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Das Projekt Jagdhausalm

SBB-Bezirksleiter Walter Hintner, Mag.a Anja Tautschnig, Grundbuchexperte Bruno Gius, Obmann der Agrargemeinschaft Andreas Eppacher, DI Theresa Spörr und Ing. Gottfried Erler sowie die Ausschussmitglieder Anton Mittermair und Paul Eder (stehend).

Die Almen in Österreich an die Höfe in Südtirol zu binden, ist ein Projekt, das der Bauernbund-Bezirk Pustertal schon seit einiger Zeit mit den zuständigen Grundbuchsämtern in Südtirol und Tirol voranzutreiben versucht. Nun ist man einer Lösung einen großen Schritt nähergekommen.

Die Jagdhausalpe hinter dem Klamml-Jöchl in der Gemeinde St. Jakob in Defreggen ist im Eigentum von fünfzehn Pusterer Bauern. Dass ihre Höfe und die Alm durch eine Staatsgrenze getrennt sind, ist rechtlich nicht immer ganz unproblematisch und führt zu einigen Schwierigkeiten.

Auf Initiative des Bauernbund-Bezirks Pustertal und mit Unterstützung des ehemaligen Amtsdirektors Bruno Gius trafen sich kürzlich einige Mitglieder der Agrargemeinschaft Jagdhausalm mit drei Sachverständigen der Agrarbehörde des Landes Tirol. Dabei wurde ein altes ungelöstes Problem der Agrargemeinschaft besprochen und entscheidend einer Lösung nähergebracht.

Die bisher getrennt von den Miteigentumsanteilen an der Gemeinschaft eingetragenen Exklusivrechte an den Almhütten auf der Jagdhausalm sollen nach dem Willen der großen Mehrheit der Mitglieder mit den sogenannten „Gräsern“ (Anteilen an der Gemeinschaft) grundbücherlich verbunden werden.

Damit wären sie nicht mehr frei veräußerlich, so wie es bisher der Fall war, sondern könnten nur noch zusammen mit den Miteigentumsanteilen verkauft werden. Damit bleiben sie der Landwirtschaft erhalten. Für dieses Anliegen macht sich nicht nur der Südtiroler Bauernbund stark, sondern auch die Agrarbehörde des Landes Tirol.

Ein weiteres wichtiges Anliegen ist, die Jagdhauser „Gräser“, die im Tiroler Grundbuch nach Anteilen zu Gunsten der Höfe und nicht auf den Namen der Eigentümer eingetragen sind, auch im Südtiroler Grundbuch in den Einlagen der Stammsitzliegenschaften ersichtlich zu machen. Auch hier konnte aufgrund eines Präzedenzfalles ein Lösungsansatz gefunden werden.

„Wir sind überzeugt, dass das Projekt erfolgreich abgeschlossen werden kann. Dann wäre nicht nur den Pustertaler Bauern mit Almen in Nord- bzw. Osttirol geholfen, sondern allen Südtiroler Bauern mit Eigentumsrechten jenseits der Staatsgrenze“, sagte der Bezirksleiter Walter Hintner.

Lob gab es für den ehemaligen Amtsdirektor Bruno Gius. „Mit Bruno Gius haben wir eine Person an unserer Seite, die dank fachlicher Kompetenz und den Kontakten zu den Kollegen in Tirol das Projekt intensiv voranbringen kann.“

Das Projekt Jagdhausalm sei ein gutes Beispiel dafür, wie erfolgversprechend eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit sein kann, wenn alle Betroffenen an einem Strang ziehen.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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