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„Wir brauchen eine starke Partei“

LH Arno Kompatscher

Im Interview mit TAGESZEITUNG Online erklärt Arno Kompatscher, warum er sich nicht um das Amt des SVP-Obmannes bewirbt.

TAGESZEITUNG Online: Herr Landeshauptmann, warum der Rückzieher?

Arno Kompatscher: Ich habe von Beginn an gesagt: Wenn es sein muss, dann mache ich den Übergangsobmann. Zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass auch Dieter Steger mit dem Gedanken spielt, für das Amt des Obmannes zu kandidieren.

In den Medien wird eifrig darüber diskutiert, wer denn von ihnen beiden der erste war, der seine Kandidaturbereitschaft angemeldet hat …

Ich hatte heute (Samstag, Anm. d. R.) vor der Sitzung der Bezirksobleute ein Gespräch mit Dieter Steger. Dabei haben wir auch über diesen Punkt gesprochen. Steger hat mir bestätigt, er habe gemeint, dass ich wisse, dass er mit dem Gedanken spielt zu kandidieren. Das war aber nicht der Fall. Und genau deshalb habe ich, als seine Kandidaturabsicht kundgetan hat, sofort gesagt: Er ist ein guter Kandidat.

Sie wollten nicht Obmann werden, um sich abzusichern, dass die Partei nicht gegen Sie als LH arbeitet?

Absolut nicht! Ich war immer ein Verfechter der Trennung der Ämter des Landeshauptmannes und des Obmannes. Und ich will ganz offen sein: Seit Philipp (Achammer) erklärt hat, dass er nicht mehr Obmann sein wolle, ist in der Partei ein bisschen die Luft draußen. Das ist ganz normal und auch kein Vorwurf an Philipp, im Gegenteil. Vor diesem Hintergrund habe ich dann gesagt: Ich will diesen Zustand nicht, wenn sich wirklich niemand findet, bin ich bereit, übergangsmäßig den Obmann zu machen. Mein Beweggrund war also der, dass ich mir Sorgen um die Partei gemacht habe.

Was haben Sie und Dieter Steger am Samstagvormittag besprochen?

Ich habe zu ihm gesagt: Dieter, mir ist eines wichtig. Bist du bereit und hast du die Zeit, dich richtig hineinzuknien? Im Hinblick auf die Gemeinderatswahlen müssen wir wieder eine Sammelpartei werden, wir müssen die Partei aufmachen, wir müssen junge Leute reinlassen. Steger hat gesagt, er sieht das genauso wie ich. Deswegen braucht es mich nicht mehr als Übergangsobmann. Wir haben mit Dieter Steger einen starken Kandidaten. Vielleicht kommt ja noch jemand dazu.

Steger hat seinerseits erklärt, er würde Sie, falls er Obmann wird, voll unterstützen …

Ich habe es bereits erwähnt: Wir brauchen eine starke Partei, denn wenn in der Partei die Luft draußen ist, dann wirkt sich dies auch auf die Arbeit der SVP-Fraktion im Landtag aus. Das wollen wir nicht.

Interview: Artur Oberhofer

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