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Gesunder Boden

Auch in Südtirol ist ein Grundstein für einen konkreten Bodenschutz gelegt. An der Freien Universität Bozen unterzeichneten vergangene Woche einige der wichtigsten Akteure des Agrarsektors das Manifest für die EU-Bodenmission, das 2023 von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen wurde.

„Mit der Unterzeichnung bekunden alle lokalen Akteure ihr Engagement, zum Schutz und zur Wiederherstellung der Bodengesundheit sowie zur Bewusstseinsbildung für die Bedeutung von Böden beizutragen “, erklärt Tanja Mimmo.

Die Unterzeichnung des Manifests zur EU-Bodenmission fand im Rahmen einer Tagung zum Schutz der Bodengesundheit statt, der von Prof.in Tanja Mimmo, Bodenchemikerin an der Fakultät für Agrar-, Umwelt- und Lebensmittelwissenschaften, organisiert wurde.

Folgende lokale Akteure haben sich zusammengeschlossen, das Manifest unterzeichnet und sich damit aktiv für die europäische Bodengesundheit eingesetzt: VOG, VIP, Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau, Südtiroler Apfelkonsortium, Südtiroler Bauernbund, Bioland Südtirol, Arbeitsgemeinschaft für die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise, Eurac Research, Versuchszentrum Laimburg, Abteilung Landwirtschaft der Autonomen Provinz Bozen, Egma Obstversteigerung GmbH, Landwirte und Farmfluencers.

Foto: unibz

In Rahmen der Veranstaltung wurden den Unterzeichnern auch zwei wichtige von Horizon Europe finanzierte EU-Projekte im Bereich der Bodengesundheit vorgestellt: ECHO, das von der Freien Universität Bozen koordiniert wird, sowie  HuMUS, zu dem unibz als Partner beiträgt.

Beide Projekte sind ein wichtiger Teil der EU-Strategie Mission Soil.

„Das Manifest ist ein konkreter und greifbarer Aufruf zum Schutz der Gesundheit unserer wertvollen Böden“, sagte Prof.in Tanja Mimmo. „Es soll Wissen, Innovation und Investitionen auf lokaler Ebene fördern und das Bewusstsein und das Engagement für den Schutz unserer Böden stärken. Die Unterzeichner erhalten Zugang zu den neuesten Forschungsergebnissen und haben die Möglichkeit, an Veranstaltungen zum Austausch bewährter Praktiken zum Bodenschutz teilzunehmen.“

Der Boden ist eine lebenswichtige, nicht erneuerbare, aber oft vernachlässigte Ressource, die die Grundlage für die menschliche Ernährung und viele Ökosysteme bildet.

Ein zunehmender Anteil der Böden in Europa sind nicht gesund, was schwerwiegende Folgen wie Ernteausfälle, erhöhte Treibhausgasemissionen und eine Verringerung der Biodiversität hat. Gesunde und widerstandsfähige Bodenökosysteme gehören zu den umwelt- und agrarpolitischen Zielen der Europäischen Union.

In Südtirol gibt es derzeit keine systematische Kartierung der Eigenschaften und des Zustands der lokalen Böden.

Das Projekt ECHO unterstützt die Mission Boden bei der Erstellung eines solchen Monitorings von Daten. Es werden verschiedene Böden, auch über landwirtschaftliche Flächen hinaus, analysiert – in Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessensgruppen und Bürger:innen, die die wissenschaftliche Forschung unterstützen möchten.

„Die Unterzeichnung des Manifests auf dem Campus in Bozen war nur der Anfang einer Reise hin zu einem bewussteren und nachhaltigeren Umgang mit unserer Umwelt, bei dem der Boden im Mittelpunkt steht“, schloss Tanja Mimmo.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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