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„Rodungen sind inakzeptabel“

Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz macht auf zwei neue Schilift-Projekte aufmerksam. Es handelt sich um den Franzin-Lift im Skigebiet „Carezza“ Welschnofen und den Lift La Crusc 1 im Skigebiet La Crusc – Santa Croce/Abtei. Er kritisiert die geplanten Waldrodungen sowie die Gefährdung von Feuchtgebieten.

Beide Skigebiete Carezza und La Crusc-Santa Croce wollen mit den Projekten Franzin-Lift im Skigebiet „Carezza“, bzw. La Crusc 1 im Skigebiet La Crusc – Santa Croce bestehende Lifte durch Größere ersetzen.

Bei diesem Austausch setzen beide Projekte auf einen veränderten Trassenverlauf und nehmen damit in Kauf, dass insgesamt fast drei Hektar Wald gerodet werden müssen. Zudem werden in beiden Projekten lokale Feuchtgebiete bedroht Daher schlägt der Dachverband den Projektträgern vor, unbedingt eine ökologische Baubegleitung zu engagieren, um kritische Situationen in der Bauphase zu vermeiden.

Gemeinsam haben die Projekte auch, dass die Umweltvorstudien gut lesbar sind und damit prinzipiell eine Beteiligung der Öffentlichkeit ermöglichen würden. „Aber“, betont Josef Oberhofer, Präsident des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz „ich bezweifle, dass viele Südtiroler regelmäßig die Veröffentlichungen auf der Webpage der Landesagentur für Umwelt- und Klimaschutz besuchen, um sich über die laufenden Projekte zu informieren. Ich wünsche mir, dass die Verantwortlichen solche Projekte in den öffentlichen Medien frühzeitig und ehrlich darstellen.“

Hanspeter Staffler, Geschäftsführer des Dachverbandes, ergänzt: „Für die Erneuerung von Liftanlagen auf bestehenden Trassen haben wir Verständnis, Rodungen von Wald oder Zerstörung von Feuchtlebensräumen hingegen sind inakzeptabel.” Wir erwarten uns, dass bei solchen Projekten weder Wald noch schützenwerte Lebensräume zu Schaden kommen und dass für jeden Eingriff in die Natur echte Ausgleichsmaßnahmen finanziert werden.

Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz fordert daher die Projektträger Seggiovia Santa Croce SPA und Latemar Karersee GmbH auf, die Bürger*innen der betroffenen Gemeinden frühzeitig und transparent über die Lift-Projekte zu informieren. An die Landesregierung geht die Forderung, Wälder, Feuchtlebensräume und seltene Lebensräume kompromisslos zu schützen und bei jedwedem Projekt, welches Natur und Landschaft beeinträchtigt, echte Renaturierungen von den Projektträgern einzufordern.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (18)

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  • treter

    Ich stehe voll hinter den Forderungen des Dachverbandes was die Ablehnung dieser zwei geplanten Liftprojekte auf neuen Trassen anbelangt. Nur versteh ich die Aussage des neuen Geschäftsführers des Verbandes Hanspeter Staffler nicht wenn er sagt: „Wir erwarten uns, dass bei solchen Projekten weder Wald noch schützenwerte Lebensräume zu Schaden kommen und dass für jeden Eingriff in die Natur echte Ausgleichsmaßnahmen finanziert werden“.
    Anstatt rigoros und kompromisslos gegen Zerstörung von Natur vorzugehen stellt er wieder mögliche Ausgleichsmassnahmen in den Raum, die den Eingriff eventuell entschuldigen könnten!
    Ich sage hingegen dass das nur billiges Greenwashing ist und somit den Projektbetreibern ermöglicht wird, durch die Hintertür trotzdem Natur zu zerstören!
    Dieselbe Position nimmt Staffler übrigens auch beim stark bedrohten Brixner Auwald ein. In seiner Tätigkeit als grüner Landtagsabgeordneter hat er auch immer nur auf die dafür vorgesehenen Ausgleichsmassnahmen verwiesen (Erweiterung der Millander Au in eine Bauschutt- bzw. Mülldeponie mit Altölvorkommen).
    Für den echten Schutz des Auwaldes ist Hanspeter Staffler leider nie eingetreten…..
    NB. Der zwei Hektar große Wald in der Brixner Industriezone soll einem 3D-BETON Drucker Gebäude der Firma PROGRESS weichen!!

  • hallihallo

    südtirol hat ein fläche von 740.000 ha. , davon sind 372.000 ha Wald oder bewaldete fläche, also 50%.
    wie lächerlich ist es jetzt, wenn der dachverband sich wegen fast 3 ha wald aufregt?? nur zur erinnerung : vaia hat 6.000 ha wald in südtirol zerstört.
    außerdem werden die alten lifttrassen wahrscheinlich wieder aufgeforstet.
    merkwürdigerweise befinden sich immer genau schützenswerte feuchtgebiete , wo man etwas plant ( wobei ein in der luft hängendes seil wohl kaum ein feuchgebiet zerstört). um welches auf der welt sehr selten blume oder gras handelt es sich diesmal? oder wurde hier nur die standart-pressemitteilung benutzt?

    • treter

      @hallihallo
      Wenn man ihren Kommentar liest dann denkt wahrscheinlich jeder dass auch sie zu den Freunden der „Betonierer“ gehören!
      Leider ist diese Lobby immer noch sehr stark vertreten in der Politik bzw. in der neuen Landesregierung beispielsweise mit dem ex Brixner Bürgermeister Peter Brunner als Urbanistik Landesrat.
      NB. Am Karerpass wütete 2018 der Sturm Vaia besonders stark! Daher ist jeder gefällte Baum dort oben ein schmerzhafter Verlust!!

    • jorge

      @hallihallo, hey Flächenverbraucher!
      Du scheinst wohl nie genug zu bekommen und immer nur jene im Vordergrund zu sehen undzu unterstützen, die versuchen immer noch mehr und mehr zu haben und auf Kosten der übrigen Lebewelt sich zu bereichern.
      Wir gaben genug Lifttrassen und genug Aufstiegshilfen. Mehr Schifahrer kommen ja doch nicht und länger wird die Schi/Schneesaison deswegen auch nicht halten; im Gegenteil! Und wer wird erster in der Biosukzession dann glauben müssen, wenn es darauf ankommt? Du als Mensch hältst am wenigsten aus und verschwindest am ehesten auf dem Erdboden, wenn es knapp wird. Merk dir das, du Beklatscher des Verschwindens der Naturressourcen.

      • hallihallo

        treter und jorge, haltet mal die luft an, sonst verbraucht ihr sauerstoff 🙂
        wäre interessant zu wissen, wir ihr den tag so verlebt. ich hoffe ihr verbraucht keine resourcen auf dem weg zur arbeit und bei der arbeit. und schon gar nicht in der freizeit. und jorge , auch wenn ihr hundertmal sagt , daß das skifahren keine zukunft hat: heuer gibt es eine neue rekordsaison!

        • jorge

          Hellseher „hallihallo“. Jedes Jahr gab es laut euch Rekorde. Und doch waren es am Ende laut Statistik insgesamt nicht mehr. Die Feststellung liegt in der der Betrachtungsweise: An einzelnen Standorten kann es ja mehr geben, dafür werden anderswo wieder weniger oder bestimmte Betriebe geben ganz auf. Ihr seht vor lauter Bäumen meist den Wald nicht mehr und betrachtet alles gemäß euren Umsatzes an Menschen und Material, ob dabei aber die Grundlagen für das vielfältige Leben an Fauna und Flora ständig reduziert werden, dafür seid ihr blind.
          Euch wenigen total auf Gewinn ausgerichteten Materialisten mag es kurzfristig ja nützen, irgendwann und irgendwen erwischt es dann aber doch immer wieder eiskalt.

  • nobodyistperfect

    Die Grünen sind nicht nur in Deutschland zur Lachnummer geworden, seit sie von der Bewegung zur Partei wurden, unterscheiden sie sich kaum von den anderen.

  • paul1

    In den Dachverband für Natur- und Umweltschutz gehört eine NEUTRALE PERSON die von Fall zu Fall entscheiden soll, und nicht ein längjähriger „Grüner“ die von vorherein alles ablehnen was gebaut wird!!!

    • hermannh

      Paul: genau, und inkompetent ist der Staffler auch noch. Aber nach den beiden Pressemitteilungen wird er jetzt wieder in den Schlafmodus umschalten.

      • jorge

        Völlig inkompetent in diesen Dingen scheinst schon du selbst zu sein, „hermannh“, wenn du so etwas von Herrn Staffler behauptest. Schließlich war Hansjörg auch Forstbeamter und universitär Ausgebildeter in Forstwirtschaft, sodass er sich in dieser Materie reichlich Grundlagen angeeignet hat.

        • hermannh

          Jorge: der Staffler ist bereits als Landesangestellter gescheitert, überfordert in allen Bereichen.

          Typische grüne Beamtenkarriere, ein Theoretiker der nur Papierkram produziert 🙁 Er wird trotz Studium nicht einen Äpfelbaum von einer Fichte unterscheiden können 🙁

    • jorge

      @paul1
      Du täuschst dich gewaltig. Hanspeter Staffler ist kein langjähriger „Grüner“. Er war viele Jahre in der Landesverwaltung tätig und einige Zeit auch Amtsdirektor und Generaldirektor des Landesdirektor. Erst die letzten 5 Jahre war er Landtagsabgeordneter der Grünen. Du meinst wohl, alle Landesverwalter seien „Grüne“?
      Recherchiere besser, bevor du solch falsche Zuordnungen triffst oder solche Lügen verbreitest.

  • robby

    Unbestritten ist es als Dachverband für Natur- und Umweltschutz aber nicht unbedingt der richtige Weg, gleich schon auf Ausgleichsmaßnahmen hinzuweisen.

    • treter

      @robby
      Wie recht Sie haben! Denn damit gibt man den Projektbetreibern schon gleich einen Freibrief für ihr Vorhaben unberührte Natur für ihr Bauvorhaben zerstören zu dürfen…..
      Und genau so ist es auch beim Brixner Auwald gelaufen. Die Firma Progress ist 2019 direkt an die Umweltgruppe Eisacktal herangetreten und hat den Vorstandsmitgliedern alsgleich die Ausgleichsmassnahmen für die Waldrodung schmackhaft gemacht. Gleichzeitig wurde diesen Herren aber auch ein Presse-Maulkorb verpasst und an welchen sich diese auch rigoros gehalten haben! Gottseidank haben aber nicht alle „Verhandlungs“-Teilnehmer dicht gehalten und somit einige Umwelt-Aktivisten auf den Plan gebracht! Ansonsten würde es den Brixner Auwald wahrscheinlich gar nicht mehr geben….
      Besonders kurios war die ganze Sache auch dadurch, dass man dieses Umwelt-„Verhandlungsmodell“ sozusagen als absolute Neuigkeit in Südtirol präsentierte und es bei ähnlich gelagerten Fällen wie beim Brixner Auwald sozusagen als Vorzeigemodell empfahl! Somit wollte man diesen sehr fragwürdigen Deal hierzulande salonfähig machen…..
      Will also heißen dass in Zukunft jeder Unternehmer seinen Betrieb hinein in einen Wald oder in die Natur erweitern darf, wenn er auf der anderen Seite ein riesen Loch in eine Obstplantage gräbt und dann wartet, bis das Grundwasser hochkommt. Sowas nennt sich dann Biotop!
      Fazit: diese ganzen Farce-Ausgleichsmassnahmen sind im Grunde nur ein totales Greenwashing …..

      • treter

        Ergänzung:
        leider hat im Jahre 2019 der Dachverband für Natur und Umweltschutz noch unter dem damaligen Präsidenten Klauspeter Dissinger und Direktor Andreas Riedl diesselbe Position zum Brixner Auwald wie die Umweltgruppe Eisacktal eingenommen.
        Grund: man wollte diese nicht vergraulen bzw. musste sie an der Stange halten!
        Fazit: aus diesem Kuhhandel würde am Ende eindeutig die Natur als großer Verlierer hervorgehen, weil ein im Rahmen der Ausgleichsmassnahmen neu gepflanzter Wald laut namhaften Wissenschaftlern 80 bis 120 Jahre braucht, um die Eigenschaften des alten zerstörten Waldes in Bezug auf Biodiversität bzw. Habitat für Tiere und Pflanzen zu übernehmen! Derselbe Zeitraum gilt übrigens auch in Bezug auf die Speicherung von klimaschädlichem CO2.
        Hinzu kommt auch noch dass bei den geplanten Ausgleichsmassnahmen für die Brixner Auwaldrodung bzw. bei der Erweiterung der Millander Au nur auf 670 Quadratmetern neue Bäume gepflanzt werden sollen. Der Auwald in der Industriezone ist aber 2 Hektar groß und somit würde nur ein Drittel wieder hergestellt werden!

        • hallihallo

          ja treter, du mußt es halt begreifen, daß die grünen nur dort schreien, wo es die anderen trifft. oder hast du mal gehört, daß der heiss gegen den zusammenschluß meransen-vals protestiert hat, oder gegen die verlegung der plose bahn oder gegen die dort neu errichteten hotels? und als seine cousine einen parkplatz im naturschutzgebiet prags errichtet hat? da hat der grüne heiss geschwiegen. aber ja vom elefant hat man früher bis zum vinzentinum gesehen. wieviel kubatur steht da jetzt dazwischen??? so sind sie die grünen.

  • dn

    Es gibt genug Pistentouristen, wir brauchen nicht noch mehr davon.

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