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Sicherheits-Boom

Ein allseits gelobter Quästor, eine Jugend-Schlägerei und 82 neue Carabinieri. In Bozen dreht sich derzeit alles um die öffentliche Sicherheit.

von Thomas Vikoler

Vielleicht ist etwas dran an der Aussage von Sicherheits-Landesrätin Ulli Mair am Freitag am Rande der Vereidigung von 82 neuen Carabinieri in der Landeszentrale in der Bozner Drususallee: Dass Südtirol seit einer Woche mit Paolo Sartori einen neuen, hyperaktiven Quästor hat, sei „kein Zufall“.

Auf jedem Fall dreht sich in Bozen derzeit alles um die öffentliche Sicherheit. Seit dieser Woche sind auf den Straßen der Landeshauptstadt 15 Soldaten der Tridentina-Brigade im Rahmen des Programms „strade sicure“ im Einsatz, täglich vermeldet die Quästur Ausweisungen von straffälligen Ausländern, am Freitag waren es sieben. Außerdem wird berichtet, dass die Polizei am Mittwochnachmittag bei einer Massenschlägerei in der Sienastraße mit der Beteiligung von rund 20 Jugendlichen eingegriffen und dabei Schlimmeres verhindert hat. Ein 16-Jähriger sei von einer Jugendbande, bestehend aus Gleichaltrigen und Volljährigen, nach der Schule abgepasst und verletzt worden. Zwei Messer und ein Schraubenzieher seien sichergestellt und insgesamt elf Beteiligte identifiziert worden, einige davon bereits polizeibekannt.

Das ist längst nicht alles: Die Stadtpolizei meldet die Schließung eines Lebensmittelgeschäfts, einer Vermittlungsagentur und einer Ferienwohnung mit Strafen in Höhe von rund 6.000 Euro wegen Verstößen gegen Verwaltungs- und Handelsgesetze.

Die Carabinieri, durch die täglichen Kommuniqués aus der Quästur etwas in den Schatten gestellt, berichteten am Freitag von einer „intensiven“ Woche im Kampf gegen die Kriminalität, u.a. mit der Präsenz von Beamten in den SASA-Linien 3, 5, 6, 8, 9, 10A, 10B, 110 und 111.

Der Star ist derzeit aber Quästor Sartori, der am gestrigen Freitag Besuch von Landesrätin Mair erhielt. Sie bezeichnete den gebürtigen Trentiner als den „richtigen Mann zur richtigen Zeit“. „Es vergeht kein Tag, an dem die öffentliche Sicherheit in unserem Land nicht zur medialen und politischen Debatte steht. Die Problematik mit Gewalt im öffentlichen Raum und mit gewaltbereiten Banden ist heute nicht mehr länger zu relativieren und es sind konkrete Handlungen notwendig“, so Mair.

Lob für den neuen Quästor gab es auch von Landeshauptmann Arno Kompatscher in seiner Rede bei der Vereidigung der 82 neuen Carabinieri. 30 zusätzliche Streifen würden dadurch landesweit aufgeboten, heißt es.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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  • artimar

    Mal schauen, OB und WIE LH Kompatscher, LR Mair nun den Glücksfall (auf Zeit) des „allseits gelobten Quästor“ nutzen, um auch institutionell das autonomes Land Südtirol sicherer zu machen und um nach Subsidiärprinzip eine ordnungs- und sicherheitspolitische Rolle einzunehmen, z.B. angefangen von gemeinsamer Zusammenarbeit, Koordination, Evaluation, Sprachkurse, Gewaltprävention … bis hin zu einer Landespolizei.

    • criticus

      Bitte keine Landespolizei, wir haben schon Carabinieri, Polizei, Finanzpolizei, Gemeindepolizei sowie Förster (Coronajäger werden sie auch genannt) und alle arbeiten kaum zusammen. Und bei den Förstern ist es ja so, dass der „Schwammlsammler“ deftig bestraft wird und die „Großkopfeten“ können im Wald ein Saustall hinterlassen. Deren Anklage verschwindet anscheinend immer wieder im Papierstapel nach unten und gelangt somit nie nach oben. In den anderen Provinzen haben Förster Carabinieristatus, da werden nicht leicht Hühneraugen zugedrückt.

  • robby

    Das alles verstehe ich nicht. Wir haben in Südtirol doch kein Sicherheitsproblem, oder?

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