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Die Trapp Familie

Lang lang ist’s her…In meiner Kindheit war immer wieder von der singenden Trapp Familie die Rede. Jetzt gibt es einen neuen Film dazu.

von Renate Mumelter

Regisseur Ben Verbong ist mit 66 Jahren auch nicht mehr Jüngste. Die “Trapp Familie – ein Leben für die Musik” heißt sein Neuer. Der Film ist uninteressant.

Schade, denn die Geschichte dieser Trapps hätte ein gewisses Etwas. Nicht umsonst wurde sie mehrmals erfolgreich verfilmt.  Wolfgang Liebeneiner drehte einen der erfolgreichsten Heimatfilme der 1950er Jahre über die Trapps.

Später folgte sogar ein zweiter Teil. In den USA kam 1959 das Trapp-Musical “The Sound of Music”auf die Bühnen, das 1965 von Robert Wise mit Christopher Plummer und Julie Andrews verfilmt wurde. Auch Musical und Film wurden ein Riesenerfolg.  Und 1991 kam in Japan ein 40teilige Animationsfilm-Serie zu den Trapps heraus.

Verbongs Trapp-Film dürfte allerdings ein anderes Schicksal beschieden sein. An der Story liegt’s nicht. Die Zutaten wären erster Güte und kommen aus dem wirklichen Leben: Eine Adelsfamilie mit vielen gesitteten Kindern, die alle gut singen können. Eine Mutter, die zu früh stirbt.

Vater Georg Ludwig Ritter von Trapp, dekorierter Offizier bei der österreichischen Marine, die es nicht mehr gibt. Eine österreichische Bank, die bankrott geht. Nun muss sich Familie Trapp finanziell irgendwie über Wasser halten. Sie versucht’s mit Gesang und es klappt. Hausmusik, Familienmusik, das hatte eine besonderen Stellenwert in diesen Jahren. Weil aber Trapp von den Nazis nichts wissen will, muss er nach dem Anschluss in die USA abhauen. Dort beginnt die eigentliche Karriere des Trapps.

Ben Verbong stellt diese Geschichte in einen aktuellen Rahmen. Das hilft dem Film aber auch nicht auf die Sprünge. Von Anfang an begleitet schwülstige Schmonzettenmusik die glatten Bilder. Weder Unterhaltungswert noch Tiefgang noch Ironie sind zu entdecken. Im Kino hab ich mich immer wieder gefragt, wer diesen Film ansehen soll. Wenige.

Die Trapp-Familie – ein Leben für die Musik (DE/AT 2015), 95 Min., Regie Ben Verbong. Bewertung: Uninteressant

SEHEN SIE SICH DEN TRAILER AN.

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Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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