Der „Vereinfacher“

Eine Stimme, die zählt: Die neue Rolle von Angelo Gennaccaro als Ansprechperson der Landesregierung für die Belange der Städte Bozen und Meran.

von Thomas Vikoler

Wie entschädigt man einen Enttäuschten, auf den man weiterhin zählen will? Mit dieser Frage war Landeshauptmann Arno Kompatscher konfrontiert, nachdem klar wurde, dass nicht Angelo Gennaccaro (Civica), sondern Christian Bianchi (Lega) Landesrat werden würde.

Gennaccaro, der trotzdem Teil der Regierungsmehrheit auf Landesebene ist, wird dafür Landtagsvizepräsident, Regionalassessor, Mitglied der Sechserkommission und Vorsitzender eines Landtagsausschusses. Und: Ansprechperson für die Belange der beiden Städte Bozen und Meran.

Eine Rolle, die es bisher in Südtirol nicht gegeben hat, eine Neuerfindung des LH, um Gennaccaro in der Mehrheit zu halten. Er wird zuallererst als Mehrheitsbeschaffer gebraucht.

Was mit seiner neuen Aufgabe gemeint ist, erklärte Kompatscher in Anwesenheit Gennaccaros ansatzweise bei der Vorstellung der Landesregierung am Dienstag. Der Landeshauptmann bezeichnet die Aufgabe des ehemaligen Bozner Stadtrats für Jugend und Personal wörtlich als die eines „Vereinfachers“ der Beziehungen der Landesregierung zu den beiden Stadtverwaltungen.

Immer wenn es um die Belange von Bozen und Meran gehe, werde Gennaccaro dazugeholt. „Andererseits muss sich Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi keine Sorgen machen, dass er mich in einer Angelegenheit nicht direkt anrufen kann“, relativiert Kompatscher.

Während dieser Worte erntet Gennaccaro die Schulterklopfer seiner Koalitionspartner (und künftigen Landesräte) Rosmarie Pamer und Marco Galateo. Ein gewisses Trostbedürfnis schwingt auf beiden Seiten mit.

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