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„Die höchsten Gehälter“

Vinicio Biasi

Je stärker die Industrie, desto höher die Löhne: Das sagt der Industriellenverband und verweist auf eine neue OECD-Studie.

Um die durchschnittlichen Löhne zu erhöhen, muss auf die Industrie gesetzt werden, handelt es sich dabei doch um den Wirtschaftssektor mit der höchsten Produktivität, der größten Investitionsfreude und dem stärksten Internationalisierungsgrad.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der OECD, die in dieser Woche in Trient vorgestellt wurde.

Das verarbeitende Gewerbe schafft 24,7 Prozent des Südtiroler BIP
Aus der Studie geht hervor, dass eine der Stärken Südtirols die Re-Industrialisierung ist, die in den vergangenen Jahren stattgefunden hat.
Im Vergleich zum Rest Italiens ist der Mehrwert, der vom verarbeitenden Sektor im engeren Sinne geschaffen wurde, zwischen 2007 und 2021 um 55 Prozent gewachsen, und hat den Wert von 4 Milliarden Euro überschritten (5,7 Milliarden, wenn man auch das Baugewerbe berücksichtigt, was den Anteil des verarbeitenden Gewerbes am BIP auf 24,7 Prozent wachsen lässt, wobei die Gewerbegebiete in Südtirol nur knapp 0,3 Prozent der Landesfläche ausmachen).
Ebenso geht aus der vergleichenden Analyse in den verschiedenen Regionen deutlich hervor, dass die Entlohnungen in Südtirol in allen Sektoren über jenen in Trient liegen. Betrachtet man die einzelnen Wirtschaftssektoren, so garantiert das verarbeitende Gewerbe im Durchschnitt die höchsten Gehälter.
Strukturierte, exportorientierte Unternehmen zahlen besser
Deutlich wird zudem auch, dass die Entlohnungen mit der Betriebsgröße (insbesondere Unternehmen mit 50 bis 250 Mitarbeiter:innen zahlen die besseren Löhne) und der wachsenden Internationalisierung der Unternehmen steigen. In diesen Bereichen liegt Bozen immer vor Trient. Trotzdem gibt es hier noch Verbesserungspotenzial: Südtirol liegt nämlich, sowohl was die Anzahl der großen Unternehmen als auch den Anteil des Exports am BIP betrifft, hinter angrenzenden Regionen wie Tirol, Venetien oder der Lombardei zu finden.
Biasi (Kleinunternehmen): Südtirol braucht eine Industriepolitik

„Die Studie“ – erklärt der Präsident des Komitees der Kleinunternehmen und Delegierte für die gewerkschaftlichen Beziehungen im Unternehmerverband Südtirol, Vinicio Biasi – „bestätigt voll und ganz das, was wir in dem im Oktober 2022 gemeinsam mit den Gewerkschaftsorganisationen unterzeichneten Dokument unterstrichen haben: auch Südtirol braucht eine gezielte Industriepolitik, die jene Unternehmen unterstützt, die dank ihres höheren Beitrags zu Produktivität und ihres Bedürfnisses, sich auf den weltweiten Märkten zu bewegen, hochqualifizierte Arbeitsplätze bieten, mit einer Entlohnung, die über dem Durchschnitt liegt und die zudem für wichtige Investition im Land sorgen.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (4)

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  • hallihallo

    ach immer diese sich selbst lobenden indutriellen. brixen hat sich anfang der 70er jahre gegen einen großbetrieb continental gewährt und ist glaube ich noch immer glücklich darüber . und die industriellen schreiben immer von ihren hohen gehältern, verlangen aber , daß das land die unterkünfte bezahlt.
    in meinen augen ist immer noch eine kleinstrukturierte wirtschaft besser, wo viele gute verdienen, als industrie wo die meisten nur einen lohn bekommen. und geht ein kleinbetrieb konkurs , ist es nicht so schlimm. geht ein großer konkurs , ist das meistens eine katastrofe, siehe brucha.

  • dn

    Abgesehen davon haben Großbetriebe die Politik im Griff und bestimmte Medien spielen auch mit.

  • robby

    Kein großes Industrieunternehmen hat einem Standort auf lange Sicht gut getan. Im Gegenteil.

  • romy1988

    Industrie und höchste Löhne? Warum sucht sie dann händeringend nach Arbeitskräften?

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