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Siliziumwerk wird stillgelegt

Paukenschlag der Landesregierung: Das Siliziumwerk in Sinich wird schrittweise stillgelegt. Die Details.

„Seit gestern wissen wir, dass auch der dritte Versuch des Konkursgerichts, das Sinicher Siliziumwerk über ein öffentliches Verfahren zu veräußern, erfolglos war“, berichtete am Dienstag im Anschluss an die Regierungssitzung Landeshauptmann Arno Kompatscher. Die Landesregierung habe sich daher mit dem Thema befasst und beschlossen, die Anlage schrittweise herunterzufahren.

Zunächst werde nur ein Teil der Anlage stillgelegt, nach Ablauf von 60 Tagen werde über die endgültige Stilllegung entschieden, sagte Landeshauptmann Kompatscher. Er betonte, dass die Entscheidungen in Sachen Solland Sillicon in Absprache mit der Konkursverwaltung und der Konkursrichterin sowie mit dem Regierungskommissariat und der Gemeinde Meran getroffen würden.

„Das Land hat die Aufgabe, für die Sicherheit des Werkes beziehungsweise der Bevölkerung zu sorgen“, erklärte Kompatscher.

In den kommenden zwei Monaten wird sich definitiv entscheiden, ob das Siliziumwerk als solches noch eine Zukunft hat. Durch das schrittweise Herunterfahren der Anlagen wird die Produktionsstätte nicht radikal entwertet, Möglichkeiten einer Veräußerung werden noch aufrechterhalten. Das teilweise Herunterfahren der Anlage verringert die Ausgaben für die Sicherheit.

Das Land habe dafür Millionenbeträge bereitgestellt, sagte am Dienstag Landeshauptmann Kompatscher, weshalb es im Konkursverfahren privilegierter Gläubiger sei.

Aus heutiger Sicht sei die Stilllegung des Werkes wahrscheinlicher, erklärte Kompatscher. Die Kosten für das Herunterfahren und die Bonifizierung werden auf zwei Millionen Euro geschätzt. Im Falle der Stilllegung ist die Gemeinde Meran aufgerufen, Vorschläge für eine Wiedergewinnung des Geländes oder für eine neue Nutzung vorzulegen.

Laut Gesetz, präzisierte Kompatscher, muss die Gemeinde für die Bonifizierungskosten aufkommen.

Um über die Zukunftsperspektiven der rund 70 Mitarbeiter von Solland Sillicon zu sprechen, die derzeit in die ordentliche beziehungsweise außerordentliche Lohnausgleichskasse überstellt sind, will sich Arno Kompatscher bereits am Mittwoch mit den Gewerkschaften an einen Tisch setzen.

Das Siliziumwerk in Sinich hatte Ende 2016 Insolvenz angemeldet. Das Landesgericht Bozen hatte in der Folge das Konkursverfahren eingeleitet.

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