Die großen Bedenken

Gunde Bauhofer, Silke Raffeiner, Josef Oberhofer, Helmuth Scartezzini, Anja Matscher Theiner und Walter Steger
Die Südtiroler Umwelt- und Verbraucherverbände haben ihre kritischen Positionen zur neuen Gentechnik in einem gemeinsamen Dokument dargelegt.
In dieser Woche wurde ein gemeinsames Positionspapier zur neuen Gentechnik (NGT New Genomic Techniques) vorgestellt, das derzeit in den EU Gremien diskutiert wird; ein nächster Termin ist der 6. Februar 2024, an dem das EU Parlament über die Gesetzesvorlage zur Deregulierung der neuen Gentechnik-Verfahren abstimmt.
Bisher sorgte das strenge EU-Gentechnikrecht dafür, dass alle Arten von NGT gekennzeichnet und auf Risiken geprüft werden und jederzeit rückverfolgbar waren. Damit war garantiert, dass BürgerInnen und ProduzentInnen jederzeit wussten, wo Gentechnik eingesetzt wurde und sie konnten selbst darüber entscheiden, ob sie Gentechnik nutzen oder nicht.
Mit dem aktuellen Vorschlag der EU-Kommission sollen Pflanzen, die mithilfe neuer gentechnischer Verfahren wie der Genschere CRISPR/Cas gezüchtet wurden, künftig nicht mehr oder weniger streng reguliert werden. Risikoprüfung sowie Kennzeichnungspflicht wären nicht mehr garantiert, eine Wahlfreiheit für gentechnikfreien Anbau in der EU nicht mehr möglich.
Die Verbraucherzentrale Südtirol, der Dachverband für Natur und Umweltschutz und Bioland Südtirol haben heute gemeinsam ihre kritischen Positionen dargelegt und die Auswirkungen auf Landwirtschaft, Natur und Umwelt sowie Konsumentinnen und Produkttransparenz erläutert.
In einem Positionspapier – HIER KLICKEN – wird auf diese sozialen, ökonomischen und ökologischen Konsequenzen eingegangen.
Rund 50 Verbände, Vereine und zivilgesellschaftliche Organisationen aus Südtirol unterstützen das Papier ebenfalls.
Gleichzeitig wurde ein Appell an die verantwortlichen Politiker hier und in der EU gerichtet, sich für die Beibehaltung des Vorsorge- und Verursacherprinzips, für Transparenz und Wahlfreiheit einzusetzen.
Für alle Interessierte gibt es die Möglichkeit, eine Proteststimme gegen die Deregulierung der Neuen Gentechnik abzugeben, und zwar unter dieser Email https://www.ig-saatgut.de/#mitmachaktion
Kommentare (8)
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