigen, man soll den Ärmsten helfen, und dabei ärmeren Menschen den letzten Euro aus der Tasche ziehen und gleichzeitig größter Grundbesitzer des Staates zu sein, finde ich etwas widersprüchlich.
          Es gibt gewiss gute Leute in der katholischen Kirche, doch die Führung manipuliert seit 2000 Jahren ihre Schäfchen zum eigenen Nutzen, bei dir funktioniert es wunderbar.
          Nirgends trifft eigentlich der Begriff „der Wolf im Schafspelz“ besser zu.

      • franz

        Blaas hat recht wenn er meint:
        „Wir Freiheitliche stehen ganz klar für Säkularismus und die Trennung von Kirche und Staat, welche die geltenden Gesetze garantiert.
        Was es im Gegensatz zum Islam mit den Koran und den Gesetzen der Scharia, in Ländern mit Christlichen Glauben mit und einer Verfassung ja eh schon gibt.
        Im Islam gibt es keine Trennung von Staat und Religion.
        Selbst für Muslime die bei uns leben und behaupten, sich integriert zu haben, kommt zuerst das Gesetz der Scharia.( Unser Kultur bzw. Gesetze sind für sie zweitrangig bzw. existieren nicht )
        Richter ohne Gesetz: Islamische Paralleljustiz gefährdet unseren Rechtsstaat – Wie Imame in Deutschland die Scharia anwenden.
        https://www.amazon.it/Richter-ohne-Gesetz-Paralleljustiz-Rechtsstaat/dp/3548374808
        Bei allen Verbrechen was die Kirche begangen hat, die Behauptung
        “Es gibt keine andere Institution, welche für mehr Verbrechen und Unmenschlichkeiten verantwortlich ist, als die katholische Kirche, nicht mal die Mafia.“ So eine Behauptung kann nur von einen Sympathisanten von Fundamentalisten des ISLAM stammen.
        Weitaus schlimmere unmenschliche Verbrechen werden von Fundamentalisten des Islam bereits seit Mohammed bis heute verübt. Oder was ist das wenn Islamisten im Nahmen Gottes “Allahu Akbar“ unschuldige Kinde, Frauen umbringen “Ungläubigen“ – Christen, Kopten den Kopf abschneiden in die Luft sprengen oder mit dem Auto überfahren.

      • martasophia

        „außerTinkhauser“ – also doch schon einmal und nicht „NOCH NIE“
        … aber Sie schlagen ohnehin gerne über alle Stränge!

  • kleinlaut

    Dumm? Mutig würde ich sagen! Wer mag diesen Bischof schon? Die Meisten sind nur zu feige es zuzugeben! Tatsache ist, dass er der Kirche mehr schadet als nützt.

    • franzbach

      Bravo, wenn man auf die Stimmen der Bevölkerung hört, mag diesen Mann wirklich keiner.
      Ein Prozzbischof wie aus der Borgiazeit.
      Der hätte vor der eigenen Haustür mehr Dreck zu beseitigen als im lieb ist.

  • morgenstern

    Mutig, hätte ich den Blaas nicht zugetraut.

  • brutus

    …recht hat er! Staat und Kirche sind klar zu trennen. Ich will hier in Europa nicht einen Gottesstaat, wehret den Anfängen!

  • george

    Der Herr Bischof soll sich auf die biblischen Werte konzentrieren und sich nicht in die weltliche Politik einmischen. Religion und Politik sind zweierlei, so wie Kirche und Staat oder Diözese und Provinz. Beide haben ihre eigenen Aufgaben und sollen sich darauf konzentrieren.

  • Ich kann nur staunen, welches Recht sich der Bischof hier herausnehmen will, um uns zu sagen , was die Politik zu tun hat.
    Und was hat die Kirche im Mittelalter angestellt??
    Wenn eine Frau Rothaarige war, galt sie für ihnen damals schon als Hexe, und wurde auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
    Lieber Herr Muser, warum greifen sie nicht dieses Thema auf und arbeiten dies mal auf..????

  • paco

    Soweit ich weiß, hat Bischof Muser auf der Seelsorgetagung zur Solidarität mit Schwachen und Hilflosen, wozu nun mal auch Flüchtlinge gehören, und zum politischen Engagement aufgerufen. Was anderes soll ein Bischof sagen, wenn er die Botschaft eines gewissen Jesus ernst nimmt?
    Bravo Herr Bischof! Lassen Sie sich von den blass-blauen Belehrungen eines gewissen Blaas nicht einschüchtern!

    • kleinlaut

      Ach ja, bravo Herr Bischof!? Dass ich nicht lache! Solidarität mit den Schwachen und Hilflosen? Einer der gold- und purpurbehangen bei jeder Gelegenheit seine Obrigkeit zur Schau stellt? Kein Wunder, dass das Priesterseminar, das er anscheinend einmal geleitet hat, verwaist ist. Schämen sollte er sich und nicht noch eine große Lippe riskieren….

  • thefirestarter

    Nun ja die Kirche mischt sich Zwangsläufig in die Politik ein, immerhin ist sie ja der grösste Grundbesitzer im Land, der größte Vermieter und…
    somit ein Wirtschaftsfaktor, der gehört und erhört werden will, so wie HGV,LVH, usw. sonst müsste man auch diesen „Verinigungen“ jeglich Empfehlung verbieten.

    Und Schlussendlich war es der Klerus der sich am Stärksten für das „Dabeleiben“ einsetze. Also hat sich die Kirche schon immer eingemischt.

    Das ich noch mal die Kirche verteidig , hätt ich auch nicht gedacht.

  • franz

    Lieber wie eine Konstruktive Diskussion zuzulassen riskiert Herr Oberhofer und Herr Tribus eine Strafanzeige.
    Anscheinend hat Herr Oberhofer und Herr Tribus aus der vorübergehenden Suspendierung nichts gelernt
    Manche lernen es nie !
    http://www.ff-online.com/ausgaben/14-2505/chefredakteur-vier-monate-suspendiert/
    “omesso controllo”, ”, art. 75 c. p
    Apropos “omesso controllo”, art. 75 c. p ( Repubblica Italiana )
    Ein Formfehler hat Sallusti vor dem Gefängnis bewahrt.
    &
    (“favoreggiamento e srfuttamento della Prostituzione “
    (Art. 3 numero 8 legge Merlin 75/1958),

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