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Der leere See

Der Reschensee (Foto: lpa/Andrea Pozza)

Die Aufschüttung längs des Reschensees, für die Verlegung der Straße aus Sicherheitsgründen, läuft auf Hochtouren. Sie ist bald beendet. Am 25. Mai ist die Baustelle im See für Interessierte geöffnet.

Um der Gefahr von Steinschlag, Lawinen und Muren auszuweichen, werden im Auftrag des Landes längs des Rechensees bei Graun Straße und Radweg um 70 Meter Richtung Stausee verlegt. Dafür wird zurzeit eine Dammschüttung von rund 2,58 Millionen Kubikmeter errichtet. Das notwendige Material dafür wird dem Stausee entnommen.

Ein Teil der Arbeiten wurde bereits 2023 erledigt. Bis Juni sollen die zweiten Aufschüttungsarbeiten beendet sein. Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider zeigt sich mit dem Baufortschritt und dem Eingriff zufrieden: „Die Arbeiten sind für die Erreichbarkeit für das gesamte Vinschgau wichtig, denn sie bringen mehr Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer. Zudem wird der Ort noch attraktiver.“

Maschinen im See im Einsatz

Um das Material aus dem See zu entnehmen, fachgerecht einzubauen und zu verdichten, sind die Unternehmen der Bietergemeinschaft Mair Josef, Marx, Brunner & Leiter, Erdbau, Hofer Tiefbau, Karl Wieser mit großen Baumaschinen im Dauereinsatz. Für den Materialtransport sind rund 12 Greifbagger, 48 Muldenkipper (Dumper), vier Schubraupen, drei Laderaupen und fünf Walzen sowie eine mobile Brechanlage im Einsatz.

Ein so großer Maschineneinsatz erfordert eine gut durchdachte Baulogistik. Täglich wurden mehr als 35.000 Kubikmeter Material eingebaut.

Foto: lpa/Andrea Pozza

Fischrampe als Ausgleich für die Eingriffe im See

„Als Ausgleich für den Eingriff im Seebereich und die Beeinträchtigung der Fischerei aufgrund der Seeabsenkung wird am Rojenbach eine Fischrampe gebaut, damit Fische vom See in den Rojenbach gelangen können“, berichtet der Direktor vom Amt für Straßenbau West Johannes Strimmer.

Seeforellen und andere Fische könnten so den Rojenbach als Laichplatz nutzen. Die Arbeiten werden gemeinsam mit dem Landesamt für Wildbachverbauung gemacht.

In die Ausgleichsmaßnahme werden 410.000 Euro investiert.

Arbeiten enden termingerecht – Baulos 2 ab 2025

„Bis Ende dieser Woche werden insgesamt 2,2 Millionen Kubikmeter Material eingebaut sein. Alle Bauarbeiten für die Aufschüttung werden trotz der ungünstigen Wetterlage termingerecht innerhalb Mai fertig sein. Dann wird mit dem Einbau des Materials für den neuen Straßenkörper begonnen“, berichtet Bauleiter Fabio De Polo, Direktor des Funktionsbereichs Wildbachverbauung in der Agentur für Bevölkerungsschutz.

2025 soll dann das zweite Baulos des Vorhabens in Angriff genommen werden.

Es ist zurzeit in Planung und beinhaltet den Bau der neuen Straße und des neuen Radweges, um den Verkehr auf die neue Trasse zu verlegen. Das zweite Baulos wird über den Fonds für Entwicklung und Kohäsion FSC finanziert. Zusätzliche Schutzbauten wie Dämme und der Rückbau der bestehenden Straßengalerien sind im zweiten Baulos vorgesehen.

Tag der offenen Baustelle am 25. Mai

Am Samstag, 25. Mai 2024, wird, wie im Vorjahr, ein Tag der offenen Baustelle stattfinden.

Dabei können sich Interessierte von 11 Uhr bis 17 Uhr vor Ort ein Bild von den bewegten Materialmengen machen und haben die Möglichkeit, die riesigen Maschinen zu erleben und einzusteigen. Interessant zu sehen ist auch der zurzeit fast völlig leere Reschensee.  Anfang Juni wird wieder Wasser angestaut. Der Seepegel wird wieder ansteigen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (5)

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  • hermannh

    Bongobongo: auch hier darfst Du die Landesregierung loben 🙂

    Für uns Vingscher doch eine tolle Sache

    • morgenstern

      @hermannh
      Was gibt’s da zu loben, ist ja unser aller Steuergeld. Der Vinschgau, seit eh und jäh das Stiefkind des Landes und das beste Beispiel dafür sind die teilweise miserablen Straßen besonders in den Seitentälern.

      • hermannh

        Morgen: alles sind unsere Steuergelder, auch mit denen die Seitenteilen instandgehalten werden.

        Gegenüber Belluno, Trient und Nordtirol schauts bei uns eindeutig besser aus. Auch in der Schweiz (zumindest Richtung Ofenpass – da gibt mir Bongobongo sicher recht – ) schauts schlechter aus als bei uns. Natürlich zum Meckern werden wir immer was finden, gerade jetzt wo die Winterschäden behoben werden. Wir Vinschger haben zur Zeit 3 Großbaustellen:(eben Reschen) und Kastelbell/Latschander, sowie die gesamte Zugstrecke…. Also Stiefkinder sind wir nicht….

        • pingoballino1955

          Hermann stimmt: von Glurns bis zur Schweizergrenze sieht die Strasse MISERABEL aus ein Flickwerk ohne Ende.Ab Schweizerseite bis Zernez perfekt.Scheinst wohl schon lange nicht mehr in der Gegend gewesen zu sein! Nochwas: wenn die Schweizer was an den Strassen machen,dann ordentlich,nicht wie bei uns ,ein bisschen Teer Aufklatsch,wenig draufteeren und alle Jahre wieder neue Arbeit!

        • pingoballino1955

          Hermann, furbo,es geht nicht um Winterschäden von Glurns nach Taufers bis zur Grenze,sondern um Dauerschäden und nur teilweise reparierter Strasse Sommer,wie Winter!

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