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Gestohlenes Kuchengeld

Ein Einbrecher hat aus einem Tresor der Mittelschule Lana knapp 3.000 Euro Kuchengeld dreier Schulklassen gestohlen. Wer kommt für den Schaden auf?

von Karin Gamper

Unter Lanas Mittelschuleltern sorgt der Diebstahl von 3.000 Euro aus dem Tresor des Sekretariats und die Art, wie mit dem Vorfall umgegangen wird, für Missmut. Das Geld hatten sich drei Klassen beim letzten Sprechtag erarbeitet, als sie selbst gemachten Kuchen und Kaffee anboten um so die Klassenkasse für Ausflüge aufzubessern.

„Es ist traurig genug, dass den Kindern das selbst verdiente Geld gestohlen wurde, völlig unverständlich ist nun jedoch, dass sie auch noch auf dem Schaden sitzen bleiben sollen“, sagt ein erboster Vater.

Was ist genau geschehen?

Vor einigen Tagen ist ein Unbekannter über ein Fenster in die Mittelschule in der Franz-Höfler-Straße eingedrungen. Das Fenster wurde dabei professionell geöffnet, so dass die Scheiben intakt blieben. Der Schaden am Gebäude hält sich daher in Grenzen. Allerdings hat der Dieb einen nicht verankerten Tresor mitgenommen. Am Boden waren deutliche Schleifspuren zu erkennen. Im Tresor befanden sich die knapp 3.000 Euro an Kuchengeldern, eine Videokamera, ein Fotoapparat und schulische Unterlagen. Der Tresor wurde inzwischen in einer Obstwiese in Algund aufgefunden. Er war leer geräumt, nur die Schulunterlagen fanden die Carabinieri noch darin vor.

Nach dem Vorfall hat Direktorin Ursula Pulyer den Eltern und Schülern mitgeteilt, dass die Schule leider nicht versichert ist. Die drei Klassen könnten jedoch erneut Kuchen anbieten oder andere Geldbeschaffungsaktionen durchführen.

„Das finde ich nicht korrekt, da die Schule die Verwahrerin der Einnahmen war und die Schüler nichts dafür können, dass das Geld gestohlen wurde“, erklärt nun der Vater.

Direktorin Pulyer erklärt dazu: „Als Schule können wir uns gar nicht versichern“. Es sei alles getan worden, um das Geld sicher aufzubewahren. „Mehr als die Einnahmen in einem Tresor zu lagern ist nicht möglich“, betont Pulyer. Die Schule werde sich nun aber überlegen, über Sponsorengelder oder andere Wege zumindest einen Teil der gestohlenen Summe aufzutreiben und den Schülern rückzuerstatten.

Das Gebäude der Mittelschule Lana gehört der Gemeinde. Die interimistische Bürgermeisterin Valentina Andreis hat an ihre Ämter die Anordnung erteilt, die Versicherungspolizzen zu durchforsten. „Sicher ist, dass wir gegen Sachschäden versichert sind, die bei Einbrüchen entstehen“, erklärt Andreis. Noch unklar sei allerdings, ob die Polizze auch gestohlene Wertgegenstände und Bargeldbeträge abgedeckt.

Auch Andreis bedauert den Vorfall, der zu Lasten der drei Mittelschulklassen geht. Auch sie will sich überlegen, wie den betroffenen Schülern und Schülerinnen aus der Patsche geholfen werden kann.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (4)

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  • andreas

    So viel Anstand sollte die Direktorin haben, sich darum zu kümmern, dass die Schüler das Geld zurückbekommen, wie auch immer sie es anstellt, da der Betrag auch überschaubar ist.
    Den Schülern vorzuschlagen, dass sie ja nochmals Kuchen verkaufen können, ist wohl nicht ernst gemeint.
    Die Schule hat die Aufbewahrung übernommen und das Geld ist weg, also soll auch die Schule dafür geradestehen, es war in ihrer Obhut, unabhängig der rechtlichen Lage.

    • artimar

      Genau. Die Schule, die Schulleitung, war die Verwahrerin der Einnahmen und haftet, wenn nichts anderes bei bei der Übernahme des Geldes vereinbart wurde. Wozu gibt es Bank-Geldboxen?
      Die Aussage der Schulführungskraft nun, dass Eltern ja nochmal Kuchen backen und Schüler-innen ihn verkaufen könnten, ist auf jeden Fall mehr als deplatziert. Schließlich ist sie die Direktorin, da sollte man schon ein Gespür und eine gewisse Größe haben und selbstverständlich notfalls selbst dafür aufkommen.

  • besserwisser

    wie kann man sowviel geld in einer schule in einem nicht verankerten tresor herumliegen haben? wahnsinnig …

    • andreas

      Wegen 3.000 Euro brauchte es jetzt keinen Wachdienst, es war ja in einem Tresor, die Wahrscheinlichkeit, dass es weg kommt, war also recht gering.
      Nur sollte die Schule jetzt halt dafür sorgen, dass sie ihr Geld zurückbekommen, ist eigentlich schon peinlich, dass es wegen den paar Euros überhaupt zu einer Diskussion kommt.

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