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Senatore Arno


Oppositionsführer Paul Köllensperger ist überzeugt, dass LH Arno Kompatscher hinter den zähen Koalitionsverhandlungen mit den Rechten in Wirklichkeit nur ein Ziel verfolgt: seine politische Karriere in Rom „krönen“ zu dürfen. 

von Matthias Kofler 

Für Paul Köllensperger ist die sich abzeichnende rechte Elfer-Regierung eine „weitere Niederlage für den Landeshauptmann“, der sich „den Wünschen der Partei beugen musste“. „Sein Versuch, das Ganze so aussehen zu lassen, als sei es der Wille des Landtags, ist sehr unehrlich, denn das Gegenteil ist der Fall“, betont der Team-K-Chef.

Geht es nach den fünf Koalitionsparteien – SVP, Freiheitliche, Fratelli d’Italia, Lega und La Civica – soll das fertige Regierungsprogramm noch vor dem Dreikönigstag vorliegen. Die Zeit drängt, denn am 16. Januar muss Arno Kompatscher im Landtag als alter und neuer Regierungschef gewählt werden, sonst sind vorgezogene Neuwahlen unausweichlich. Gestern wurde intensiv an dem Dokument gearbeitet. Die Verhandlungsführer sprechen von einer konstruktiven und seriösen Arbeitsweise. Es gebe keine unüberbrückbaren Differenzen. Die finale Einigung stand bei Redaktionsschluss jedoch noch aus. „Es ist evident, dass die Verhandlungen länger dauern als von Kompatscher versprochen“, kommentiert Köllensperger, der die zähen Gespräche aus der Beobachterrolle verfolgt. Die Verzögerungen würden darauf hindeuten, dass es hinter den Kulissen tatsächlich Probleme mit der programmatischen und personellen Zusammensetzung der neuen Landesregierung gebe, auch wenn SVP und Co. das nicht wahrhaben wollten. „Arno Kompatscher braucht keine Leidensmine aufzusetzen, denn es war seine Entscheidung, sich mit diesen Leuten an einen Tisch zu setzen. Und diese wollen berechtigterweise ihre Visionen in das Regierungsprogramm einbringen“, sagt der Oppositionsführer.

Für Köllensperger ist die immer wahrscheinlicher werdende Riesen-Exekutive aus elf Damen und Herren prinzipiell legitim. Das Wahlgesetz sehe sieben bis zehn Landesräte und einen Landeshauptmann vor. „Elf Regierungsmitglieder sind aber schon sehr viel, weil sie dem Landtag Kraft wegnehmen“, befürchtet der Gelbe. Die wenigen verbleibenden „Hinterbänkler“ müssten Mehrfachjobs übernehmen, um alle

Gesetzgebungsausschüsse des Landtags zu besetzen. Diese „Unzufriedenen“ könnten dem LH noch die eine oder andere unangenehme Situation in dieser Legislaturperiode bescheren. Im Gegensatz zu dem, was Kompatscher jetzt zu suggerieren versuche, habe der Landtag aber genau das nicht gewollt: eine zu starke Exekutive und eine schwache Legislative.

Als Ausweg aus der schwierigen Situation schlägt Köllensperger mittelfristig das Tiroler Modell vor: In den Nachbarregionen verlieren die Landesräte ihre Sitze im Landtag und damit – mit Ausnahme des Haushalts – auch ihre Gesetzgebungskompetenz. Um diesen Plan zu verwirklichen, müsste allerdings die Rechtsabteilung entsprechend aufgestockt werden, stellt Köllensperger fest.
Der Team K-Chef erkennt in dem Schauspiel, das die Südtiroler mit Staunen beobachten, die klare Absicht Kompatschers, seine politische Karriere am Ende dieser Legislaturperiode im römischen Parlament zu „krönen“. „Der LH muss sich seine Partei guthalten, in der alle Strömungen und Bezirke ihre Schäfchen ins Trockene bringen wollen, denn ohne ihre Unterstützung wird sein Name nicht auf
dem Senatswahlzettel stehen“, sagt Köllensperger. Kompatschers „Schwenk“ von der Nachhaltigkeit zu den Themen Autonomie und Rom verdeutliche dieses Bemühen. „Doch für die Ausweitung der Autonomie ist das Landesparlament eigentlich nicht zuständig. Ob Marco Galateo oder Christian Bianchi in Südtirol am Kabinettstisch sitzt, ist für die Rückgewinnung von verlorenen Kompetenzen unerheblich. Das Spiel wird nicht in Südtirol gespielt, sondern in Rom“, weiß der Bozner Landtagsabgeordnete. In diesem Zusammenhang kritisiert Köllensperger auch, dass der LH die Autonomie-Reform „im stillen Kämmerlein“ verhandle. Die Reform bedürfe jedoch einer möglichst breiten Öffentlichkeit. „Das Autonomiestatut ist unsere Verfassung und keine Privatangelegenheit von Kompatscher“, so der Oppositionsführer.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (25)

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  • steve

    Köllensperger das Oppositionstratschweib!

    Hat der nichts besseres zu tun als irgendwelche Gerüchte in die Welt zu setzen?!
    Wohl das bestbezahlte Tratschweib des Landes!

    • pingoballino1955

      Steve,der Mann sagt nur die Wahrheit,wer ist hier wohl das ungebildet Tratschweib DU!

      • heracleummantegazziani

        Na ja, als Mega-Scoop zu verkaufen, dass die Abmachungen in Rom ausgehandelt werden und es unerheblich sei, ob Bianchi un Galateo am Regierungstisch sitzen ist nich gerade genial. Sicher ist es für die Verhandlung unerheblich, aber oder einen oder beide in der Regierung verhandelt Rom gar nicht. Sollte Köllensperger eigentlich wissen. Die Nicht-Anfechtung des ominösen Wolfgesetzes (das von vorne herein zum Scheitern verurteilt war) war schon ein vorauseilendes Signal der Regierung, dass man Südtirol freundlich gesinnt ist, wenn…

      • hermannh

        Bongo: STEVE hat absolut recht. 🙂

        Der Kölle soll seine Wahlniederlage akzeptieren und zumindest als Parteichef zurücktreten. Frau Rieder ist definitiv besser als er 🙁

        • pingoballino1955

          hermannh die SVP soll ihre von 100% gesunkene Wahlniederlage auf 34,5 % endlich akzeptieren,die sie jetzt zu solchen Rechtsparteien treibt um zu überleben,noch nicht mitgekriegt,wer hier die grossen Verlierer sind? S V P ,Gegenargument du Hiasl????

        • pingoballino1955

          hermannh,willst wohl das TK spalten,du sicher nicht,hast ja Frau Rieder aufs primitivste kritisiert,jetzt plötzlich weil dir die Argumente fehlen ist sie dir symphathisch,man merkt welche deine Charakterzüge sind: SCHÄBIG UND PRIMITIV!

          • hermannh

            Bongo: das Team Kölle hat sich schon 3 gespalten: Faistnauer, Enzian & Vita ….

            Frau Rieder macht mit Recht druck, entweder sie wird Parteichefin oder die Altmännerpartei lösst sich früher oder später auf

    • besserwisser

      wenn sich der kölle und seine partei um wichitge sachen kümmern würden wäre gscheiter. der eine geht falschparkern auf die e….. , der andere spekuliert um die zukunft des lh’s…
      von den besonderen fähigkeiten der ehemaligen hoffnungspartei war in den letzten jahren auch nicht viel zu sehen…

  • andreas

    Für 5 Stelle zu kandidieren oder Holzeisen, Unterholzner und Faistenauer in die Politik zu bringen, zeigt die Weitsicht und Fähigkeit Köllenspergers, sich als Wahrsager zu betätigen.
    Die 600 Euro Affäre zeigt, dass er an den eigenen Ansprüchen gescheitert ist.

    Knoll und Köllensperger sollten so langsam einsehen, dass Angriffe auf andere Politiker als Kompensation der eigenen Unfähgigkeit, Politik zu machen, wahrgenommen wird, ausgenommen natürlich von den eigenen Wählern, welchen ein Feindblid vermittelt wird, welches es gilt, gemeinsam zu bekämpfen.

    Köllenspergers größter Gegner ist nebenbei die Rieder.

  • bananajoe

    Wahnsinn wie hier bei den Kommentaren über andere Politiker gepoltert wird, um von diesem feinen Herrn abzulenken. Frag mich was der LH gegen einige Nutzer hier in der Hand hat, dass die so Werbung für ihn machen müssen.

  • dn

    LH gibt es in Österreich, hier PdP.

  • ultnerbaer

    Mit diesen Aussagen hat Köllensberger jetzt wirklich seinen Tiefpunkt erreicht – und ich dachte immer er sei einer der sachlich argumentiert..
    Und wenn die armen Hinterbänkler jetzt mal für ihr fürstliches Salär mehr arbeiten müssen, ist auch kein Fehler.

  • pingoballino1955

    hermannh,lieber in Taufers i.M wohnen und bestens informiert und vernetzt sein,als in Meran und Umgebung nur zu “ mutmassen,spekulieren und nichts zu wissen“ das beweisst du jeden Tag.Überleg dir mal wo deine Realität bleibt,kennst ja nicht mal Frau Rieder und Herrn Köllensperger persönlich und dann willst du Thesen aufstellen,das zeigt von Arroganz und Primitivität

  • pingoballino1955

    ultnerbaer verschone uns bitte
    wie hermannh von deinen bescheuerten Bemerkungen ohne Sinn !

  • kritischerbeobachter

    Da hat Herr Köllensperger wohl Recht.
    Vielleicht schon früher als gedacht… dann kann dort dieser Schlammassel fortgesetzt werden.

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