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„Verschenkte Stimme“


Der EU-Parlamentskandidat für Stati Uniti d’Europa, Graham Watson, unterstreicht die Notwendigkeit eines geeinten souveränen Europas. Warum der Schotte von einer Wahl des Team K abrät.

von Christian Frank

„Hier erschließt sich eine einfache Entscheidung: Entweder man wählt für mehr oder weniger Europa“, postuliert Graham Watson. Der Schotte mit italienischer Staatsbürgerschaft ist bei den EU-Parlamentswahlen Listenführer für Stati Uniti d’Europa im Wahlkreis Nord-Ost. Der bereits von 1994 bis 2005 im EU-Parlament tätige Watson findet klare Worte für sein Anliegen und präsentiert seine Heimat, das Vereinigte Königreich, als abschreckendes Mahnmal.

„Ich sehe in Italien ähnliche Spannungen, wie ich sie im Vereinigten Königreich gesehen habe und welche schlussendlich zum Brexit geführt haben. Mittlerweile finden 70 Prozent, dass diese Entscheidung ein großer Fehler war. Man beachte bloß die horrende Bürokratie“, konstatiert Watson.

Sowohl Watson als auch sein Trentiner Listenkollege Fabio Valcanover sehen angesichts der globalen Verhältnisse die Notwendigkeit eines geeinten Europas dringlicher denn je.
„Europa muss von einer Konföderation zu einer Föderation werden. Weniger Europa bedeutet mehr China und mehr Russland“, prognostiziert Watson und blickt auch besorgt auf die diesjährigen US-Wahlen und einen potenziellen Sieg Donald Trumps.

„Eine Welt mit Trump und Putin ist eine schwierige Welt. Ein weiterer Grund für eine starke, geeinte Souveränität Europas“, so der Schotte.

Für den Listenführer stellt die fehlende Föderalisierung der europäischen Länder eine Verschwendung des Potenzials dar: „Wir sind weniger als acht Prozent der Weltbevölkerung, wir machen 40 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts aus, wir sind ein ökonomischer Gigant, aber ein politischer Zwerg und ein militärischer Wurm.“
Demnach bräuchte es unter anderem eine einheitliche Migrationspolitik, Armee und Verteidigungspolitik.

In diesem Sinne setzen sich Watson und Valcanover für die Abschaffung des Veto-Rechts ein, welches, so Watson, die Mechanismen eines einheitlichen europäischen Geistes blockiert.

Die Herausforderungen eines weitreichenden Konsenses der verschiedenen Länder, welcher einer einheitlichen Souveränität zugrunde liegt, sieht Watson als überwindbar an. Darin bekräftigt ihn die von ihm beobachtete einheitliche Vorgehensweise während der Coronapandemie und auch das konkordante Auftreten im Ukrainekonflikt.

Des Weiteren rät Watson von der Wahl des Team K ab, da diese laut ihm in den geheimen Umfragen unter der Sperrhürde liegen und somit „verschwendete Stimmen“ wären. Bei den Prognosen für seine eigene Liste spricht Watson hingegen von fünf Prozent.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (15)

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  • steve

    Gerade jedem Südtiroler sollte ein vereinigtes Europa am Herzen liegen!

    Gscheider man wählt so eine Partei als einen Dorfmann, der eh praktisch schon drin ist. Im Europaparlament ist es vollkommen egal ob deine Vertretung Südtiroler ist und deine Sprache spricht.
    Wichtig ist deine Werte werden vertreten!

  • andreas

    Die Wirtschaftsleistung der 27 EU Staaten beträgt ca. 14,5 Billionen Euro und macht ca. 14% des BIP weltweit aus und der weltweite Anteil ist seit 1980 konstant am Sinken.
    Seine Empfehlung, Köllensperger nicht zu wählen, macht ihn überaus sympathisch, doch wie um alles in der Welt kommt er dazu, so einen Unsinn zu erzählen, welcher leicht nachzuprüfen ist?

    • artimar

      Watsons negative Wahlempfehlung gilt dann wohl auch für Foppa.
      Und. Die EU sei 2023 noch wirtschaftlicher Gigant, ist mittlerweile auch nur eine Mär. Die EU ist längst im Griff der globaler Player. Da hat Watson recht. Es gilt dem entgegenzusteuern – mit mehr Europa, mit einem Umbau hin zu einer Republik Europa mit starken Regionen,

    • leser

      anderle
      sei einfach dankbar dass du in europa leben darfst auch wenn dein beitrag recht dprftig ist
      wärsd du in afrika auf due welt gekommen dann dürftest du wahrschenlich nur bananenschalen trocknen oder wärsd vielleicht ein europamigeant
      sei einfach froh
      manchmal ist weniger mehr

  • kritiker

    macht ihn sehr unsympatisch

  • pingoballino1955

    Azione heute 4,0% + 0,2
    Andreas,beriuhige dich,sonst fällst du mir noch in Ohnmacht!

    • hermannh

      bongobongo: Azione = Atomkraft, Dein Team Kölle ist eine Ewiggestrige-Partei! Ihr seid gegen Elektromobilität und für fossile bzw. atomare Treibstoffe, die Anwohner der Brennerautobahn werden es Euch danken. 🙁

      Für Azione und somit Team Kölle ist eine Energiequelle nur gut, wen sie stinkt oder strahlt, eine typische Altherrenpartei 🙁 Eine Einstellung wie aus den 60iger Jahren, Fortschritt schaut anders aus.

  • andreas69

    Diese geheime Umfragen sind so geheim, dass nur Watson davon weiss. Ich hingegen habe bis vor kurzem noch nie von einem Herrn Watson gehört. Und jetzt soll ich ihn wählen? Diese Leute sind mehr als anmaßend!

  • ummagumma

    Die SVP Fraktion wieder einmal beim Gift und Galle spucken. Unser ( Parade -Nichtmitglied ) an erster Stelle 🙂

  • besserwisser

    dem dorfmann wirds wurscht sein, er kommt auf der liste der bungabunga partei sowieso rein, auch ohne meine stimme.
    das problem wird eher die partei der zuhausebleibenden sein. sie fühlen sich einfach so oder anders nicht vertreten und bevorzugen es den herzjesusonntag zu geniessen…

  • leser

    in erster linie handelt es sich auch bei diesem herrn um einen sesselkleber der wohl kaum in der lage ist 7000 netto aus eigener kraft zu erwirtschaften
    damit passt er recht gut zu den anderen

  • romy1988

    Netter Schotte! Kann mich seiner Meinung nur anschließen, es gibt weit fähigere Politiker für Brüssel als Köllensberger.

    • leser

      romy
      naja
      wenn man sich die fakten vor augen hält dass gute 10% der gewähkten volksvertreter in brüssel rechtsmässig verurteilt sind
      dann ist es auch nicht sonderlich schwer aks fähiger politiker dazustehen
      da macht sogar ein köllensberger eine recht gute figur
      obwohl er mittlerweile der gleiche sesselkleber wie ein dorfmann undc co geworden ist
      aber bei denen weiss man es ja

  • andreas1234567

    Hallo zum Mittag,

    komplett lächerlich und geistig unterirdisch, insbesondere die Kritik am Mitbewerber um die Wahlstimmen. Was ist denn das bitte für ein demokratisches Selbstverständnis die Wähler einer Partei zu Politidioten zu erklären weil diese Partei sowieso nicht genug Stimmen für einen Parlamentssitz bekommt? Kennt der schon das Wahlergebnis? Das ist grosskotziges EU-Denken und ich hoffe sehr dieser Neufeudalismus aus Brüssel und Strassburg bekommt Sonntag gewaltig einen vor den Bug.

    Und was fällt dem Kerl eigentlich ein ein zentralistisches Europa über den Klee zu loben, ein Zentraleuropa in der eine gewisse Ursula von der Leyen mal eben per SMS für 38 Milliarden Euro lebensrettende Impfstoffe bei ihrem Pfizer-Kumpel bestellt hat und leider gerade keine Zeit hat das irgendwie offenzulegen.Und das in einem Europa wo praktisch schon eine Zehnerpackung Kugelschreiber europaweit ausgeschrieben werden muss und das für Jahre dokumentiert und aufbewahrt.
    Wär schon lustig wenn Ursula gemeinsame Verteilungspolitik per SMS macht. Hallo Rheinmetall, ich bestell mal 50 grosse Panzer, 100 kleine Panzer, so 100000 MG mit Munition und für den Rest der 500 Milliarden noch Atombomben, das alles in Sonderlack blau mit gelbe Sternchen.

    Auf Wiedersehen bei der Europawahl, ich würde den weltfremden Schotten und seine Truppe nicht wählen, der kriegt eh nicht genug Stimmen beisammen als offensichtlicher Fanboy von ausgeuferter EU-Bürokratenmonarchie

  • dn

    Herz-Jesu-Sonntag. Da hab ich Besseres zu tun. Wie heißt die Dame, die sie eingebuchtet haben?

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