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„Bis der Volkszorn sich legt“

Der Umweltring Pustertal hat gemeinsam mit dem Dachverband für Natur- und Umweltschutz einen Einwand gegen die Bauleitplanänderung für den geplanten Monster-Kreisverkehr bei Olang eingebracht.

Mit einer Reihe von Begründungen werden Gemeinde und Landesregierung aufgefordert, vom geplanten Doppelstockkreisverkehr Abstand zu nehmen.

„Zu Beginn einer jeden Legislaturperiode werden unliebsame oder kritische Projekte von der Landesregierung besonders rasch vorangetrieben.“ weiß der Präsident des Dachverbandes Josef Oberhofer zu berichten.

Diese Vorgehensweise habe Tradition, denn bis zu den nächsten Wahlen in fünf Jahren werde sich der Volkszorn schon wieder gelegt haben.

Umweltring und Dachverband haben eine ganze Reihe von Argumenten gegen die Ausweisung aufgelistet, in erster Linie wird der von der Landesregierung vorgebrachte Sicherheitsaspekt stark bezweifelt.

Es handle sich laut Landesregierung um einen gefährlichen Kreuzungspunkt, der entschärft werden müsse. Die Umweltschützer bemängeln die fehlende Datenlage dazu und falls es wirklich so sei, würde auch ein einfacher Kreisverkehr die Sicherheit erhöhen.

Abgesehen von den ungleich höheren Kosten für den Monster-Kreisverkehr, verbraucht und versiegelt die angestrebte Lösung auch wesentlich mehr Boden, so heißt es in einer Aussendung der beiden Umweltverbände. Bodenversiegelung sei mittlerweile eines der größten Umweltprobleme, weil lebender und CO2-speichernder Boden zerstört wird. Bodenversiegelung soll laut Klimaplan 2040 und laut geltendem Raumordnungsgesetz drastisch reduziert werden.

Neben den fachlichen Argumenten gegen den geplanten Kreisverkehr appellieren die Umweltschützer auch an die Landesregierung, ihre Verantwortung in Bezug auf eine enkeltaugliche Klimapolitik wahr zu nehmen und den massiven Ausbau der Pustertaler Straße zu stoppen.

„Denn wer Straßen baut, wird Verkehr ernten.“ warnt Hanspeter Staffler, Geschäftsführer des Dachverbandes. „Und wir alle wissen, dass der Verkehr in den nächsten Jahren drastisch zu reduzieren sein wird, daher sind Straßenbauten kontraproduktiv.“ fügt er hinzu.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (2)

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  • hermannh

    das Thema hat mir mal schon. Um ständig alte Pressemitteilungen zu senden, braucht es doch keinen Direktor.

    Da gehören die Landesbeiträge zusammengestrichen, Politik und Verbände gehören entgültig getrennt. Verbände sollten keine Versorgungsposten für unfähige Politiker sein.

  • ultnerbaer

    „Wer Strassen baut erntet Verkehr“ muss im Pustertal wohl eher „Wer Betten baut erntet Verkehr“ heissen. Darum sollte die Pustertaler Strasse einen sicheren und flüssigen Verkehr gewährleisten. Und dieses „Monsterprojekt“ würde dies sicherlich besser tun als ein normaler Kreisverkehr geschweige denn die aktuelle Situation. Und wer sehen will, was da geplant ist, braucht sich nur die neue Gadertaler Einfahrt anschauen. Genau das soll auch in Olang entstehen. und dort funktioniert es blendend (im Vergleich zu vorher) und ist nach abgeschlossener Bauphase auch kein Monsterbau mehr der die Umwelt verschandelt.
    Wenn das Pustertal weniger Verkehr will müssen die Hotelbetten und der Kronplatz zurückgebaut werden. Aber das will doch keiner wirklich, oder?

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